Den New Yorker
Strafverfolgungsbehörden ist ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen
gelungen. Sie verhafteten 13 mutmaßliche, teils hochrangige Mitglieder der
Gambino-Mafia-Familie. Einer der Angeklagten befand sich zunächst noch auf der
Flucht.
In der am Dienstag
(Ortszeit) veröffentlichten Anklageschrift wirft die Staatsanwaltschaft den 14
Angeklagten eine Reihe von Verbrechen vor, darunter auch - erstmalig in einem
Mafia-Fall - Menschenhandel in Verbindung mit der Prostitution einer Minderjährigen.
Die bei einem
Bundesgericht in Manhattan eingereichte Anklage beschuldigt die Verhafteten,
als Mitglieder des Gambino-Clans in Stripclubs Prostituierte angeworben und
deren Dienste im Internet angeboten zu haben. Dabei sollen sie auch ein
15-jähriges Mädchen rekrutiert haben.
Daniel Marino - Mitglied des inneren Kreises des Gambino-Clans |
Außerdem hätten die
Beschuldigten die jungen Frauen den Spielern eines regelmäßig von der
Gambino-Familie ausgerichteten Pokerturniers für sexuelle Gefälligkeiten zur
Verfügung gestellt. Die zuständige Staatsanwältin nannte dies einen "neuen
Tiefpunkt" und eine Premiere für die Mafia.
Ein Punkt der Anklageschrift bezichtigt
Daniel Marino, der als Teil des innersten Führungskreises der Gambino-Familie
gilt, aus dem Gefängnis den Mord an einem seiner Neffen 1998 in Auftrag gegeben
zu haben. Dieser hatte mit der US-Bundespolizei FBI zusammengearbeitet. Der
69-jährige Marino wurde auch wegen eines zweiten Mordes 1989 an einem Mitglied
einer rivalisierenden Familie angeklagt. Darüber hinaus wurde ihm Erpressung
von Baufirmen und der Betrieb von illegalen Glücksspielen vorgeworfen.
Der
Fall ist der jüngste in einer Reihe von Verfahren gegen die Gambino-Familie in
den vergangenen Jahren. Seit der berüchtigte Pate John Gotti 1992 zu
lebenslanger Haft verurteilt wurde, haben die Strafverfolgungsbehörden
zahlreiche Prozesse gegen den Gambino-Clan geführt. Gotti starb 2002.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen