Die Bosse von damals bis heute
...hier sind sie versammelt,
...die großen Bosse von 1920 bis 1950...
1932 - Das berüchtigte Treffen der 10 Bosse in Chicago - Tivoli-Bar
auf der linken Seite unter der Arcade VivaldiVille befand sich der Mafia-Treff
Die Geschichte der Mafia in
Amerika handelt von Messerstechereien auf der Straße und Morden im
Friseursalon. Die Geschäftsfelder der Verbrecher waren so vielseitig wie ihre
Spitznamen.
Die Bosse von damals bis heute
...hier sind sie versammelt,
...die großen Bosse von 1920 bis 1950...
Die Geschichte der Mafia in Amerika handelt von Messerstechereien auf der Straße und Morden im Friseursalon. Die Geschäftsfelder der Verbrecher waren so vielseitig wie ihre Spitznamen.
...hier sind sie versammelt,
...die großen Bosse von 1920 bis 1950...
1932 - Das berüchtigte Treffen der 10 Bosse in Chicago - Tivoli-Bar |
auf der linken Seite unter der Arcade VivaldiVille befand sich der Mafia-Treff |
Die Geschichte der Mafia in Amerika handelt von Messerstechereien auf der Straße und Morden im Friseursalon. Die Geschäftsfelder der Verbrecher waren so vielseitig wie ihre Spitznamen.
Manhatten 1910 |
"La Cosa Nostra" wird die Mafia
in den USA auch genannt. Denn wenn Mafiosi miteinander sprachen, umschrieben
sie ihre "Arbeit" früher eher beiläufig als "unsere Sache", cosa
nostra. Es war das Federal Bureau of Investigation (FBI) unter der Führung J.
Edgar Hoovers, das diese Formulierung Anfang der sechziger Jahre zum
Syndikatsnamen erhob.
Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die
1930er Jahre wanderten Millionen Italiener nach Amerika ein, unter ihnen auch
Angehörige krimineller Vereinigungen wie der neapolitanischen Camorra und der
sizilianischen Mafia. Die Einwanderer ließen sich vor allem in Großstädten wie
New York nieder, und so entstanden in den Armenvierteln von Brooklyn, Manhattan
und der Bronx neue Gemeinden und mit ihnen neue Verbrechen.
Lucky Luciano verlässt das Gericht (1936) |
New York um 1902 |
Erpressung war für die sizilianischen und
neapolitanischen Gangs lediglich einer von vielen Geschäftszweigen. Sie
betätigten sich auch im Heroinhandel, in der Prostitution, im Waffenschmuggel
und im Glücksspiel. Durch illegale Machenschaften kamen in New York nicht nur
italienische Einwanderer, sondern auch jüdische und irische Immigranten zu
Geld.
Ihr Territorium und ihre Geschäfte bewachten die rivalisierenden Banden dabei argwöhnisch. Messerstechereien und wilde Schießereien auf offener Straße gehörten in den zwanziger Jahren zum Alltag in New York. Es war die Zeit, als Alkohol verboten war und sich durch Schwarzbrennerei und Schmuggel lukrative Geschäfte ergaben.
Al Capone mit seiner Familie |
Al Capones Gefängniszelle in der Eastern State Penitentiary |
Der berühmte Elliot Ness mit seiner Truppe - Mafia-Jäger
Im Netz der Mafia
Die Geschichte der amerikanischen Mafia ist die
Geschichte von Messerstechereien, Mord, Erpressung, Glücksspiel,
Drogenhandel, Alkohol- und Waffenschmuggel. Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts entstanden überall in den großen Städten Mafia-Gangs.
Namen wie Al Capone, Lucky Luciano oder Joe Colombo stehen dafür. Allein in New York beherrschten fünf Familien das organisierte Verbrechen. Erst nach und nach kam das FBI den Mafia-Bossen auf die Spur, mit Spezialeinheiten und modernen Überwachungsmethoden. In der Dokumentationsreihe „Im Netz der Mafia - Die Geheimakten des FBI“ werden große Mafia-Bosse der amerikanischen Geschichte vorgestellt. Und dazu hat das FBI erstmals seine Geheimakten geöffnet.
Die großen Bosse in den USA
Der Chef
Paul Castellano
Castellano wurde 1915 in Brooklyn als Sohn von Giuseppe
Castellano und Concetta (geborene Casatu) geboren. Giuseppe war Metzger und
Mitglied der Bande "Mangano-Familie", der Vorläufer der
Gambino-Familie.
Castellano Schwester Kathryn war mit Carlo Gambino
verheiratet. In Brooklyn begann seine Verbrecherkarriere. 1934 wurde er
erstmals für einen bewaffneten Überfall inhaftiert. Er verriet seine beiden Komplizen
nicht und saß alleine eine Haftstrafe von 3 Monaten ab, was seine Reputation in
seinem kriminellen Umfeld erheblich steigerte. Castellano wurde nach dem Tod
Carlo Gambinos am 18. Oktober 1976 der neue Chef des Gambino-Clans. Dellacroce
und sein Gefolgsmann John Gotti stimmten widerwillig zu.
Am 16. Dezember 1985 wurde Castellano zusammen mit seinem
neuen Unterboss Thomas Bilotti vor dem Sparks Steak House in Manhattan,
wo er sich vermutlich an diesem Tag mit John Gotti zu einer Aussprache treffen
wollte, von vier Männern erschossen. Im Restaurant befanden sich bereits Frank
DeCicco und James Failla; sie waren möglicherweise in das Mordkomplott nicht
eingeweiht. Eventuell war auch Armond Dellacroce, Bruder des verstorbenen
Aniello Dellacroce, im Restaurant anwesend.
Der Reformer
Lucky Luciano
Lucky Luciano
Charles 'Lucky' Luciano' emigrierte
mit 9 Jahren mit seiner Familie nach New York und erpresste schon in
diesem Alter Schutzgeld von seinen Mitschülern. So gelang ihm der
schnelle Einstieg in eine Jugendbande, die er später zu einer der
größten amerikanischen Familien aufbaute. Neben Geschäften im
Alkoholschmuggel und illegalem Glücksspiel musste er schließlich eine
zehnjährige Haftstrafe wegen Prostitution verbüßen. Danach war er
gezwungen, das Land zu verlassen und baute aus Italien einen
Heroinschmugglerring in die Staaten auf. Als er 1962 starb, konnte die
Regierung nicht verhindern, dass er in New York begraben wurde.
Der Killer
Vito Genovese
Vito Genovese
Vito Genovese kam mit 16 Jahren nach
New York und fand zusammen mit Lucky Luciano durch Schmuggel und
Raubüberfälle seinen Weg in die Mafia. Aufgrund einer Mordanklage musst
er 1937 nach Sizilien fliehen, wo er Mussolini unterstützte, beim
Einmarsch der Alliierten jedoch die Seiten wechselte. Als er 1945 zurück
nach New York kam, wollte er dort die Herrschaft der 'Fünf Familien’
ergreifen, was ihm durch zahlreiche Attentate auf andere Kandidaten auch
gelang. 1969 starb er während einer 15-jährigen Haft, die er wegen
Drogenhandels absaß.
Der Wäscher
Al Capone
Al Capone
Alphonse Gabriel Capone. Er war der wohl berühmteste Mafioso aller Zeiten. Er kam am 17. Jänner 1899 in New York zur Welt. Als Al Capone machte der kleine, rundliche Mann in den 1920er und 1930er Jahren die Unterwelt von Chicago, das Chicago Outfit, unsicher. Al Capone "verdiente" sein Geld während der Prohibitionszeit mit illegalem Glücksspiel. Zudem ist sein Name untrennbar mit dem Begriff der Geldwäsche verbunden. Er investierte als erster "schmutziges Geld" weiter, in einen Waschsalon und gilt damit als Vorbild für viele Steuerhinterzieher der letzten 90 Jahre. Das heute von ihm gezeichnete Bild verdankt Al Capone aber vor allem seiner Persönlichkeit und seinem Auftreten.
Obwohl der Höhepunkt seiner Karriere nur von 1926 bis 1931 währte und Capone im Grunde nur bereits existierende kriminelle Strukturen nutzte, wurde er geradezu zum Archetyp des US-amerikanischen Gangsterbosses, zu einem Symbol für die organisierte Kriminalität schlechthin. Der „Mythos Capone“ geht im Wesentlichen auf seine Fähigkeiten als Selbstdarsteller und seinen geschickten Umgang mit der Presse zurück. Nach außen gab sich Capone den Anschein des seriösen Geschäftsmanns, der im Branchenverzeichnis als Antiquitätenhändler geführt wurde und laut Visitenkarte Händler für gebrauchte Möbel war.
Der Strippenzieher
Sam Giancana
Sam Giancana
Sam Giancana war Oberhaupt einer
Mafiafamilie in Chicago. Im Verlauf seiner kriminellen Karriere wurde er
über siebzigmal festgenommen, war jedoch nur zweimal länger inhaftiert.
Seine Bande entwickelte sich schnell zum Ersatz seiner zerbrochenen
Familie und Sam wurde Fluchtfahrer, Geldeintreiber und Auftragsmörder.
Er soll enge Beziehungen zum damaligen Präsidenten John F. Kennedy
gehabt und mit ihm ein Attentat an Fidel Castro geplant haben. Wegen der
Weigerung seine Gewinne aus Lateinamerika zu teilen, wurde er
schließlich entmachtet. 1975 wurde er trotz FBI-Überwachung in seinem
Haus von einem Unbekannten erschossen.
Der Drogenbaron
Carmine Galante
Carmine Galante
Carmine Galante stieg während der
Prohibitionszeit in der organisierten Kriminalität auf und wurde
verhaftet, als er verfeindeten Gangstern einen LKW stehlen wollte, wobei
er einen Polizisten und ein sechsjähriges Mädchen anschoss. Aus der
Haft entlassen, konzentrierte er sich auf das Drogengeschäft und stieg
so in der New Yorker Mafiawelt auf, wobei er immer mehr innerhalb der
Mafia unbeliebte Sizilianer nach Amerika holte. Wegen seiner extremen
Geldgier und seines brutalen Vorgehens wurde er von seiner eigenen
Familie erschossen.
Der Aktivist
Joe Colombo
Joe Colombo
Joe wurde 1964 Boss einer
der New Yorker Familien, machte sich jedoch innerhalb der Mafia durch
sein Engagement in der Italian-American Civil Rights League und der
Jewish Defense League unbeliebt, da er so viel öffentliche
Aufmerksamkeit erregte. 1971 wurde er aus nicht aufgeklärten Gründen
angeschossen und verbrachte sieben Jahre im Koma, bevor er schließlich
starb.
Der Vollstrecker
Tony Spilotro
Tony Spilotro
Er kam durch das
Chicagoer Restaurant, das Treffpunkt einiger Mafiosi war, früh in
Kontakt mit dem organisierten Verbrechen. Er war erfolgreich im
Wettgeschäft und als Geldeintreiber und wurde deshalb nach kurzem
Aufenthalt in Miami nach Las Vegas entsandt. Aufgrund eines
eingehandelten Kasinoverbots gründete er eine Einbrechertruppe, wurde
Drogenabhängig und hatte eine Affäre mit der Frau seines Freundes. Wegen
Morden zu seiner Chicagoer Zeit wurde er vom FBI verhaftet und von der
Mafia getötet, um seine Aussage zu verhindern.
Die Einteilung in die fünf Familien war das Ergebnis des sogenannten Krieges von Castellammare 1930/1931. Tommy Lucchese wurde der Stellvertreter von Gaetano Gagliano und dessen Nachfolger als dieser 1951 starb. Nach dem „Krieg von Castellammare“ war Tommy Lucchese der Stellvertreter von Gaetano Gagliano geworden und wurde dessen Nachfolger als dieser 1951 starb. Lucchese legte Wert auf traditionelle Tugenden der originären sizilianischen Cosa Nostra. Ein Maximum an illegalen Gewinnen sollte mit einem Minimum an Aufsehen erzielt werden. Lucchese eröffnete seiner Organisation neue Einnahmequellen aus illegalen Aktivitäten in der Bekleidungsindustrie Manhattans (Garment District) und im zugehörigen Transportgewerbe, indem er wichtige Gewerkschaftsfunktionäre und Unternehmer unter seine Kontrolle brachte.
Der Traditionlle
Tommy Lucchese
Die Einteilung in die fünf Familien war das Ergebnis des sogenannten Krieges von Castellammare 1930/1931. Tommy Lucchese wurde der Stellvertreter von Gaetano Gagliano und dessen Nachfolger als dieser 1951 starb. Nach dem „Krieg von Castellammare“ war Tommy Lucchese der Stellvertreter von Gaetano Gagliano geworden und wurde dessen Nachfolger als dieser 1951 starb. Lucchese legte Wert auf traditionelle Tugenden der originären sizilianischen Cosa Nostra. Ein Maximum an illegalen Gewinnen sollte mit einem Minimum an Aufsehen erzielt werden. Lucchese eröffnete seiner Organisation neue Einnahmequellen aus illegalen Aktivitäten in der Bekleidungsindustrie Manhattans (Garment District) und im zugehörigen Transportgewerbe, indem er wichtige Gewerkschaftsfunktionäre und Unternehmer unter seine Kontrolle brachte.
Partner bei diesen
Aktivitäten war Harry Rosen. Beide verschifften Bekleidung die in New York City
hergestellt worden war. Auch privat führte Lucchese ein stilles und stabiles
Leben. Am 13. Juli 1967 erlag er einem Gehirntumor. Sein Nachfolger als
Anführer der Lucchese-Familie wurde zunächst Carmine Tramunti.
Er begann seine kriminelle
Laufbahn mit Überfällen auf den New Yorker Flughafen JFK und stieg
schnell in der Gambino-Familie auf. Er ließ seinen Boss ermorden und
nahm dessen Stelle ein. Diese Praxis war von den anderen Familien nicht
gerne gesehen und es gab einen regelrechten Krieg zwischen den
beteiligten Mitgliedern. Sein arrogantes öffentliches Auftreten und
seine Provokation gegenüber der Polizei trugen zusätzlich zu seiner
Unbeliebtheit bei. Aufgrund eines Verrats in den eigenen Reihen wurde
Gotti festgenommen, sagte jedoch als Kronzeuge aus und bekam eine neue
Identität. Doch wegen erneuter krimineller Aktivitäten wurde er
festgenommen und verstarb in Haft.
Der Bulle
Sammy "the Bull" Gravano
Gravano wurde als Sohn sizilianischer Emigranten
geboren. Er wuchs in Bensonurst auf, einem Stadtteil, der zur damaligen Zeit
mehrheitlich von Italo-Amerikanern bewohnt war.
In seiner Jugend schlug
sich Gravano mit Einbruchdiebstahl und Raub durch und war später Inhaber
einiger Cocktailclubs. Nach seiner Aufnahme in die Gambino-Familie stieg er ins
Baugeschäft ein, das damals in ganz New York City vom Organisierte Verbrechen
kontrolliert wurde, insbesondere durch die Unterwanderung und Korrumpierung der
Gewerkschaften. Außerdem kontrollierte der Clan über Jame Failla seit den
1960er Jahren die Müllabfuhr der Stadt.
Im Jahr 1985 wurde Gravano
wegen Steuerhinterziehung angeklagt und freigesprochen; im gleichen Jahr
beteiligte er sich zusammen mit John Gotti an der Ermordung von Paul Castellano.
Dabei hatten sich Gravano und Frank DeCicco vorbehalten, Gotti selbst zu
beseitigen, wenn sie nach einem Jahr mit seiner Amtsführung nicht zufrieden
sein sollten. 1987, zwei Jahre später, stieg er unter dem neuen Boss Gotti zum
Consigliere auf und 1990 wurde er Stellvertreter Gottis und damit Vize-Boss der
Gambino-Familie.
Der Finanzjongleur
Allen Dorfmann
Allen Dorfmann
1923 in Detroit,
Michigan geboren, Er war ein US-amerikanischer
Versicherungsvertreter und Gewerkschafter mit engen Kontakten zur US-amerikanischen
Mafia - insbesondere dem Chicago Outfit.
Schwerpunktmäßig war er für die International
Brotherhood of Teamsters (IBT) - die Gewerkschaft der Transportarbeiter -
beispielsweise als Treuhänder bzw. Geschäftsführer in deren Pensionsfonds Central
States Pension Fund tätig. In diesem Zusammenhang war er in einigen
Strafprozessen Beschuldigter diverser Kapitalverbrechen. Er wurde nie
verurteilt, allerdings 1983 ermordet.
Diese Umstände und seine jüdische
Abstammung begründen seine Zuordnung und Einschätzung als Kosher Nostra;
insbesondere da sein Stiefvater Paul „Red“ Dorfman bereits über Kontakte zum
Outfit verfügt hatte und Kopf der Müllwerkergewerkschaft „Waste Handler's
Union“ war.
Der Kronzeuge
John Michael "Joe Valachi"
John Michael "Joe Valachi"
geboren am 22. September 1903 in East Harlem, New York City geboren, war ein US-amerikanischer Mafioso und wird der sogenannten „Genovese-Familie“ in New York City zugerechnet. Allgemein bekannt wurde er durch den Umstand, dass er im Prinzip der erste Angehörige der amerikanischen Cosa Nostra war, der das Gebot des Schweigens – die Omertà – brach und als Kronzeuge im Oktober 1963 Aussagen vor einem Untersuchungsausschuss des Kongresses der Vereinigten Staaten tätigte.
Während seiner Aussagen vor dem Kongress war Valachi von bis zu 200 US-Marshals bewacht worden. 1966 unternahm er im Gefängnis einen Selbstmordversuch, der jedoch scheiterte. Valachi schrieb mit Hilfe des Journalisten Peter Maas seine Erinnerungen nieder, die Maas 1968 als „The Valachi Papers“ veröffentlichte. Er starb am 3. April 1971 an Krebs und überlebte damit seinen vormaligen Boss Vito Genovese, der für die Ermordung Joe Valachis 100.000 Dollar Kopfgeld ausgesetzt hatte.
Meyer Lansky wurde von der Presse oft
als „Bankier des organisierten Verbrechens“ und als "Boss aller Bosse"
bezeichnet. Unter Gangstern trug er den Ehrennamen "Honest Meyer"
(deutsch: "Ehrlicher Meyer"), weil er sich angeblich an alle getroffenen
Absprachen hielt und niemals einen Mobster übers Ohr gehauen hat.
Er soll ein Finanzgenie gewesen sein und ein außergewöhnliches Gedächtnis besessen haben. Lanskys Räumlichkeiten wurden wiederholt vom FBI und von anderen Behörden durchsucht, ohne dass je Material gefunden wurde, das vor Gericht gegen ihn hätte verwendet werden können.
Es wird vermutet, dass Lansky die relevanten Daten über seine illegalen Beteiligungen nur in seinem Gedächtnis aufbewahrt hatte. Er wurde in den USA mehrmals verhaftet und angeklagt, jedoch nicht schuldig gesprochen. Er starb im Alter von 80 Jahren an einer Krebserkrankung in einem Krankenhaus in Miami.
Der Mobster
Carlo Gambino
Gambino kam 1921 illegal in die USA und wurde an seinem 19. Geburtstag in die „ehrenwerte Gesellschaft“ der La Cosa Nostra eingeführt, zu der seine Familie schon lange gehörte. Nachdem er sich über Jahre hochgearbeitet hatte war er einer wichtigsten Mafiosi unter dem Familien-Oberhaupt Alberto Anastasia geworden. Dieser hatte sich die Feindschaft des Bosses der Genovese-Familie, Vito Genovese, zugezogen und war – nachdem ihm auch Meyer Lansky seine Unterstützung entzogen hatte – 1957 ermordet worden.
Gambino übernahm dessen Führungsrolle und wurde Boss einer der
fünf Familien von New York, die unter ihm als „Gambino-Familie“ bezeichnet
wurde. Gambino war zudem langjähriger Partner von SGC Associates, einer
Firma zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Carlo Gambino starb
1976 eines natürlichen Todes auf Long Island.
Der Beseitiger (Cleaner)
Umberto Anastasia
Der unter dem Namen Umberto Anastasio im süditalienischen
Tropea in eine Familie mit acht weiteren Brüdern hineingeborene Anastasia
wanderte um 1919 in die Vereinigten Staaten ein und ließ sich in New York
nieder. Dort fand er zunächst im Hafengebiet von Brooklyn eine Beschäftigung
als Stauer. Bald gelang es ihm, sich eine einflussreiche Position in der
örtlichen Gewerkschaft der Stauer zu verschaffen. Hier wurde erstmals sein Hang
zu extremer Gewalt auch aus nichtigem Anlass offenkundig, als er in den frühen
1920er-Jahren einen Stauerkollegen tötete.
Wegen dieser Tat wurde
er im berühmten Gefängnis von Sing Sing in Ossining inhaftiert. Bereits nach 18
Monaten Haft kam Anastasia frei, da er die Wiederaufnahme seines Verfahrens
erwirkt hatte. Dieses Verfahren wurde jedoch nie abgeschlossen, da vier
wichtige Zeugen bald nach seiner Freilassung für immer verschwanden. Von nun an
sollte Anastasia immer wieder „lästige“ Zeugen beseitigen, wenn er in das
Visier der Ermittlungsbehörden geriet.
In Brooklyn begann
Anastasia seine Karriere als Mafioso, als er sich dem Clan von Joe Masseria
anschloss, der später als „Genovese-Familie“ klassifiziert wurde. Dort lernte er Lucky
Luciano und Frank Costello kennen. Bald wurde er zu einem Anhänger Lucianos,
den er bewunderte.
Masseria wurde 1907 zum
ersten Mal wegen Einbruch und Erpressung zu mehreren Monaten auf Bewährung
verurteilt. Im gleichen Jahr heiratete er Marie Guarino. Durch den
Verfolgungsdruck der Behörden, der Inhaftierung und Verurteilung von Giuseppe
Morello im Jahr 1910 und den Tod einiger Mitglieder, wurde ab 1920 die Position
von Joe Masseria immer stärker und ab etwa 1925 kann er als Oberhaupt angesehen
werden. Giuseppe „Peter“ Morello wurde aus der Haft entlassen, ein wichtiger
Berater, und dessen Bruder Ciro Terranova ein wichtiger Verbündeter und
Unterboss, die Masseria dringend im späteren Krieg von Castellammare benötigte,
da Nicholas Morello und Vincent Terranova bereits vor der aufziehenden
Auseinandersetzung ermordet worden waren.
