Seit Jahren
schreibt der Journalist über die Machenschaften der kalabrischen Mafia. Nicht
ungefährlich. Francesco Raniere erhielt schon Besuch der berüchtigten
'Ndrangheta.
Seit sechs Jahren ist Francesco Ranieri (37)
Korrespondent der «Gazzetta del Sud» in der kalabrischen Region von Soverato
bei Catanzaro. «15 Mafia-Morde habe ich seither erlebt», sagt er. «Ich bin von
der ’Ndrangheta bedroht worden.»
Auch
der jüngste Coup der Anti-Mafia-Behörde war Ranieris Thema: Am Dienstag
verhaftete die Polizei 18 Mitglieder des Procopio-Mongiardo-Clans. Am Tag darauf ging
Francesco Andrea (33) ihr ins Netz, der Waffenlieferant aus Schaffhausen.
«Andrea
lieferte Pistolen an Mafia-Boss Mario Mongiardo (45). Die Polizei fand Waffen
in dessen Garten und Haus», sagt Ranieri. Er machte persönlich Erfahrungen mit
dem Boss: «Ich hatte über die Erpressung eines Feriendorfbesitzers geschrieben.
Das passte ihm nicht.»
Die
Polizei belauscht ein Telefonat des Paten. Darin sagt er: «Ich schlag dem
Journalisten den Schädel ein.» Wenig später tauchen Mongiardos Töchter beim
Reporter auf und «bitten» ihn, die Finger von der Familie zu lassen.
«Die
’Ndrangheta warnt. Sie schickt Projektile oder zündet das Auto an», sagt
Ranieri. Warum macht er den gefährlichen Job? «Weil ich ihn liebe. Man muss ihn
lieben, sonst schafft man es nicht.» Denn die Öffentlichkeit müsse informiert
werden. «Wenn Mafiosi etwas fürchten, dann die Aufdeckung ihrer
Machenschaften.»
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