Montag, 22. Mai 2017

Cosa Nostra richtet ehemaligen Mafia-Boss hin

Einen Tag vor den Gedenkfeiern anlässlich des 25. Jahrestages der Ermordung des Mafia-Jägers Giovanni Falcone hat die Cosa Nostra auf Sizilien einen prominenten Mafia-Boss getötet. Giuseppe Dainotti wurde am Montag in Palermo von einem Motorrad aus erschossen.




Auf den 67-Jährigen, der mit einem E-Bike unterwegs war, wurden wenige hundert Meter vom Justizpalast entfernt mehrere Pistolenschüsse abgefeuert, berichteten italienische Medien. Die Polizei sprach von einer regelrechten «Hinrichtung». Auf dem Motorrad sollen zwei Männer gesessen sein.


Dainotti war wegen in den 1980er-Jahren verübter Morde zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nachdem er 30 Jahre im Gefängnis verbracht hatte, wurde er vor drei Jahren freigelassen.

Dienstag, 16. Mai 2017

Mafia verdient Millionen bei Flüchtlingen

Die italienische Polizei hat eine Mafia-Bande aufgedeckt, die seit langem insgesamt über 30 Millionen Euro für ein Flüchtlingscamp unterschlagen haben soll. 61 Mafiosi gestern verhaftet. 





Demnach scheinen die Mafiosi in Italien am Flüchtlingszustrom gut mitzuverdienen. Laut der Anti-Mafia-Behörde in der süditalienischen Kalabrien-Hauptstadt Catanzaro sind nun der Mafia-Clan „Arena“ der 'Ndrangheta gesprengt und 68 mutmaßliche Mitgliedern festgenommen worden. Sie sollen aus der Flüchtlingscamp-Verwaltung in der Provinz Crotone Millionen erwirtschaftet und abgezweigt haben.

Die Mafiosi sollen auf illegalem Wege an Service-Aufträge für das Camp gekommen sein – beispielsweise im Bereich der Verpflegung. Letztlich hätten sie so ganze 32 Millionen Euro öffentlicher Gelder abgefasst, darunter auch EU-Mittel. Die Unterkunft in Crotone wird von der katholischen Hilfsorganisation Misericordia betrieben und gilt als eines der größten in Italien.

Neben dem Chef der Organisation La Misericordia di Isola Capo Rizzuto wurde auch der lokale Priester festgenommen, der pro Jahr 150.000 Euro für die "spirituelle Hilfe" für Migranten erhalten haben soll. Das Zentrum „C.A.R.A Sant'Anna" sei schon fast eine „Gelddruckerei für den Mafia-Clan" geworden, sagte die Vorsitzende der Anti-Mafia-Kommission im italienischen Parlament, Rosy Bindi. Der Dachverband der Misericordia hoffe auf schnelle Aufklärung.


Die 'Ndrangheta in Kalibirien gilt als eine der mächtigsten Mafia-Organisationen der Welt. Der Vorwurf, dass sie an der Flüchtlingsunterbringung mitverdient, ist nicht neu. Laut dem Chef der italienischen Antikorruptionsbehörde, Raffaele Cantone, ist der Fall in Crotone wohl nur „die Spitze des Eisbergs".