Offenbar fand ein
Machtkampf um die Vorherrschaft im Morello-Terranova-Clan statt, der durch die
Ermordung von Umberto Valenti, der als Auftraggeber bzw. Mörder von Vincent
Terranova gelten kann, beendet wurde. Die Tat wurde am 11. August 1922
vermutlich durch Lucky Luciano, damals Leutnant unter Joe Masseria, begangen. Hintergrund war ein kurz zuvor durchgeführtes Attentat
Valentis auf Masseria, bei dem dessen Leibwächter ums Leben gekommen waren. Die
Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in New York City gingen weiter. Salvatore
Maranzano wurde mit mehreren weiteren Männern 1927 von Sizilien entsandt, um
für Don Vito Cascio Ferro die Kontrolle der US-amerikanischen La Cosa Nostra zu
übernehmen. Maranzano gewann die Unterstützung der ansässigen Leute aus Castellammare
del Golfo, weshalb die Auseinandersetzung mit Masseria als der „Krieg von
Castellammare“ bekannt wurde.
Am 15. April 1931 wurde
Masseria in Scarpato’s Restaurant auf Coney Island erschossen.
Der Glückspilz
Lucky Luciano
Lucky Luciano
Salvatore Lucania wurde
als Sohn von Antonio und Rosalia Lucania (geb. Cafarella), etwa 25 km östlich
von Corleone auf Sizilien, im Dorf Lercara Friddi geboren, das für seinen Schwefel-Abbau
bekannt war. Er hatte einen älteren, einen jüngeren Bruder und zwei jüngere
Schwestern. Im November 1906 emigrierte seine Familie in die USA. Bei der
Ankunft in Ellis Island wurden bei Salvatore die Pocken diagnostiziert; die
zurückbleibenden Narben im Gesicht zeichneten ihn fürs Leben. Die Familie
siedelte sich 1907 in New York City in einem jüdischen Viertel an.
Im Alter von 14 Jahren gewann er in einer Spielhalle
überraschend 244 US-Dollar und war darüber so glücklich, dass er sich den
Beinamen „Lucky“ (engl. der Glückliche) zulegte; so die erste These zur Entstehung
seines Spitznamens. 1911 wurde er wegen Schulverweigerung für vier Monate in
eine Besserungsanstalt in Brooklyn eingewiesen. Frank Costello lernte Luciano
1915 in der gleichen Nacht kennen, als er mit seiner Gang wegen Rowdytums aus
einem Theater geworfen worden war.
1916 wurde Luciano zu sechs Monaten verurteilt, da er mit
Heroin und Morphin gehandelt hatte, die er in der Haftanstalt Hampton Farms
verbüßte. Nach seiner Freilassung schloss er sich mit seinem Freund Frank
Costello der Five Points Gang an. Um seiner Familie die Schande zu ersparen,
wechselte er seinen Vornamen von Salvatore zu Charles. Dort lernte er u.a. Al
Capone, Frankie Yale und Johnny Torrio kennen.
Der Prime Minister
Frank Costello
Francesco Castiglia (bekannt als Frank
Costello) war ein US-amerikanischer Gangsterboss. Der Italo-Amerikaner galt
als der wichtigste Mafia-Boss seiner Zeit, hatte weitreichende Kontakte zu
Politikern, Richtern und Polizisten und lehnte den Drogenhandel ab. Von 1937
bis 1957 war Costello Boss (bis 1946 „Acting Boss“) der späteren als Genovese-Familie klassifizierten
Clans der US-amerikanischen Cosa
Nostra
von New York City.
Frank Costello gelangte
1951 ins mediale Rampenlicht der amerikanischen Öffentlichkeit. Der
demokratische Politiker Estes Kefauver erreichte, dass der Senat im April 1950
einen Untersuchungsausschuss einsetzte: die Kefauver-Hearings. Nach Abschluss
einer aufsehenerregenden Ermittlung legte Kefauver Ende April 1951 seinen
Bericht vor. Mehrere Verbrecher wurden verhaftet, die bislang unbehelligt
davongekommen waren, wie etwa Frank Costello. Dies war außerdem die erste
Senatsuntersuchung, die über das Fernsehen übertragen wurde.
Nachdem Vito Genovese
nach dem Zweiten Weltkrieg aus Italien zurückkehrte, strebte er die Führung
über die „Familie“ an. Willie Moretti war 1951 erschossen worden; Joe Adonis
1953 nach Italien abgeschoben worden und am 2. Mai 1957 verübte Vincent Gigante
im Auftrag von Vito Genovese ein Attentat, das Costello jedoch überlebte. Costello
zog sich daraufhin aus der Führungsposition zurück; Genovese beseitigte weitere
Verbündete von Costello: Albert Anastasia wurde am 25. Oktober 1957 erschossen,
1959 folgte Anthony Carfano, ebenfalls ein Jugendfreund Costellos und sein
letzter verbliebener hochrangiger Verbündeter.
Costello besaß unter
anderem einige Casinos in Las Vegas und auf Kuba – darunter das Spielcasino
Copacabana, in dem auch Frank Sinatra auftrat – und einige Gebäude auf der Wall
Street. Costello wurde auch
„Prime Minister“ genannt, weil er sich durch Bestechung großen Einfluss bei
Politikern und Polizei verschaffte. Angeblich ermöglichte er es dem damaligen FBI-Chef
J. Edgar Hoover regelmäßig bei Pferderennen zu gewinnen; im Gegenzug behauptete
Hoover dann in den Medien, dass so etwas wie ein überregionales
Verbrechersyndikat gar nicht existiere.
Der Gambling Lord
Bugsy Siegel
Bugsy Siegel wurde
unter dem Namen Benjamin Hymen
Siegelbaum im Brooklyner Stadtteil Williamsburg als Sohn armer jüdischer
Einwanderer (Max Siegel und Jennie, geborene Riechenthal) aus Letischew, Russisches
Kaiserreich, geboren und geriet schon als Kind in die Gesellschaft von
Kleinkriminellen. In einem von italienischen Einwanderern dominierten Stadtteil
tat er sich mit Meyer Lansky zusammen. Die beiden waren bald als „Bugs and
Meyer Mob“ bekannt. Sie ergänzten sich nahezu ideal. Der große und cholerische Siegel
schüchterte Kontrahenten und andere Jugendliche ein, der kleine und
hochintelligente Lansky entwickelte dazu die Strategien und vermittelte unter
anderem ein Bündnis zu den Italienern Frank Costello und Charles „Lucky“
Luciano.
Siegel nach Las Vegas,
wo es damals erst zwei Kasinos gab. Zuerst versuchte er, sich in diese
hineinzudrängen. Als dieser Versuch scheiterte, kaufte er eines von ihnen auf,
ließ es umbauen und nannte es „The Flamingo Hotel“. Unterstützt wurde er dabei
von Mickey Cohen. Die dazu benötigten Geldmittel wurden hauptsächlich von der amerikanischen
Cosa Nostra zur Verfügung gestellt. Als sich die für den Bau des
Kasino-Hotel-Komplexes veranschlagte Summe versechsfachte und außerdem der
Verdacht aufkam, Siegel hätte zusammen mit seiner Freundin Virginia Hill zwei
Mio. US-Dollar ins Ausland gebracht, wurde die Situation für ihn gefährlich.
Zwar waren die
gestiegenen Baukosten vor allem durch die Nachkriegsinflation in den USA in die
Höhe getrieben worden, aber als das Flamingo eröffnet wurde und trotz
des Auftritts von Jimmy Durante floppte, war das Ende von Bugsy besiegelt.
Auf der einwöchigen
Tagung des National Crime Syndicate ab 22. Dezember 1946 in Havanna soll auch
über das Flamingo gesprochen und Siegels Tod beschlossen worden sein. Lansky
gelang es nicht, die anderen Bosse zu beruhigen. Siegel wurde am 20. Juni 1947
in seinem Haus in Beverly Hills erschossen. Der Täter konnte nicht ermittelt
werden. Nach der Ermordung Siegels wurde das Flamingo von Gus Greenbaum und Moe
Sedway geleitet, woraufhin es bald große Gewinne erzielte.
Der Erfolglose
Salvatore Maranzano
Salvatore Maranzano war Oberhaupt einer der Fünf Familien
der Stadt, welche später als Bonanno-Familie klassifiziert wurde. Im so
genannten Krieg von Castellammare versuchte er sich als Capo di tutti i capi
(dt.: „Boss aller Bosse“) durchzusetzen, was letztlich misslang und zu seinem
Tode führte. In jungen Jahren wollte er Priester werden und studierte Theologie.
Er gab dieses Vorhaben allerdings bald auf und wurde mit der Mafia in seinem
Heimatland Italien in Verbindung gebracht. Unklar bleibt, wann Maranzano genau
auswanderte. Möglicherweise kam er bereits 1918 nach New York und ließ
sich in Brooklyn nieder, wo er während der US-amerikanischen Alkoholprohibition
einen groß angelegten Alkoholschmuggel aufbaute.
Eine weitere Theorie
besagt, dass es sein Auftrag war, die US-amerikanische Mafia neu zu
organisieren, um sie unter Don Vito Cascio Ferros Kontrolle zu bringen, und er
wurde der Anführer der Einwanderer aus Castellammare in New York.
Zu diesem Zweck hatte
der Don weitere Männer nach New York entsandt, darunter Joseph Profaci und Stefano
Magaddino, mit denen sich Maranzano verbündete. Sein erster Schritt war es, die
Unterstützung der ansässigen Leute aus Castellammare zu gewinnen. Anstatt als
Kontaktperson zwischen den USA und Italien zu pendeln, erhielt er jedoch
angeblich vom Don 1927 den Auftrag, die anderen Fünf Familien in New York zu
übernehmen.
Zwei Wochen nach dem
Tod von Masseria fand ein geheimes Treffen aller Mafiagrößen von New
York in der Nähe der Metropole statt. Maranzano verkündete dort seine
Vorstellungen der (Neu-) Ordnung und der Regeln. Er plante die Bildung einer Kommission,
untersagte sinnlose Morde und erneuerte die Omertà, welche es jedem der
Mitglied oder Assoziierten verbot, über die Organisation oder Aktivitäten zu
sprechen, wozu auch die jeweiligen Ehefrauen gehörten.
Der Kassierer
Giuseppe (Joe) Profaci
Giuseppe „Joe“ Profaci
alias Joseph „Don Peppino“ Profaci
aus Villabate auf Sizilien war ein italo-amerikanischer Mobster. Er gilt als
das erste Oberhaupt des heute als „Colombo-Familie“ klassifizierten Clans der La
Cosa Nostra in New York City, den er über 30 Jahre lang anführte. Die
Besonderheit seines Führungsstils war die Existenz einer Schwarzen Kasse, in
die jedes Mitglied 25 US-Dollar pro Monat einzahlen musste und aus der dann
entsprechende Unterstützungszahlungen an die Familienangehörigen inhaftierter
Gangster geleistet wurden. Wer diesen Mitgliedsbeitrag verweigerte, wurde in
der Regel umgebracht.
Diese Notkasse stellte
auch ein zusätzliches Einkommen für Profaci da, der im luxuriösem Wohlstand
lebte und ein Anwesen von 133 Hektar mit eigenem Privatflugplatz bewohnte. Wie
bei den meisten anderen Mafiafamilien waren die illegalen Aktivitäten durch
legale Geschäfte getarnt; Profaci galt z.B. als der „Don Peppino“ (it. für
Olivenkönig), da er den Import von Olivenöl - insbesondere natürlich aus
Italien - dominierte, was ihn zu einem typischen „Mustache Pete“ machte.
Profaci gab sich als
devoter Katholik und Wohltäter der Kirche. Als zwei Diebe in einer Kirche
seines Bereichs tätig wurden, ließ Profaci diese zu Tode foltern. Etwa um 1960
begann in der „Profaci Familie“ ein Streit, da vor allem die drei Gallo-Brüder,
angeführt von „Crazy Joe“ Gallo, Profacis Führungsanspruch in Frage stellten.
