Mittwoch, 5. Februar 2014

Die 5 größten Mafia-Organisationen der Welt

Bewaffnete Komplizen befreiten am Montag in Gallarate (Italien) einen verhafteten Mafia-Killer. In der Woche zuvor fassten deutsche Fahnder einen flüchtigen Mafioso (60). Am selben Tag schnappten mexikanische Polizisten den Junior-Chef eines Drogenkartells...

Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen ist alltäglich, weltweit, endlos.
Doch wer sind die Herrscher im Schatten? BILD erklärt die fünf größten Mafia-Organisationen der Welt.



Die Yamaguchi-Gumi aus Japan


Kenichi Shinoda (72, mit Hut) ist der Boss der Yamaguchi-gumi –
 Japans größter Yakuza-Gang

Dieser ältere Herr mit Hut führt die größte Mafia-Organisation Japans. Er ist Kenichi Shinoda (72), oberster Pate der knapp 30.000 Mitglieder des Yamaguchi-Gumi-Clans mit Sitz in der Hafenstadt Kobe. Die Organisation entstand vor dem Zweiten Weltkrieg im Umfeld der japanischen Dockarbeiter-Gewerkschaft. Heute ist sie die größte aller Yakuza-Organisationen (so heißt die Mafia in Japan).

Die Yamaguchi-Gumi verdienen jedes Jahr Milliarden mit ihren Verbrechen, darunter Erpressung, Drogenhandel, Waffenschmuggel, Internet-Pornografie und Insider-Handel. Sie sollen aber auch im Immobiliengeschäft tätig sein.

Die Japan-Mafiosi sorgen immer wieder für Aufsehen: 2007 erschoss ein Clan-Mitglied den Bürgermeister von Nagasaki. 2013 brachte die Gang ein eigenes Mitglieder-Magazin heraus, u.a. mit Haiku-Gedichten und Reportagen über Angel-Ausflüge der Anführer.
Auch Oberboss Kenichi Shinoda ist nicht so harmlos, wie er aussieht. Er saß 13 Jahre im Knast, weil er einen Rivalen ermordet hatte – natürlich mit einem Samurai-Schwert.



Die Mafia aus Italien

Zwei elegant gekleidete Mafiosi beim Kontrollgang
über „ihren" Markt in Neapel (Italien) 1960.


In ihrem Heimatland hat die Camorra überall die Finger mit drin – egal ob bei kleinen Gemüse-Märkten wie auf dem Foto von 1960, oder im Drogenhandel heute.

Ihr Name steht als Synonym für die Mafia überhaupt. Sie ist die vermutlich älteste Verbrecher-Organisation der Welt. Es gab sie schon im 18. Jahrhundert in Neapel, nach einigen Theorien soll sie dort sogar schon im 16. Jahrhundert aus einer spanischen Geheimgesellschaft entstanden sein.

Die Camorra-Gangster fingen einst mit kleinen Diebstählen und Erpressungen an, machten ihre Gesellschaft aber mit den Jahrhunderten zu einem globalisierten Verbrecher-Unternehmen.

Heute morden, schmuggeln, dealen und erpressen sie auf der ganzen Welt, beteiligen sich an Menschenhandel, Zwangsprostitution, Kinderarbeit – und im scheinbar sauberenGeschäft der Müll-Entsorgung.

Durch illegales Vergraben giftiger Abfälle spart die Camorra ihren Auftraggebern Geld, verdient selbst gut daran – und richtet unvorstellbare Umweltschäden an.



Das Tijuana-Kartell aus Mexiko


Profikiller Santiago Meza Lopez (heute 50) nach seiner Verhaftung 2009.
 Er löste für sein Kartell 300 Leichen in Natronlauge auf.


Mit Handschellen sieht Santiago Meza Lopez (50) gar nicht mehr so gefährlich aus. Dabei ist er ein Profi-Killer für eine brutalsten Mafia-Organisationen aller Zeiten – das Tijuana-Kartell, auch bekannt als Arellano-Felix-Organisation.

Das Kartell wurde von elf Geschwistern gegründet (7 Brüder, 4 Schwestern), schmuggelt vor allem Heroin, Kokain, Marihuana und Amphetamine in die USA.
Dazu unterwanderte die Organisation auch Polizei- und Justizbehörden in Mexiko, verfolgt ihre Ziele mit außerordentlicher Brutalität.

Killer Lopez zum Beispiel löste bis zu seiner Verhaftung 2009 mehr als 300 Leichen in Natronlauge auf, um sie für seinen Boss Teodoro García Simental verschwinden zu lassen. So bekam Lopez seinen Spitznamen: Teos Suppenkoch.



Die D-Company aus Indien


Der Mann mit der filmreifen Pose ist Dawood Ibrahim (58). Er ist nicht nur Mafia-Pate,
sondern finanziert auch blutige Terror-Anschläge


Über viele Mafiosi werden Gangster-Filme gedreht – dieser Pate verdient sein Geld mit Kinostreifen.

Zumindest halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Dawood Ibrahim (58) und seine nach ihm benannte D-Company Teilhaber der indischen Film-Industrie sind. Dabei böte die D-Company selbst genug Stoff für einen Thriller.

Das Syndikat ist ein Mix aus Terror-Organisation und Mafia-Gruppe. Es finanziert Anschläge (u.a. Mumbai 1993 mit 260 Toten), verdient Milliarden mit Drogen- und Waffenschmuggel, Auftragsmorden – und eben Bollywood-Filmen. Die D-Company ist in Indien, Pakistan, mittlerweile auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv.
Dawood Ibrahim soll gute Kontakte zu al-Qaida-Gründer Osama bin Laden († 2011) gehabt haben.

Heute versteckt sich Ibrahim vermutlich in Pakistan. Er lebt im Untergrund – wie so viele Gangster im Film.



Die Numbers Gang aus Südafrika


Gang-Chef John Mongrel bei seinem legendären TV-Interview –
darin gesteht er u.a. einen Mord


Bizarre Berühmtheit erlangte Gang-Chef John Mongrel (Alter unbekannt) spätestens mit einem TV-Interview für den britischen Sender Sky One.

Darin prahlt der Anführer der berüchtigten Gefängnis-Mafia Numbers Gang, dass er schon mit 14 Jahren wegen Mordes ins Gefängnis kam. Er schildert, wie er einen Mann im Knast strangulierte, um selbst Boss zu werden – und gesteht freimütig, dass er gern männliche Zellengenossen vergewaltigt.

Die Numbers Gang kontrolliert fast alle Gefängnisse in Südafrika. Sie bekam ihren Namen, weil die Hierarchie in Nummern angegeben wird: Die 26er verdienen das Geld. Die 27er wachen darüber, dass die Gang-Gesetze eingehalten werden.


Anführer sind die 28er – und deren Boss ist der brutale John Mongrel.

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