Mafia in den USA

Die Bosse von damals bis heute







...hier sind sie versammelt, 

...die großen Bosse von 1920 bis 1950...




1932 - Das berüchtigte Treffen der 10 Bosse in Chicago - Tivoli-Bar

auf der linken Seite unter der Arcade VivaldiVille befand sich der Mafia-Treff


Die Geschichte der Mafia in Amerika handelt von Messerstechereien auf der Straße und Morden im Friseursalon. Die Geschäftsfelder der Verbrecher waren so vielseitig wie ihre Spitznamen.


Manhatten 1910

"La Cosa Nostra" wird die Mafia in den USA auch genannt. Denn wenn Mafiosi miteinander sprachen, umschrieben sie ihre "Arbeit" früher eher beiläufig als "unsere Sache", cosa nostra. Es war das Federal Bureau of Investigation (FBI) unter der Führung J. Edgar Hoovers, das diese Formulierung Anfang der sechziger Jahre zum Syndikatsnamen erhob.


Chicago um 1905

Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre wanderten Millionen Italiener nach Amerika ein, unter ihnen auch Angehörige krimineller Vereinigungen wie der neapolitanischen Camorra und der sizilianischen Mafia. Die Einwanderer ließen sich vor allem in Großstädten wie New York nieder, und so entstanden in den Armenvierteln von Brooklyn, Manhattan und der Bronx neue Gemeinden und mit ihnen neue Verbrechen.



Lucky Luciano verlässt das Gericht (1936)



Mafia-Nachtbar in der Lower Eastside 



In Little Italy etwa konnten Mafia-Mitglieder italienische Restaurantbesitzer und Lebensmittelhändler leicht erpressen. Schließlich wussten die Bedrohten, was passiert, wenn sie das pizzo, das Schutzgeld, nicht zahlten. Bereits seit dem 19. Jahrhundert hatten ihre Familien in der alten Heimat mit der gewalttätigen Mafia gelebt.


New York um 1902

Erpressung war für die sizilianischen und neapolitanischen Gangs lediglich einer von vielen Geschäftszweigen. Sie betätigten sich auch im Heroinhandel, in der Prostitution, im Waffenschmuggel und im Glücksspiel. Durch illegale Machenschaften kamen in New York nicht nur italienische Einwanderer, sondern auch jüdische und irische Immigranten zu Geld.







Ihr Territorium und ihre Geschäfte bewachten die rivalisierenden Banden dabei argwöhnisch. Messerstechereien und wilde Schießereien auf offener Straße gehörten in den zwanziger Jahren zum Alltag in New York. Es war die Zeit, als Alkohol verboten war und sich durch Schwarzbrennerei und Schmuggel lukrative Geschäfte ergaben.



Al Capone mit seiner Familie






Al Capones Gefängniszelle in der Eastern State Penitentiary


Der berühmte Elliot Ness mit seiner Truppe - Mafia-Jäger



Im Netz der Mafia

Die Geschichte der amerikanischen Mafia ist die Geschichte von Messerstechereien, Mord, Erpressung, Glücksspiel, Drogenhandel, Alkohol- und Waffenschmuggel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden überall in den großen Städten Mafia-Gangs. 











Namen wie Al Capone, Lucky Luciano oder Joe Colombo stehen dafür. Allein in New York beherrschten fünf Familien das organisierte Verbrechen. Erst nach und nach kam das FBI den Mafia-Bossen auf die Spur, mit Spezialeinheiten und modernen Überwachungsmethoden. In der Dokumentationsreihe „Im Netz der Mafia - Die Geheimakten des FBI“ werden große Mafia-Bosse der amerikanischen Geschichte vorgestellt. Und dazu hat das FBI erstmals seine Geheimakten geöffnet.











Die großen Bosse in den USA



Der Chef
Paul Castellano

Castellano wurde 1915 in Brooklyn als Sohn von Giuseppe Castellano und Concetta (geborene Casatu) geboren. Giuseppe war Metzger und Mitglied der Bande "Mangano-Familie", der Vorläufer der Gambino-Familie.

Castellano Schwester Kathryn war mit Carlo Gambino verheiratet. In Brooklyn begann seine Verbrecherkarriere. 1934 wurde er erstmals für einen bewaffneten Überfall inhaftiert. Er verriet seine beiden Komplizen nicht und saß alleine eine Haftstrafe von 3 Monaten ab, was seine Reputation in seinem kriminellen Umfeld erheblich steigerte. Castellano wurde nach dem Tod Carlo Gambinos am 18. Oktober 1976 der neue Chef des Gambino-Clans. Dellacroce und sein Gefolgsmann John Gotti stimmten widerwillig zu.

Am 16. Dezember 1985 wurde Castellano zusammen mit seinem neuen Unterboss Thomas Bilotti vor dem Sparks Steak House in Manhattan, wo er sich vermutlich an diesem Tag mit John Gotti zu einer Aussprache treffen wollte, von vier Männern erschossen. Im Restaurant befanden sich bereits Frank DeCicco und James Failla; sie waren möglicherweise in das Mordkomplott nicht eingeweiht. Eventuell war auch Armond Dellacroce, Bruder des verstorbenen Aniello Dellacroce, im Restaurant anwesend.



Der Reformer
Lucky Luciano

Charles 'Lucky' Luciano' emigrierte mit 9 Jahren mit seiner Familie nach New York und erpresste schon in diesem Alter Schutzgeld von seinen Mitschülern. So gelang ihm der schnelle Einstieg in eine Jugendbande, die er später zu einer der größten amerikanischen Familien aufbaute. Neben Geschäften im Alkoholschmuggel und illegalem Glücksspiel musste er schließlich eine zehnjährige Haftstrafe wegen Prostitution verbüßen. Danach war er gezwungen, das Land zu verlassen und baute aus Italien einen Heroinschmugglerring in die Staaten auf. Als er 1962 starb, konnte die Regierung nicht verhindern, dass er in New York begraben wurde.




Der Killer
Vito Genovese

Vito Genovese kam mit 16 Jahren nach New York und fand zusammen mit Lucky Luciano durch Schmuggel und Raubüberfälle seinen Weg in die Mafia. Aufgrund einer Mordanklage musst er 1937 nach Sizilien fliehen, wo er Mussolini unterstützte, beim Einmarsch der Alliierten jedoch die Seiten wechselte. Als er 1945 zurück nach New York kam, wollte er dort die Herrschaft der 'Fünf Familien’ ergreifen, was ihm durch zahlreiche Attentate auf andere Kandidaten auch gelang. 1969 starb er während einer 15-jährigen Haft, die er wegen Drogenhandels absaß.





Der Wäscher
Al Capone

Alphonse Gabriel Capone. Er war der wohl berühmteste Mafioso aller Zeiten. Er kam am 17. Jänner 1899 in New York zur Welt. Als Al Capone machte der kleine, rundliche Mann in den 1920er und 1930er Jahren die Unterwelt von Chicago, das Chicago Outfit, unsicher. Al Capone "verdiente" sein Geld während der Prohibitionszeit mit illegalem Glücksspiel. Zudem ist sein Name untrennbar mit dem Begriff der Geldwäsche verbunden. Er investierte als erster "schmutziges Geld" weiter, in einen Waschsalon und gilt damit als Vorbild für viele Steuerhinterzieher der letzten 90 Jahre. Das heute von ihm gezeichnete Bild verdankt Al Capone aber vor allem seiner Persönlichkeit und seinem Auftreten. 

Obwohl der Höhepunkt seiner Karriere nur von 1926 bis 1931 währte und Capone im Grunde nur bereits existierende kriminelle Strukturen nutzte, wurde er geradezu zum Archetyp des US-amerikanischen Gangsterbosses, zu einem Symbol für die organisierte Kriminalität schlechthin. Der „Mythos Capone“ geht im Wesentlichen auf seine Fähigkeiten als Selbstdarsteller und seinen geschickten Umgang mit der Presse zurück. Nach außen gab sich Capone den Anschein des seriösen Geschäftsmanns, der im Branchenverzeichnis als Antiquitätenhändler geführt wurde und laut Visitenkarte Händler für gebrauchte Möbel war.





Der Strippenzieher
Sam Giancana


Sam Giancana war Oberhaupt einer Mafiafamilie in Chicago. Im Verlauf seiner kriminellen Karriere wurde er über siebzigmal festgenommen, war jedoch nur zweimal länger inhaftiert. Seine Bande entwickelte sich schnell zum Ersatz seiner zerbrochenen Familie und Sam wurde Fluchtfahrer, Geldeintreiber und Auftragsmörder. Er soll enge Beziehungen zum damaligen Präsidenten John F. Kennedy gehabt und mit ihm ein Attentat an Fidel Castro geplant haben. Wegen der Weigerung seine Gewinne aus Lateinamerika zu teilen, wurde er schließlich entmachtet. 1975 wurde er trotz FBI-Überwachung in seinem Haus von einem Unbekannten erschossen.



Der Drogenbaron
Carmine Galante


Carmine Galante stieg während der Prohibitionszeit in der organisierten Kriminalität auf und wurde verhaftet, als er verfeindeten Gangstern einen LKW stehlen wollte, wobei er einen Polizisten und ein sechsjähriges Mädchen anschoss. Aus der Haft entlassen, konzentrierte er sich auf das Drogengeschäft und stieg so in der New Yorker Mafiawelt auf, wobei er immer mehr innerhalb der Mafia unbeliebte Sizilianer nach Amerika holte. Wegen seiner extremen Geldgier und seines brutalen Vorgehens wurde er von seiner eigenen Familie erschossen.



Der Aktivist
Joe Colombo


Joe wurde 1964 Boss einer der New Yorker Familien, machte sich jedoch innerhalb der Mafia durch sein Engagement in der Italian-American Civil Rights League und der Jewish Defense League unbeliebt, da er so viel öffentliche Aufmerksamkeit erregte. 1971 wurde er aus nicht aufgeklärten Gründen angeschossen und verbrachte sieben Jahre im Koma, bevor er schließlich starb.



Der Vollstrecker
Tony Spilotro


Er kam durch das Chicagoer Restaurant, das Treffpunkt einiger Mafiosi war, früh in Kontakt mit dem organisierten Verbrechen. Er war erfolgreich im Wettgeschäft und als Geldeintreiber und wurde deshalb nach kurzem Aufenthalt in Miami nach Las Vegas entsandt. Aufgrund eines eingehandelten Kasinoverbots gründete er eine Einbrechertruppe, wurde Drogenabhängig und hatte eine Affäre mit der Frau seines Freundes. Wegen Morden zu seiner Chicagoer Zeit wurde er vom FBI verhaftet und von der Mafia getötet, um seine Aussage zu verhindern.






Der  Traditionlle
Tommy Lucchese


Die Einteilung in die fünf Familien war das Ergebnis des sogenannten Krieges von Castellammare 1930/1931. Tommy Lucchese wurde der Stellvertreter von Gaetano Gagliano und dessen Nachfolger als dieser 1951 starb. Nach dem „Krieg von Castellammare“ war Tommy Lucchese der Stellvertreter von Gaetano Gagliano geworden und wurde dessen Nachfolger als dieser 1951 starb. Lucchese legte Wert auf traditionelle Tugenden der originären sizilianischen Cosa Nostra. Ein Maximum an illegalen Gewinnen sollte mit einem Minimum an Aufsehen erzielt werden. Lucchese eröffnete seiner Organisation neue Einnahmequellen aus illegalen Aktivitäten in der Bekleidungsindustrie Manhattans (Garment District) und im zugehörigen Transportgewerbe, indem er wichtige Gewerkschaftsfunktionäre und Unternehmer unter seine Kontrolle brachte.

Partner bei diesen Aktivitäten war Harry Rosen. Beide verschifften Bekleidung die in New York City hergestellt worden war. Auch privat führte Lucchese ein stilles und stabiles Leben. Am 13. Juli 1967 erlag er einem Gehirntumor. Sein Nachfolger als Anführer der Lucchese-Familie wurde zunächst Carmine Tramunti.




Der Medienstar
John Gotti

Er begann seine kriminelle Laufbahn mit Überfällen auf den New Yorker Flughafen JFK und stieg schnell in der Gambino-Familie auf. Er ließ seinen Boss ermorden und nahm dessen Stelle ein. Diese Praxis war von den anderen Familien nicht gerne gesehen und es gab einen regelrechten Krieg zwischen den beteiligten Mitgliedern. Sein arrogantes öffentliches Auftreten und seine Provokation gegenüber der Polizei trugen zusätzlich zu seiner Unbeliebtheit bei. Aufgrund eines Verrats in den eigenen Reihen wurde Gotti festgenommen, sagte jedoch als Kronzeuge aus und bekam eine neue Identität. Doch wegen erneuter krimineller Aktivitäten wurde er festgenommen und verstarb in Haft.




Der Bulle
Sammy "the Bull" Gravano


Gravano wurde als Sohn sizilianischer Emigranten geboren. Er wuchs in Bensonurst auf, einem Stadtteil, der zur damaligen Zeit mehrheitlich von Italo-Amerikanern bewohnt war.
In seiner Jugend schlug sich Gravano mit Einbruchdiebstahl und Raub durch und war später Inhaber einiger Cocktailclubs. Nach seiner Aufnahme in die Gambino-Familie stieg er ins Baugeschäft ein, das damals in ganz New York City vom Organisierte Verbrechen kontrolliert wurde, insbesondere durch die Unterwanderung und Korrumpierung der Gewerkschaften. Außerdem kontrollierte der Clan über Jame Failla seit den 1960er Jahren die Müllabfuhr der Stadt.

Im Jahr 1985 wurde Gravano wegen Steuerhinterziehung angeklagt und freigesprochen; im gleichen Jahr beteiligte er sich zusammen mit John Gotti an der Ermordung von Paul Castellano. Dabei hatten sich Gravano und Frank DeCicco vorbehalten, Gotti selbst zu beseitigen, wenn sie nach einem Jahr mit seiner Amtsführung nicht zufrieden sein sollten. 1987, zwei Jahre später, stieg er unter dem neuen Boss Gotti zum Consigliere auf und 1990 wurde er Stellvertreter Gottis und damit Vize-Boss der Gambino-Familie.


Der Finanzjongleur
Allen Dorfmann

1923 in Detroit, Michigan geboren, Er war ein US-amerikanischer Versicherungsvertreter und Gewerkschafter mit engen Kontakten zur US-amerikanischen Mafia - insbesondere dem Chicago Outfit.


Schwerpunktmäßig war er für die International Brotherhood of Teamsters (IBT) - die Gewerkschaft der Transportarbeiter - beispielsweise als Treuhänder bzw. Geschäftsführer in deren Pensionsfonds Central States Pension Fund tätig. In diesem Zusammenhang war er in einigen Strafprozessen Beschuldigter diverser Kapitalverbrechen. Er wurde nie verurteilt, allerdings 1983 ermordet.

Diese Umstände und seine jüdische Abstammung begründen seine Zuordnung und Einschätzung als Kosher Nostra; insbesondere da sein Stiefvater Paul „Red“ Dorfman bereits über Kontakte zum Outfit verfügt hatte und Kopf der Müllwerkergewerkschaft „Waste Handler's Union“ war.



Der Kronzeuge
John Michael "Joe Valachi"

geboren am 22. September 1903 in East Harlem, New York City geboren, war ein US-amerikanischer Mafioso und wird der sogenannten „Genovese-Familie“ in New York City zugerechnet. Allgemein bekannt wurde er durch den Umstand, dass er im Prinzip der erste Angehörige der amerikanischen Cosa Nostra war, der das Gebot des Schweigens – die Omertà – brach und als Kronzeuge im Oktober 1963 Aussagen vor einem Untersuchungsausschuss des Kongresses der Vereinigten Staaten tätigte.

Während seiner Aussagen vor dem Kongress war Valachi von bis zu 200 US-Marshals bewacht worden. 1966 unternahm er im Gefängnis einen Selbstmordversuch, der jedoch scheiterte. Valachi schrieb mit Hilfe des Journalisten Peter Maas seine Erinnerungen nieder, die Maas 1968 als „The Valachi Papers“ veröffentlichte. Er starb am 3. April 1971 an Krebs und überlebte damit seinen vormaligen Boss Vito Genovese, der für die Ermordung Joe Valachis 100.000 Dollar Kopfgeld ausgesetzt hatte.



 

Der Glücksspieler
Meyer Lansky

Meyer Lansky wurde von der Presse oft als „Bankier des organisierten Verbrechens“ und als "Boss aller Bosse" bezeichnet. Unter Gangstern trug er den Ehrennamen "Honest Meyer" (deutsch: "Ehrlicher Meyer"), weil er sich angeblich an alle getroffenen Absprachen hielt und niemals einen Mobster übers Ohr gehauen hat.

Er soll ein Finanzgenie gewesen sein und ein außergewöhnliches Gedächtnis besessen haben. Lanskys Räumlichkeiten wurden wiederholt vom FBI und von anderen Behörden durchsucht, ohne dass je Material gefunden wurde, das vor Gericht gegen ihn hätte verwendet werden können.

Es wird vermutet, dass Lansky die relevanten Daten über seine illegalen Beteiligungen nur in seinem Gedächtnis aufbewahrt hatte. Er wurde in den USA mehrmals verhaftet und angeklagt, jedoch nicht schuldig gesprochen. Er starb im Alter von 80 Jahren an einer Krebserkrankung in einem Krankenhaus in Miami.






Der Mobster
Carlo Gambino


Gambino kam 1921 illegal in die USA und wurde an seinem 19. Geburtstag in die „ehrenwerte Gesellschaft“ der La Cosa Nostra eingeführt, zu der seine Familie schon lange gehörte. Nachdem er sich über Jahre hochgearbeitet hatte war er einer wichtigsten Mafiosi unter dem Familien-Oberhaupt Alberto Anastasia geworden. Dieser hatte sich die Feindschaft des Bosses der Genovese-Familie, Vito Genovese, zugezogen und war – nachdem ihm auch Meyer Lansky seine Unterstützung entzogen hatte – 1957 ermordet worden. 
Gambino übernahm dessen Führungsrolle und wurde Boss einer der fünf Familien von New York, die unter ihm als „Gambino-Familie“ bezeichnet wurde. Gambino war zudem langjähriger Partner von SGC Associates, einer Firma zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Carlo Gambino starb 1976 eines natürlichen Todes auf Long Island.




Der Beseitiger (Cleaner)
Umberto Anastasia

Der unter dem Namen Umberto Anastasio im süditalienischen Tropea in eine Familie mit acht weiteren Brüdern hineingeborene Anastasia wanderte um 1919 in die Vereinigten Staaten ein und ließ sich in New York nieder. Dort fand er zunächst im Hafengebiet von Brooklyn eine Beschäftigung als Stauer. Bald gelang es ihm, sich eine einflussreiche Position in der örtlichen Gewerkschaft der Stauer zu verschaffen. Hier wurde erstmals sein Hang zu extremer Gewalt auch aus nichtigem Anlass offenkundig, als er in den frühen 1920er-Jahren einen Stauerkollegen tötete.

Wegen dieser Tat wurde er im berühmten Gefängnis von Sing Sing in Ossining inhaftiert. Bereits nach 18 Monaten Haft kam Anastasia frei, da er die Wiederaufnahme seines Verfahrens erwirkt hatte. Dieses Verfahren wurde jedoch nie abgeschlossen, da vier wichtige Zeugen bald nach seiner Freilassung für immer verschwanden. Von nun an sollte Anastasia immer wieder „lästige“ Zeugen beseitigen, wenn er in das Visier der Ermittlungsbehörden geriet.

In Brooklyn begann Anastasia seine Karriere als Mafioso, als er sich dem Clan von Joe Masseria anschloss, der später als „Genovese-Familie“ klassifiziert wurde. Dort lernte er Lucky Luciano und Frank Costello kennen. Bald wurde er zu einem Anhänger Lucianos, den er bewunderte.




Capo di tutti i Capi 
Joe "the Boss" Masseria

Nachdem er 1903 in die USA ausgewandert war, um Mordanklagen in Sizilien zu entgehen, wurde Masseria ein Schläger der Morello Gang, sozusagen dem Vorläufer der später als Genovese-Familie klassifizierten Gruppe, in der Lower East Side von New York City.

Masseria wurde 1907 zum ersten Mal wegen Einbruch und Erpressung zu mehreren Monaten auf Bewährung verurteilt. Im gleichen Jahr heiratete er Marie GuarinoDurch den Verfolgungsdruck der Behörden, der Inhaftierung und Verurteilung von Giuseppe Morello im Jahr 1910 und den Tod einiger Mitglieder, wurde ab 1920 die Position von Joe Masseria immer stärker und ab etwa 1925 kann er als Oberhaupt angesehen werden. Giuseppe „Peter“ Morello wurde aus der Haft entlassen, ein wichtiger Berater, und dessen Bruder Ciro Terranova ein wichtiger Verbündeter und Unterboss, die Masseria dringend im späteren Krieg von Castellammare benötigte, da Nicholas Morello und Vincent Terranova bereits vor der aufziehenden Auseinandersetzung ermordet worden waren.

Offenbar fand ein Machtkampf um die Vorherrschaft im Morello-Terranova-Clan statt, der durch die Ermordung von Umberto Valenti, der als Auftraggeber bzw. Mörder von Vincent Terranova gelten kann, beendet wurde. Die Tat wurde am 11. August 1922 vermutlich durch Lucky Luciano, damals Leutnant unter Joe Masseria, begangen. Hintergrund war ein kurz zuvor durchgeführtes Attentat Valentis auf Masseria, bei dem dessen Leibwächter ums Leben gekommen waren. Die Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in New York City gingen weiter. Salvatore Maranzano wurde mit mehreren weiteren Männern 1927 von Sizilien entsandt, um für Don Vito Cascio Ferro die Kontrolle der US-amerikanischen La Cosa Nostra zu übernehmen. Maranzano gewann die Unterstützung der ansässigen Leute aus Castellammare del Golfo, weshalb die Auseinandersetzung mit Masseria als der „Krieg von Castellammare“ bekannt wurde.

Am 15. April 1931 wurde Masseria in Scarpato’s Restaurant auf Coney Island erschossen.






Der Glückspilz
Lucky Luciano



Salvatore Lucania wurde als Sohn von Antonio und Rosalia Lucania (geb. Cafarella), etwa 25 km östlich von Corleone auf Sizilien, im Dorf Lercara Friddi geboren, das für seinen Schwefel-Abbau bekannt war. Er hatte einen älteren, einen jüngeren Bruder und zwei jüngere Schwestern. Im November 1906 emigrierte seine Familie in die USA. Bei der Ankunft in Ellis Island wurden bei Salvatore die Pocken diagnostiziert; die zurückbleibenden Narben im Gesicht zeichneten ihn fürs Leben. Die Familie siedelte sich 1907 in New York City in einem jüdischen Viertel an.

Im Alter von 14 Jahren gewann er in einer Spielhalle überraschend 244 US-Dollar und war darüber so glücklich, dass er sich den Beinamen „Lucky“ (engl. der Glückliche) zulegte; so die erste These zur Entstehung seines Spitznamens. 1911 wurde er wegen Schulverweigerung für vier Monate in eine Besserungsanstalt in Brooklyn eingewiesen. Frank Costello lernte Luciano 1915 in der gleichen Nacht kennen, als er mit seiner Gang wegen Rowdytums aus einem Theater geworfen worden war.

1916 wurde Luciano zu sechs Monaten verurteilt, da er mit Heroin und Morphin gehandelt hatte, die er in der Haftanstalt Hampton Farms verbüßte. Nach seiner Freilassung schloss er sich mit seinem Freund Frank Costello der Five Points Gang an. Um seiner Familie die Schande zu ersparen, wechselte er seinen Vornamen von Salvatore zu Charles. Dort lernte er u.a. Al Capone, Frankie Yale und Johnny Torrio kennen.




Der Prime Minister
Frank Costello





Francesco Castiglia (bekannt als Frank Costello) war ein US-amerikanischer Gangsterboss. Der Italo-Amerikaner galt als der wichtigste Mafia-Boss seiner Zeit, hatte weitreichende Kontakte zu Politikern, Richtern und Polizisten und lehnte den Drogenhandel ab. Von 1937 bis 1957 war Costello Boss (bis 1946 „Acting Boss“) der späteren als Genovese-Familie klassifizierten Clans der US-amerikanischen Cosa Nostra von New York City.

Frank Costello gelangte 1951 ins mediale Rampenlicht der amerikanischen Öffentlichkeit. Der demokratische Politiker Estes Kefauver erreichte, dass der Senat im April 1950 einen Untersuchungsausschuss einsetzte: die Kefauver-Hearings. Nach Abschluss einer aufsehenerregenden Ermittlung legte Kefauver Ende April 1951 seinen Bericht vor. Mehrere Verbrecher wurden verhaftet, die bislang unbehelligt davongekommen waren, wie etwa Frank Costello. Dies war außerdem die erste Senatsuntersuchung, die über das Fernsehen übertragen wurde.

Nachdem Vito Genovese nach dem Zweiten Weltkrieg aus Italien zurückkehrte, strebte er die Führung über die „Familie“ an. Willie Moretti war 1951 erschossen worden; Joe Adonis 1953 nach Italien abgeschoben worden und am 2. Mai 1957 verübte Vincent Gigante im Auftrag von Vito Genovese ein Attentat, das Costello jedoch überlebte. Costello zog sich daraufhin aus der Führungsposition zurück; Genovese beseitigte weitere Verbündete von Costello: Albert Anastasia wurde am 25. Oktober 1957 erschossen, 1959 folgte Anthony Carfano, ebenfalls ein Jugendfreund Costellos und sein letzter verbliebener hochrangiger Verbündeter.

Costello besaß unter anderem einige Casinos in Las Vegas und auf Kuba – darunter das Spielcasino Copacabana, in dem auch Frank Sinatra auftrat – und einige Gebäude auf der Wall Street. Costello wurde auch „Prime Minister“ genannt, weil er sich durch Bestechung großen Einfluss bei Politikern und Polizei verschaffte. Angeblich ermöglichte er es dem damaligen FBI-Chef J. Edgar Hoover regelmäßig bei Pferderennen zu gewinnen; im Gegenzug behauptete Hoover dann in den Medien, dass so etwas wie ein überregionales Verbrechersyndikat gar nicht existiere.






Der Gambling Lord
Bugsy Siegel



Bugsy Siegel wurde unter dem Namen Benjamin Hymen Siegelbaum im Brooklyner Stadtteil Williamsburg als Sohn armer jüdischer Einwanderer (Max Siegel und Jennie, geborene Riechenthal) aus Letischew, Russisches Kaiserreich, geboren und geriet schon als Kind in die Gesellschaft von Kleinkriminellen. In einem von italienischen Einwanderern dominierten Stadtteil tat er sich mit Meyer Lansky zusammen. Die beiden waren bald als „Bugs and Meyer Mob“ bekannt. Sie ergänzten sich nahezu ideal. Der große und cholerische Siegel schüchterte Kontrahenten und andere Jugendliche ein, der kleine und hochintelligente Lansky entwickelte dazu die Strategien und vermittelte unter anderem ein Bündnis zu den Italienern Frank Costello und Charles „Lucky“ Luciano.

Siegel nach Las Vegas, wo es damals erst zwei Kasinos gab. Zuerst versuchte er, sich in diese hineinzudrängen. Als dieser Versuch scheiterte, kaufte er eines von ihnen auf, ließ es umbauen und nannte es „The Flamingo Hotel“. Unterstützt wurde er dabei von Mickey Cohen. Die dazu benötigten Geldmittel wurden hauptsächlich von der amerikanischen Cosa Nostra zur Verfügung gestellt. Als sich die für den Bau des Kasino-Hotel-Komplexes veranschlagte Summe versechsfachte und außerdem der Verdacht aufkam, Siegel hätte zusammen mit seiner Freundin Virginia Hill zwei Mio. US-Dollar ins Ausland gebracht, wurde die Situation für ihn gefährlich.

Zwar waren die gestiegenen Baukosten vor allem durch die Nachkriegsinflation in den USA in die Höhe getrieben worden, aber als das Flamingo eröffnet wurde und trotz des Auftritts von Jimmy Durante floppte, war das Ende von Bugsy besiegelt.

Auf der einwöchigen Tagung des National Crime Syndicate ab 22. Dezember 1946 in Havanna soll auch über das Flamingo gesprochen und Siegels Tod beschlossen worden sein. Lansky gelang es nicht, die anderen Bosse zu beruhigen. Siegel wurde am 20. Juni 1947 in seinem Haus in Beverly Hills erschossen. Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Nach der Ermordung Siegels wurde das Flamingo von Gus Greenbaum und Moe Sedway geleitet, woraufhin es bald große Gewinne erzielte.



Der Erfolglose
Salvatore Maranzano



Salvatore Maranzano war Oberhaupt einer der Fünf Familien der Stadt, welche später als Bonanno-Familie klassifiziert wurde. Im so genannten Krieg von Castellammare versuchte er sich als Capo di tutti i capi (dt.: „Boss aller Bosse“) durchzusetzen, was letztlich misslang und zu seinem Tode führte. In jungen Jahren wollte er Priester werden und studierte Theologie. Er gab dieses Vorhaben allerdings bald auf und wurde mit der Mafia in seinem Heimatland Italien in Verbindung gebracht. Unklar bleibt, wann Maranzano genau auswanderte. Möglicherweise kam er bereits 1918 nach New York und ließ sich in Brooklyn nieder, wo er während der US-amerikanischen Alkoholprohibition einen groß angelegten Alkoholschmuggel aufbaute.

Eine weitere Theorie besagt, dass es sein Auftrag war, die US-amerikanische Mafia neu zu organisieren, um sie unter Don Vito Cascio Ferros Kontrolle zu bringen, und er wurde der Anführer der Einwanderer aus Castellammare in New York.

Zu diesem Zweck hatte der Don weitere Männer nach New York entsandt, darunter Joseph Profaci und Stefano Magaddino, mit denen sich Maranzano verbündete. Sein erster Schritt war es, die Unterstützung der ansässigen Leute aus Castellammare zu gewinnen. Anstatt als Kontaktperson zwischen den USA und Italien zu pendeln, erhielt er jedoch angeblich vom Don 1927 den Auftrag, die anderen Fünf Familien in New York zu übernehmen.

Zwei Wochen nach dem Tod von Masseria fand ein geheimes Treffen aller Mafiagrößen von New York in der Nähe der Metropole statt. Maranzano verkündete dort seine Vorstellungen der (Neu-) Ordnung und der Regeln. Er plante die Bildung einer Kommission, untersagte sinnlose Morde und erneuerte die Omertà, welche es jedem der Mitglied oder Assoziierten verbot, über die Organisation oder Aktivitäten zu sprechen, wozu auch die jeweiligen Ehefrauen gehörten.


Der Kassierer
Giuseppe (Joe) Profaci



Giuseppe „Joe“ Profaci alias Joseph „Don Peppino“ Profaci aus Villabate auf Sizilien war ein italo-amerikanischer Mobster. Er gilt als das erste Oberhaupt des heute als „Colombo-Familie“ klassifizierten Clans der La Cosa Nostra in New York City, den er über 30 Jahre lang anführte. Die Besonderheit seines Führungsstils war die Existenz einer Schwarzen Kasse, in die jedes Mitglied 25 US-Dollar pro Monat einzahlen musste und aus der dann entsprechende Unterstützungszahlungen an die Familienangehörigen inhaftierter Gangster geleistet wurden. Wer diesen Mitgliedsbeitrag verweigerte, wurde in der Regel umgebracht.

Diese Notkasse stellte auch ein zusätzliches Einkommen für Profaci da, der im luxuriösem Wohlstand lebte und ein Anwesen von 133 Hektar mit eigenem Privatflugplatz bewohnte. Wie bei den meisten anderen Mafiafamilien waren die illegalen Aktivitäten durch legale Geschäfte getarnt; Profaci galt z.B. als der „Don Peppino“ (it. für Olivenkönig), da er den Import von Olivenöl - insbesondere natürlich aus Italien - dominierte, was ihn zu einem typischen „Mustache Pete“ machte.

Profaci gab sich als devoter Katholik und Wohltäter der Kirche. Als zwei Diebe in einer Kirche seines Bereichs tätig wurden, ließ Profaci diese zu Tode foltern. Etwa um 1960 begann in der „Profaci Familie“ ein Streit, da vor allem die drei Gallo-Brüder, angeführt von „Crazy Joe“ Gallo, Profacis Führungsanspruch in Frage stellten. Insbesondere gab es einen Streit um die Aufteilung der Gewinne aus den illegalen Aktivitäten des Clans. Diese Auseinandersetzungen überdauerten auch den Krebstod von Giuseppe Profaci am 7. Juni 1962 und endeten erst unter seinem Nachfolger Joseph Magliocco.




