Dienstag, 2. September 2014

Journalist Francesco Raniere von der Mafia bedroht


Seit Jahren schreibt der Journalist über die Machenschaften der kalabrischen Mafia. Nicht ungefährlich. Francesco Raniere erhielt schon Besuch der berüchtigten 'Ndrangheta.

Seit sechs Jahren ist Francesco Ranieri (37) Korrespondent der «Gazzetta del Sud» in der kalabrischen Region von Soverato bei Catanzaro. «15 Mafia-Morde habe ich seither erlebt», sagt er. «Ich bin von der ’Ndrangheta bedroht worden.»

Auch der jüngste Coup der Anti-Mafia-Behörde war Ranieris Thema: Am Dienstag verhaftete die Polizei 18 Mitglieder des Procopio-Mongiardo-Clans. Am Tag darauf ging Francesco Andrea (33) ihr ins Netz, der Waffenlieferant aus Schaffhausen.

«Andrea lieferte Pistolen an Mafia-Boss Mario Mongiardo (45). Die Polizei fand Waffen in dessen Garten und Haus», sagt Ranieri. Er machte persönlich Erfahrungen mit dem Boss: «Ich hatte über die Erpressung eines Feriendorfbesitzers geschrieben. Das passte ihm nicht.»

Mafia-Boss Mongiardo.


Die Polizei belauscht ein Telefonat des Paten. Darin sagt er: «Ich schlag dem Journalisten den Schädel ein.» Wenig später tauchen Mongiardos Töchter beim Reporter auf und «bitten» ihn, die Finger von der Familie zu lassen.

«Die ’Ndrangheta warnt. Sie schickt Projektile oder zündet das Auto an», sagt Ranieri. Warum macht er den gefährlichen Job? «Weil ich ihn liebe. Man muss ihn lieben, sonst schafft man es nicht.» Denn die Öffentlichkeit müsse informiert werden. «Wenn Mafiosi etwas fürchten, dann die Aufdeckung ihrer Machenschaften.»


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