Wegen seines hohen Alters und seines schwer angeschlagenen
Gesundheitszustands soll der ehemalige Boss der sizilianischen Cosa Nostra,
Toto Riina, unter Hausarrest gestellt werden.
Der 86-jährige Mafia-Pate, der seit 1993 eine lebenslange
Haftstrafe absitzt, habe wie jeder Häftling Recht auf einen „würdevollen Tod“,
urteilte am Montag das Oberste Gericht in Rom.
Die Richter nahmen somit einen Antrag der Verteidiger
Riinas an. Diese waren immer wieder bei einem Gericht in Bologna mit ihrem
Antrag gescheitert, Riina unter Hausarrest zu stellen. Das Gericht in Bologna
muss jetzt aufgrund des Beschlusses des Obersten Gerichts entscheiden, ob Riina
freikommen kann, unter Hausarrest gestellt, oder in ein Krankenhaus
eingeliefert werden soll.
Verantwortlich für mehr als 150 Morde
Riina war fast 20 Jahre lang einer der brutalsten und
gefürchtetsten Paten der sizilianischen Mafia. Er wird für mehr als 150
Auftragsmorde verantwortlich gemacht und wurde rund 20 Mal zu lebenslanger Haft
verurteilt. Er muss unter anderem eine Dauer-Videoüberwachung im
Hochsicherheitsgefängnis von Parma dulden.
Unter anderem wurde Riina für schuldig befunden, in den
Jahren 1992 und 1993 die Mordanschläge auf die Anti-Mafia Richter Giovanni
Falcone und Paolo Borsellino in Auftrag gegeben zu haben.
Außerdem war er nach Überzeugung der italienischen Justiz
einer der Drahtzieher von Anschlägen in Rom, Mailand und Florenz, bei denen
1993 zehn Menschen getötet wurden
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