"Wir haben es in Duisburg mit 70 relevanten Familien
mit mehr als 2.800 Personen zu tun“, erklärte Justizminister in NRW. Diese
sollen mit dem Modell "Staatsanwälte vor Ort" besser überwacht
werden.
Um eine Verbesserung der Datensammlung zu
gewährleisten, will Justizminister Biesenbach (CDU), im Norden Duisburgs,
zusätzlich zwei Vor-Ort-Staatsanwälte abstellen. Sie sind dazu beauftragt,
Informationen über das Milieu der Familienclans zu sammeln, zu bündeln und einen
besseren Informationstransfer, zu gewährleisten. Somit kann eine
Strafverfolgung schneller erfolgen. Es ist bisher zu wenig über die Aktionen
der Clan-Mafia bekannt, sodass es schon vorkam, dass Clanmitglieder mit einem
Mercedes der S-Klasse beim Amt vorfuhren, um Hartz IV-Leistungen zu beantragen.
Und besonders die männlichen Clanmitglieder seien in Straftaten wie
Körperverletzung, Raub, Schutzgelderpressung und Drogenkriminalität,
verwickelt.
Direkt im Brennpunkt, im Stadtteil Hamborn sollen die
Vor-Ort-Staatsanwälte ihren Sitz bekommen. „Wir haben es in Duisburg mit 70
relevanten kurdisch-, türkisch- und arabischstämmigen Familien mit mehr als
2.800 Personen zu tun“, begründete Peter Biesenbach gegenüber der „Rheinischen
Post“ die Dringlichkeit eines solchen Projektes. Es geht auch darum, Einnahmen
aus kriminellen Machenschaften einzuziehen. Allein in NRW sollen in 2017
bereits 192 Millionen Euro, durch die Beschlagnahme illegalen Vermögens
eingenommen worden sein, teilte Biesenbach der RP mit.
Wie die Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft,
Anna Christiana Weiler der „NRZ“ mitteilte, reagierte die
Staatsanwaltschaft Duisburg erfreut auf die Ankündigung des Justizministers.
Das neue Konzept für die Vor-Ort-Staatsanwälte sei in Duisburg erarbeitet
worden, um die Zusammenarbeit von Polizei, Zoll, Steuerfahndung, Job-Center und
Ordnungsamt im Kampf gegen kriminelle Clan-Strukturen weiter zu verbessern.
Bereits im Jahr 2015 soll der damalige
nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) im Kampf gegen die
Familienclans in NRW, eine bessere Ausstattung der Polizei versprochen haben,
so berichtet die „Junge Freiheit“. Das Projekt wurde in Berlin- Neukölln
bereits erfolgreich getestet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen