"Operation Vigorali": Europaweiter Handel mit gefälschten
Arzneimitteln aufgeklärt
In
Österreich acht Festnahmen und 20 Hausdurchsuchungen - über 20.000 Geschädigte
in ganz Europa
Wien (OTS) - Unter dem Decknamen
"Operation Vigorali" wurden vom Büro "Organisierte
Kriminalität" des Bundeskriminalamtes seit September 2012 internationale
Ermittlungen gegen eine weltweit agierende kriminelle Organisation geführt.
Die Tätergruppe betrieb einen Handel mit gefälschten
Arzneimitteln und verkaufte gesundheitlich bedenkliche Produkte weltweit auf
unzähligen Internetplattformen. Am 1. Februar 2014 wurde aufgrund der
umfangreichen, internationalen Ermittlungen eine Sonderkommission im
Bundeskriminalamt eingerichtet und im März eine gemeinsame Ermittlungsgruppe
(JIT) mit Großbritannien, Frankreich, Spanien mit Beteiligung von Europol und
Eurojust gegründet.
Die überwiegend männlichen Konsumenten konnten die
Arzneimittel über Internet-Apotheken, wie zum Beispiel www.apotheke-austria.com bestellen.
Der Leiter der Sonderkommission Major Dieter Csefan, BA erklärt: "Die
Arzneimittel, vor allem namhafte Potenzmittel, wurden auf unzähligen Web-Seiten
als Originalprodukte angeboten und über Online-Bestellungen verkauft. Die in
Österreich agierende Tätergruppe übernahm die gefälschten Arzneimittel von
einer Spedition und war für die Verpackung und den weltweiten Versand via
Slowakei, Deutschland und Österreich verantwortlich."
Bis dato konnten alleine in Österreich ca. 20.000
Paketsendungen mit rund 300.000 gefälschten Arzneimitteln sichergestellt
werden. Die Kunden haben für diese Fälschungen ca. drei Millionen Euro bezahlt.
Bei den heutigen Zugriffen in Österreich und Ungarn
wurden:
- acht Festnahmeanordnungen,
- 20 Durchsuchungs- und Sicherstellungsanordnungen
- vier Vorführungsanordnungen zur sofortigen Vernehmung durchgeführt. Weiters erfolgte die Sicherstellung von 15 Bankkonten (drei in Österreich, drei in Zypern, sieben in der Slowakei und je eines in Ungarn und Belgien), dabei wurde etwa eine Million Euro sichergestellt.
Ebenso konnten bei den Durchsuchungen 130.000 Euro
Bargeld und ca. eine Million gefälschter Tabletten vorgefunden werden. Der
Verkaufswert dieser Fälschungen beträgt ca. zehn Millionen Euro.
Zeitgleich wurden in Großbritannien sieben
Festnahmeanordnungen und Durchsuchungen durchgeführt und 49 Bankkonten
gesperrt.
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