Insbesondere gab es einen Streit um die Aufteilung der Gewinne aus den
illegalen Aktivitäten des Clans. Diese Auseinandersetzungen überdauerten auch
den Krebstod von Giuseppe Profaci am 7. Juni 1962 und endeten erst unter seinem
Nachfolger Joseph Magliocco.
Der Durchsetzer
Anthony Arcado
Anthony Arcado
Anthony Joseph Accardo
war ein US-amerikanischer Mobster. Der Italo-Amerikaner war Anführer des Chicago
Outfit. Ursprünglich als Antonino
Leonardo Accardo geboren, wurde er auch als „Joe Batters“ und „Big Tuna“
bekannt. Im Gegensatz zu seinem Nachfolger Sam Giancana und anderen bekannten
Gangstern exponierte sich Accardo nicht in der Öffentlichkeit, so dass er nicht
in die Schlagzeilen geriet. Vielleicht auch aus diesem Grunde führte er La Cosa
Nostra in Chicago – welche auch als Chicago Outfit bezeichnet wird –
weit länger an, als z. B. Al Capone es getan hatte. Sein Komplize und Vorgänger
Paul Ricca äußerte sinngemäß, dass Accardo bereits vor dem Frühstück mehr Hirn
gezeigt hätte als Capone über den gesamten Tag.
Accardo wuchs im
Nordwesten von Chicago auf und begann seine kriminelle Karriere als
jugendlicher Taschendieb. Später stahl er dann Autos. Er wurde zwar oft
festgenommen, kam aber immer wieder umgehend frei ohne verurteilt zu werden. Er
stieg bald zum Durchsetzer („Enforcer“) auf und erarbeitete sich den Spitznamen
Joe Batters. Diesen Spitznamen
hatte ihm Al Capone gegeben, als er im Alter von 20 Jahren in die Bande
aufgenommen wurde (und wohl auch Capones Leibwächter wurde), weil er die Köpfe
zahlungsunwilliger Opfer mit einem Baseballschläger bearbeitete, während er
selbst eine Baseballmütze trug. In den 1930er stieg Accardo zum Capo auf und
überwachte die Glücksspielinteressen des Outfit. Später erwarb er sich
den Namen Big Tuna und soll am
Rande auch mit dem sogenannten Valentinstag-Massaker zu tun gehabt haben.
Der Brutale
Sam Giancana
Giancana wurde in arme
Verhältnisse hineingeboren; seine Mutter starb nach einer Fehlgeburt, als er
zwei Jahre alt war. Er galt als widerspenstig und wurde von seinem Vater
misshandelt, insbesondere indem er an eine Eiche festgebunden und ausgepeitscht
wurde.
Giancana kam dann in
eine Besserungsanstalt, aber mit zehn Jahren lebte er im Prinzip auf der
Straße, wo er seine Bedürfnisse nach Nahrung und Kleidung mit Diebstählen
deckte und in Autos übernachtete. Er trat mit 12 Jahren der Bande von Joey
Colaro bei, ab dann wurden die Diebstähle organisiert. Insbesondere hatte es
die Bande auf Autos abgesehen, aber auch Bombenattentate und Mordaufträge
gehörten zum Geschäft. Giancana entwickelte sich zum besten Fahrer der Gruppe. Mit
seiner Brutalität verschaffte er sich Respekt in der Bande, die praktisch zu
seiner neuen Familie geworden war.
Der berüchtigte Besuch im
Grand Hotel Et Des Palmes - Palermo
Grand Hotel Et Des Palmes - Palermo
Im Grand Hotel Et Des Palmes in Palermo ist im Oktober 1957 eine illustre Gesellschaft vier Tage lang zu Gast. Der US-Pate Joe Bonanno, Spitzname Joe Bananas, hat zum großen "Heroin-Gipfel" geladen. Zusammen mit seinen sizilianischen Kollegen bespricht er die Modalitäten für den europaweiten Drogenhandel. Unter anderen sitzen Lucky Luciano, der inzwischen in Palermo wohnt, sowie die sizilianischen Mafiosi Salvatore Greco, Tommaso Buscetta, Angelo La Barbera sowie Giuseppe Genco Russo mit am Verhandlungstisch. Letzterer hat zwar bei der "Heroin-Konferenz" nicht viel zu melden, dafür aber den schönsten Spitznamen: Gina Lollobrigida.
Das Treffen der Mafiosi geht in die Geschichte ein. Nicht wegen des Beginns eines florierenden Heroin-Handels, sondern weil die Cosa Nostra eine neue Struktur erhält. Künftig wacht eine zentrale Kommission über alle Aktivitäten der sizilianischen Mafia. Die Organisierte Kriminalität organisiert sich erfolgreich neu. Die großen Bosse haben wieder das Sagen.
...und so sehen sie aus -
die Strukturen der Mafia
damals bis heute
die Strukturen der Mafia
damals bis heute
Sie sind nicht auszurotten, vermehren sich wie die berühmte Hydra und die mächtigen Familien geben über viele Generationen das Zepter weiter. Heute ist die Mafia ein multinationales Investment-Unternehmen mit einem "Staatshaushalt", der größer als der von Dänemark oder Polen ist. Sie verfügen über ungeheure liquide Mittel. Italien wäre ohne die gewaschenen Vermögen vermutlich schon seit Jahrzehnten vollständig pleite.
Wie sie die Machtverhältnisse über Generationen in den USA bis heute entwickelt haben, kann man der Graphik entnehmen.
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VIDEO-Clip der Mafia in den USA
Die derzeitig mächtigsten Familien in den USA
Stand 2012 / 2013
Die Gambinos, Genoveses,
Bonnanos, Luccheses und Colombos sind fünf mächtige Mafia-Familien im Großraum
New York. Nun haben Ermittler zugeschlagen und 120 verdächtigte Mafiosi
festgenommen.
