Matteo Messina Denaro belegt Platz
fünf auf der Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher der Welt. Anfang
der 90-er Jahre tauchte er unter, lebt aber höchstwahrscheinlich auf
Sizilien in der Nähe von Trapani im Westen der Insel. Es ist bekannt,
dass es die Macht der Mafia-Bosse nicht einschränkt, wenn sie versteckt
leben müssen.
Obwohl er seit mehr als 20 Jahren gesucht wird, und er immer wieder Inder Öffentlichkeit auftaucht, rauschende Feste feiert und ein Heer von Freundinnen unterhält, gibt es kein jüngeres Fahndungsbild, an dem man sich orientieren könnte. Seit 2002 ist er in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt.
Mit der
Karriere von Messina Denaro innerhalb der Cosa Nostra hat sich auch das
Machtzentrum der Mafia aus dem zentralsizilianischen Corleone nach
Trapani verlagert. Das ist einer der Gründe, die Nicastri, ein Strohmann des Big-Bosses, und sein
Vermögen verdächtig gemacht haben. Nicastri lebt in Alcamo, das zur
Provinz Trapani gehört. Er machte eine sehr schnelle und leichte
Karriere vom einfachen Elektriker zum millionenschweren Unternehmer. In
wenigen Jahren hatte er ein Firmenimperium aufgebaut, das bis in den
Norden Italiens nach Mailand und sogar ins Ausland reicht.
"Das allein ist ein Indiz
für uns Fahnder", erklärt DIA-Chef De Felice. "In der sizilianischen
Realität funktioniert das folgendermaßen: In einer Gegend, wo ein
mächtiger Mafia-Boss wie Messina Denaro lebt und herrscht, ist es
völlig unmöglich, eine größere wirtschaftliche Aktivität
ohne die vorherige Zustimmung und die direkte Beteiligung der
herrschenden Mafia-Organisation zu betreiben." Ohne den "Dominus", wie
die Fahnder den Boss in der Fachsprache nennen, geht gar nichts.
Der 50-jährige
Matteo Messina Denaro ist Amtserbe der Mafia-Bosse Salvatore Riina und
Bernardo Provenzano und nicht nur berühmt für seine elegante Kleidung.
Er liebt Armani, Versace, Rolex und Porsche. Bekannt und gefürchtet ist
er allerdings wegen seiner Skrupellosigkeit und der brutalen Morde, die
er begangen hat und die ihm neben dem Respekt innerhalb der Mafia auch
den Spitznamen "Diabolik" einbrachten.
Wie viele Morde
genau auf sein Konto gehen, weiß niemand. Als gesicherte Erkenntnis
gilt, dass er die Frau eines Gegners erwürgte sowie vier Männer erhängte
und danach in Säure auflöste. "Mit meinen Opfern könnte ich einen
Friedhof aufmachen", prahlte Messina Denaro einmal vor
Komplizen. Und damit könnte er nicht ganz Unrecht haben...
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