Der Durchsetzer
Anthony Arcado

Anthony Joseph Accardo war ein US-amerikanischer Mobster. Der Italo-Amerikaner war Anführer des Chicago Outfit. Ursprünglich als Antonino Leonardo Accardo geboren, wurde er auch als „Joe Batters“ und „Big Tuna“ bekannt. Im Gegensatz zu seinem Nachfolger Sam Giancana und anderen bekannten Gangstern exponierte sich Accardo nicht in der Öffentlichkeit, so dass er nicht in die Schlagzeilen geriet. Vielleicht auch aus diesem Grunde führte er La Cosa Nostra in Chicago – welche auch als Chicago Outfit bezeichnet wird – weit länger an, als z. B. Al Capone es getan hatte. Sein Komplize und Vorgänger Paul Ricca äußerte sinngemäß, dass Accardo bereits vor dem Frühstück mehr Hirn gezeigt hätte als Capone über den gesamten Tag.

Accardo wuchs im Nordwesten von Chicago auf und begann seine kriminelle Karriere als jugendlicher Taschendieb. Später stahl er dann Autos. Er wurde zwar oft festgenommen, kam aber immer wieder umgehend frei ohne verurteilt zu werden. Er stieg bald zum Durchsetzer („Enforcer“) auf und erarbeitete sich den Spitznamen Joe Batters. Diesen Spitznamen hatte ihm Al Capone gegeben, als er im Alter von 20 Jahren in die Bande aufgenommen wurde (und wohl auch Capones Leibwächter wurde), weil er die Köpfe zahlungsunwilliger Opfer mit einem Baseballschläger bearbeitete, während er selbst eine Baseballmütze trug. In den 1930er stieg Accardo zum Capo auf und überwachte die Glücksspielinteressen des Outfit. Später erwarb er sich den Namen Big Tuna und soll am Rande auch mit dem sogenannten Valentinstag-Massaker zu tun gehabt haben.




Der Brutale
Sam Giancana



Giancana wurde in arme Verhältnisse hineingeboren; seine Mutter starb nach einer Fehlgeburt, als er zwei Jahre alt war. Er galt als widerspenstig und wurde von seinem Vater misshandelt, insbesondere indem er an eine Eiche festgebunden und ausgepeitscht wurde.

Giancana kam dann in eine Besserungsanstalt, aber mit zehn Jahren lebte er im Prinzip auf der Straße, wo er seine Bedürfnisse nach Nahrung und Kleidung mit Diebstählen deckte und in Autos übernachtete. Er trat mit 12 Jahren der Bande von Joey Colaro bei, ab dann wurden die Diebstähle organisiert. Insbesondere hatte es die Bande auf Autos abgesehen, aber auch Bombenattentate und Mordaufträge gehörten zum Geschäft. Giancana entwickelte sich zum besten Fahrer der Gruppe. Mit seiner Brutalität verschaffte er sich Respekt in der Bande, die praktisch zu seiner neuen Familie geworden war.





 Der berüchtigte Besuch im 
Grand Hotel Et Des Palmes - Palermo






Im Grand Hotel Et Des Palmes in Palermo ist im Oktober 1957 eine illustre Gesellschaft vier Tage lang zu Gast. Der US-Pate Joe Bonanno, Spitzname Joe Bananas, hat zum großen "Heroin-Gipfel" geladen. Zusammen mit seinen sizilianischen Kollegen bespricht er die Modalitäten für den europaweiten Drogenhandel. Unter anderen sitzen Lucky Luciano, der inzwischen in Palermo wohnt, sowie die sizilianischen Mafiosi Salvatore Greco, Tommaso Buscetta, Angelo La Barbera sowie Giuseppe Genco Russo mit am Verhandlungstisch. Letzterer hat zwar bei der "Heroin-Konferenz" nicht viel zu melden, dafür aber den schönsten Spitznamen: Gina Lollobrigida.



Das Treffen der Mafiosi geht in die Geschichte ein. Nicht wegen des Beginns eines florierenden Heroin-Handels, sondern weil die Cosa Nostra eine neue Struktur erhält. Künftig wacht eine zentrale Kommission über alle Aktivitäten der sizilianischen Mafia. Die Organisierte Kriminalität organisiert sich erfolgreich neu. Die großen Bosse haben wieder das Sagen.




...und so sehen sie aus -
die Strukturen der Mafia
damals bis heute



Sie sind nicht auszurotten, vermehren sich wie die berühmte Hydra und die mächtigen Familien geben über viele Generationen das Zepter weiter. Heute ist die Mafia ein multinationales Investment-Unternehmen mit einem "Staatshaushalt", der größer als der von Dänemark oder Polen ist. Sie verfügen über ungeheure liquide Mittel. Italien wäre ohne die gewaschenen Vermögen vermutlich schon seit Jahrzehnten vollständig pleite.


Wie sie die Machtverhältnisse über Generationen in den USA bis heute entwickelt haben, kann man der Graphik entnehmen.






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 VIDEO-Clip der Mafia in den USA








Die derzeitig mächtigsten Familien in den USA 
Stand 2012 / 2013


Die Gambinos, Genoveses, Bonnanos, Luccheses und Colombos sind fünf mächtige Mafia-Familien im Großraum New York. Nun haben Ermittler zugeschlagen und 120 verdächtigte Mafiosi festgenommen.



Organigramme des FBI (Stand 2012 / 13)

Die Gambinos


Cupola: Anthony Gurino, Giovanni "John" Gambino, Joseph "Sonny" Juliano
Boss: Domenico – aus Cefalù
Mandamento: Francesco "Frank/Franky Boy" aus Cali
Consigliere: Bartolomeo  "Bobby/Bobby, Vernace (verhaftet)
Mandamento New Jersey: Nicholas "Nicky Mita" Mitarotonda
Familie hat ungefähr 180 Mitglieder



Die Bonnanos


Boss: Michael "Mikey Nose" Mancuso (verhaftet)
Mandamento: Thomas “Tommy D” DiFiore (unter Überwachung)
Consigliere: Anthony "T.G./The Little Guy" aus Graziano
Derzeitiger Consigliere: Anthony “Fat Tony” Rabito
Capodecina: Joseph Sammartino Sr.
Familie hat etwa 110 Mitglieder




Die Colombos


Boss: Carmine “Junior/The Snake/Immortal” Persico (Life Imprisonment)
Cupola: Alphonse "Little Allie Boy / Allie Boy / The Kid" Persico (lebenslängliche Haft) Operativer Boss (Straße): Andrew "Andy Mush" Russo
Capodecina: Benjamin "The Little Guy/The Claw" Castellazzo (Jailed)
Mandamento: Dominick "Donnie Shacks" Montemarano
Consogliere: Richard "Ritchie Nerves/Nerves" Fusco (Dead)
Consigliere Strafrecht: Thomas "Tom Mix/Mr. T" Farese
Geschätzte 60 Mitglieder




Die Genovese


Boss: unbekannt - Drei Männer führen die Familie:
Mandament:: Daniel "Danny the Lion" Leo 
Capodecina: Liborio "Barney" Bellomo
Capodecina: Venero "Benny Eggs" Mangano
Consigliere: Dominick "Quiet Dom" Cirillo
Capodecina: nicht besetzt seit dem Tod von Tino "The Greek und Toni „Shark Eyes" (2010)
Ungefähr 220 Mitglieder





Die Lucchese



Boss: Steven "Stevie Wonder/Wonderboy / Herbie" Crea
Mandamento: unbekannt
Consigliere: Joseph "Joe C." Caridi
Capodecina: Ralph Vito Perna (unter Überwachung)
Geschätzte 100 Mitglieder 




möglicherweise der zukünftige Capo di Capi
Jacky Nose - das Oberhaupt


US-Justizminister Eric Holder sprach von der bislang größten Einzelaktion gegen die Mafia: "Die Festnahmen 2013und Anklagen sind ein wichtiger Schritt bei der Zerschlagung der Cosa Nostra und ihrer illegalen Aktivitäten." FBI und Polizei hatten in einem gewaltigen Schlag in New York und Umgebung Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und die mutmaßlichen Mafiosi in Gewahrsam genommen.



Die Gambinos hatten Chicago bis 2013 gut im Griff


US-Justizminister Eric Holder sprach von der bislang größten Einzelaktion gegen die Mafia: "Die heutigen Festnahmen und Anklagen sind ein wichtiger Schritt bei der Zerschlagung der Cosa Nostra und ihrer illegalen Aktivitäten." FBI und Polizei hatten in einem gewaltigen Schlag in New York und Umgebung Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und die mutmaßlichen Mafiosi in Gewahrsam genommen.

Den Mafiosi werden so ziemlich alle schweren Verbrechen vorgeworfen, die das Strafgesetzbuch zu bieten hat: Erpressung, Kokainhandel, illegaler Waffenbesitz, Körperverletzung, Hehlerei, Brandstiftung, Schutzgelderpressung, Zinswucher, illegales Glücksspiel und natürlich Mord. Der Schlag richtete sich offenbar vor allem gegen die Gambino-Familie, aber auch gegen die Genoveses, Bonnanos, Luccheses and Colombos - alles mächtige Mafiagrößen in New York, New Jersey und Rhode Island.


Exemplarisch veröffentlichte die Staatsanwaltschaft den Fall von Joseph Watts, der ebenfalls verhaftet worden war. Weil er keine italienischen Wurzeln habe, stieg Watts nie bis ganz nach oben in der Cosa Nostra auf, er habe es aber bis zum "Capo" gebracht. Als solcher Unterführer habe ihn der damalige Chef der Gambino-Familie 1989 mit dem Mord an dem verhafteten Mafia-Mann Frederick Weiss beauftragt, weil der offenbar mit der Justiz zusammenarbeitete.

 
 Joseph Watts


Watts heuerte ein Mordteam an und kümmerte sich sogar um den Aushub eines Grabes, in dem das Opfer verschart werden sollte. Er wartete mit einer Waffe in einer Garage, doch Weiss kam nicht. Dafür wurde der mutmaßliche Überläufer am nächsten Tag von einem anderen "Hit Team" erschossen. Watts hat der Staatsanwaltschaft zufolge jetzt gestanden, an dem versuchten Mord beteiligt gewesen zu sein.




Die Festgenommenen wurden zunächst auf ein Gefängnisschiff im Fort Hamilton vor der Küste New Yorks gebracht. Zu ihnen gehört auch der derzeitige Boss der Colombo-Familie, der im Bundesstaat Rhode Island lebt. Die übrigen der mutmaßlichen Gangster seien der Polizei in New York selbst und in angrenzenden Gebieten von Long Island sowie im Nachbarstaat New Jersey ins Netz gegangen. In der gleichen Gegend spielt auch die in den USA und Deutschland erfolgreiche Mafiaserie "Die Sopranos".


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