Organigramme des FBI (Stand 2012 / 13)
Die Gambinos
Cupola: Anthony Gurino, Giovanni "John" Gambino, Joseph "Sonny"
Juliano
Boss: Domenico – aus Cefalù
Mandamento: Francesco
"Frank/Franky Boy" aus Cali
Consigliere: Bartolomeo "Bobby/Bobby, Vernace (verhaftet)
Mandamento New Jersey: Nicholas "Nicky Mita" Mitarotonda
Familie hat ungefähr 180 Mitglieder
Die Bonnanos
Boss: Michael "Mikey
Nose" Mancuso (verhaftet)
Mandamento: Thomas “Tommy D” DiFiore (unter Überwachung)
Consigliere: Anthony "T.G./The Little Guy" aus Graziano
Derzeitiger Consigliere: Anthony “Fat Tony” Rabito
Capodecina: Joseph Sammartino Sr.
Familie hat etwa 110
Mitglieder
Die Colombos
Boss: Carmine “Junior/The
Snake/Immortal” Persico (Life Imprisonment)
Cupola: Alphonse "Little
Allie Boy / Allie Boy / The Kid" Persico (lebenslängliche Haft) Operativer
Boss (Straße): Andrew "Andy Mush" Russo
Capodecina: Benjamin "The
Little Guy/The Claw" Castellazzo (Jailed)
Mandamento: Dominick
"Donnie Shacks" Montemarano
Consogliere: Richard
"Ritchie Nerves/Nerves" Fusco (Dead)
Consigliere Strafrecht: Thomas
"Tom Mix/Mr. T" Farese
Geschätzte 60 Mitglieder
Die Genovese
Boss: unbekannt - Drei Männer führen die Familie:
Mandament:: Daniel "Danny
the Lion" Leo
Capodecina: Liborio
"Barney" Bellomo
Capodecina: Venero "Benny
Eggs" Mangano
Consigliere: Dominick "Quiet
Dom" Cirillo
Capodecina: nicht besetzt seit dem Tod von Tino "The Greek und Toni „Shark
Eyes" (2010)
Ungefähr 220 Mitglieder
Die Lucchese
Boss: Steven "Stevie
Wonder/Wonderboy / Herbie" Crea
Mandamento: unbekannt
Consigliere: Joseph "Joe
C." Caridi
Capodecina: Ralph Vito Perna (unter
Überwachung)
Geschätzte 100 Mitglieder
möglicherweise der zukünftige Capo di Capi
Jacky Nose - das Oberhaupt |
US-Justizminister Eric Holder sprach von der bislang
größten Einzelaktion gegen die Mafia: "Die Festnahmen 2013und Anklagen
sind ein wichtiger Schritt bei der Zerschlagung der Cosa Nostra und ihrer
illegalen Aktivitäten." FBI und Polizei hatten in einem gewaltigen Schlag
in New York und Umgebung Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und die
mutmaßlichen Mafiosi in Gewahrsam genommen.
Die Gambinos hatten Chicago bis 2013 gut im Griff |
US-Justizminister Eric Holder sprach von der bislang
größten Einzelaktion gegen die Mafia: "Die heutigen Festnahmen und
Anklagen sind ein wichtiger Schritt bei der Zerschlagung der Cosa Nostra und
ihrer illegalen Aktivitäten." FBI und Polizei hatten in einem gewaltigen
Schlag in New York und Umgebung Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und die
mutmaßlichen Mafiosi in Gewahrsam genommen.
Den Mafiosi werden so ziemlich alle schweren
Verbrechen vorgeworfen, die das Strafgesetzbuch zu bieten hat: Erpressung,
Kokainhandel, illegaler Waffenbesitz, Körperverletzung, Hehlerei,
Brandstiftung, Schutzgelderpressung, Zinswucher, illegales Glücksspiel und
natürlich Mord. Der Schlag richtete sich offenbar vor allem gegen die
Gambino-Familie, aber auch gegen die Genoveses, Bonnanos, Luccheses and
Colombos - alles mächtige Mafiagrößen in New York, New Jersey und Rhode Island.
Exemplarisch veröffentlichte die Staatsanwaltschaft
den Fall von Joseph Watts, der ebenfalls verhaftet worden war. Weil er keine
italienischen Wurzeln habe, stieg Watts nie bis ganz nach oben in der Cosa
Nostra auf, er habe es aber bis zum "Capo" gebracht. Als solcher
Unterführer habe ihn der damalige Chef der Gambino-Familie 1989 mit dem Mord an
dem verhafteten Mafia-Mann Frederick Weiss beauftragt, weil der offenbar mit
der Justiz zusammenarbeitete.
Watts heuerte ein Mordteam an und kümmerte sich sogar
um den Aushub eines Grabes, in dem das Opfer verschart werden sollte. Er
wartete mit einer Waffe in einer Garage, doch Weiss kam nicht. Dafür wurde der
mutmaßliche Überläufer am nächsten Tag von einem anderen "Hit Team"
erschossen. Watts hat der Staatsanwaltschaft zufolge jetzt gestanden, an dem
versuchten Mord beteiligt gewesen zu sein.
Die Festgenommenen wurden zunächst auf ein
Gefängnisschiff im Fort Hamilton vor der Küste New Yorks gebracht. Zu ihnen
gehört auch der derzeitige Boss der Colombo-Familie, der im Bundesstaat Rhode
Island lebt. Die übrigen der mutmaßlichen Gangster seien der Polizei in New
York selbst und in angrenzenden Gebieten von Long Island sowie im Nachbarstaat
New Jersey ins Netz gegangen. In der gleichen Gegend spielt auch die in den USA
und Deutschland erfolgreiche Mafiaserie "Die Sopranos".
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