Eines der beiden Mitglieder der
kalabresischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta, die im März im Wallis verhaftet
worden waren, ist am Dienstag nach Italien ausgeliefert worden. Zwei
italienische Polizeibeamte begleiteten den Mann auf dem Flug von Genf nach Rom.
Das Bundesamt für Justiz (BJ) bestätigte am Mittwoch eine Meldung der
italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Der Mann war in Italien wegen
Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation zu einer Freiheitsstrafe von
neun Jahren verurteilt worden. Er hatte am 13. Juni über seinen Anwalt der
Auslieferung zugestimmt.
Der
zweite im Wallis verhafteten Italiener kündigte hingegen an, beim
Bundesstrafgericht Beschwerde gegen den Auslieferungsentscheid einzureichen,
wie das BJ weiter mitteilte. Ihn hatte das Gericht in Reggio Calabria wegen
Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation in Abwesenheit zu sechs Jahren
Gefängnis verurteilt.
Zusammen
mit den beiden Männern waren bei der koordinierten Aktion im März in den
Kantonen Thurgau und Zürich 13 weitere mutmaßliche 'Ndrangheta-Mitglieder
festgenommen worden. Bei ihnen besteht aber grundsätzlich keine
Auslieferungsverpflichtung, weil die strafbaren Handlungen in der Schweiz
begangen worden sein sollen.
Die
italienischen Staatsbürger wurden wenige Tage später gegen Kaution und weitere
Auflagen aus der Haft entlassen. Gemäß den italienischen Behörden sollen die
Verdächtigen an Treffen mitgewirkt, an Riten teilgenommen und sich den
hierarchischen Strukturen und dem bedingungslosen Gehorsam untergeordnet haben.
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