Mit einer Leiter schlichen sie sich ins Museum und stahlen
zwei Van-Gogh-Gemälde. Der Kunstraub aus dem Amsterdamer Van Gogh Museum gehört
zu den spektakulärsten der letzten Jahre. Nun sind die Bilder in Italien
aufgetaucht.
Amsterdam/Neapel (dpa) -
Einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle der vergangenen Jahrzehnte ist
aufgeklärt: 14 Jahre nach dem Raub zweier Gemälde von Vincent van Gogh aus dem
Amsterdamer Van Gogh Museum sind die Werke in Italien gefunden worden.
Die italienische Polizei
hatte die Gemälde im Millionenwert südlich von Neapel im Zuge von
Drogenermittlungen gegen die Mafia entdeckt. Sie waren in dem Haus eines
Drogenbosses der Camorra versteckt, der im Januar festgenommen worden war,
berichteten italienische Medien.
«Ja, sie sind gefunden
worden», sagte der Direktor des Museums, Axel Rüger. Ein Konservator des Van
Gogh Museums hatte die Bilder im Auftrag der italienischen Justiz untersucht
und die Echtheit festgestellt, wie das Museum mitteilte.
Bei den kostbaren Werken
handelt es sich um das Gemälde «Zeegezicht bij Scheveningen» (Meeressicht bei
Scheveningen 1882) und «Het uitgaan van de Hervormde Kerk te Nuenen» (Die Kirche
von Nuenen mit Kirchgängern 1884/1885).
Sie seien leicht
beschädigt, aber in relativ gutem Zustand, bestätigte das Museum.
Sie waren im Dezember
2002 gestohlen worden. Die Diebe waren in der Nacht mit einer Leiter über das
Dach in das Museum eingestiegen und unerkannt entkommen. Sie wurden später
gefasst und 2005 zu Haftstrafen von mehr als drei Jahren verurteilt. Von den
Gemälden fehlte aber bis jetzt jede Spur. Nach dem Einbruch hatte das Museum
eine Belohnung von 100 000 Euro für das Aufspüren der Bilder ausgesetzt.
«Auf diesen Moment haben
wir 14 Jahre gewartet», sagte Museums-Direktor Axel Rüger. Wann die Gemälde
zurück nach Amsterdam kommen und was die Mafia damit vorhatte, ist noch unklar.
«Das sind echt, echt fantastische Neuigkeiten. Auch weil es total unerwartet
ist. Niemand wagte noch zu träumen, dass sie auf einmal wieder auftauchen»,
sagte die niederländische Kulturministerin Jet Bussemaker in Den Haag. Der
italienische Premierminister Matteo Renzi und sein Kulturminister Dario
Franceschini gratulierten den Ermittlern. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch
Güter im Wert von 20 Millionen Euro beschlagnahmt.
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