Montag, 31. Oktober 2016

Italienischer Mafia-Boss auf Mallorca verhaftet

Beamte der Policía Nacional und der italienischen Anti-Mafia-Einheit DIA verhafteten in der vergangenen Woche ein hochrangiges Mitglied des italienischen Mafia-Clans “Zazo-Mazzarella”.


Der Mann wird schon seit 2014 von den Behörden in Italien per internationalen Haftbefehl gesucht. Er steht in Verdacht auf Geldwäsche durch den Handel mit deutschen Luxusautos und der Bestechung hoher italienischer Finanzbeamte.

Nachdem die Behörden auf Mallorca am vergangenen Montag erfahren hatten, dass sich der Gesuchte auf Mallorca aufhalten könnte fahndeten sie intensiv nach ihm. Am Mittwoch konnte er dann festgenommen werden.


Inzwischen befindet er sich zur Auslieferung nach Italien in Madrid.
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Sonntag, 23. Oktober 2016

Mafia-Clan Marrazzo empfindlich geschwächt

In Italien sind bei einem Schlag gegen den ’ndrangheta-Clan Marrazzo 36 Personen festgenommen worden. Der Clan Marrazzo hat seinen Sitz in Belvedere Spinello bei Crotone, im Süden von Kalabrien, ist aber in ganz Italien und anderen Ländern Europas aktiv. 




Daher erfolgten die Festnahmen auch in ganz Italien. Über 150 Beamtinnen und Beamte der Sicherheitskräfte waren daran beteiligt. Den Festgenommenen wird neben der Mitgliedschaft in der Mafia Drogenhandel, Mord, Erpressung, illegaler Waffenbesitz und die Unterstützung flüchtiger Verbrecher vorgeworfen.

Interessant an der Anklage ist, dass Mitglieder der Clans auch internationale Großunternehmen erpresst hatten und von ihnen einen Anteil von fünf Prozent ihrer Ausgaben für Baumaßnahmen einstrichen, darunter das US-amerikanische Ölunternehmen Halliburton sowie den Dienstleister Baker Hughes.



Die Familie Marrazzo war (zumindest in der Vergangenheit) auch in Deutschland aktiv. Sie kooperierte früher mit dem Clan Vrenna und geriet so in Ermittlungen des LKA in Düsseldorf. Beispielsweise bekam ein Mitglied der Familie Marrazzo in Düsseldorf größere Geldbeträge aus Italien per Post zugesandt, der Vorwurf der Geldwäsche stand damit im Raum.


Ferner soll das Clanmitglied einen Raubüberfall auf einen Geldboten geplant haben, der dann auch stattfand, ebenfalls in Düsseldorf. In Italien fand die Polizei heraus, dass das Clanmitglied aus Düsseldorf für den Clan Vrenna große Mengen an Kokain nach Turin brachte. Später schieden sich die Wege der Familien Vrenna und Marrazzo.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Europol - schwerer Schlag gegen Bandenkriminalität

Der Polizei ist ein Schlag gegen Schleuserbanden und Drogenhändler gelungen: In einer europaweiten Aktion wurden mehr als 300 Verdächtige festgenommen. Im Fokus standen auch Cybercrime-Delikte.



Im Kampf gegen das organisierte Verbrechen haben Polizisten in der vergangenen Woche in ganz Europa 314 Verdächtige festgenommen und 2,38 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Das teilte die EU-Polizeibehörde Europol mit. Die Aktion "Ciconia Alba" (Weißstorch) richtete sich vor allem gegen Schlepperbanden, Menschen- und Drogenhandel sowie Kreditkartenbetrug.

Alle 28 EU-Staaten sowie 24 weitere Länder seien beteiligt gewesen, teilte Europol mit. Von den Verdächtigen wurden die meisten wegen Cybercrime-Delikten festgenommen (193 Personen), Dutzende wegen Menschenhandels und Schleuserei sowie 18 Verdächtige wegen Drogenhandels.


Die Ermittler fanden eigenen Angaben zufolge 529 Opfer von Menschenhändlern und griffen 745 Migranten auf. Insgesamt habe die europaweite Aktion zur Einleitung von 449 neuen Ermittlungsverfahren geführt, so Europol.

Montag, 17. Oktober 2016

Mafia-Report - Verbrecherkonzerne in Deutschland

Die Drahtzieher und Bosse sitzen meist irgendwo im Ausland, planen von dort ihre Verbrechen im großen Stil und schicken Armeen von schweren Jungs - Auftrags-Kriminelle, Killer und Schlägertrupps nach Deutschland, die hier rauben, dealen, schmuggeln, Geld waschen, notfalls auch unliebsame Zeitgenossen liquidieren. In 566 Verfahren zur organisierten Kriminalität wurde 2015 ermittelt. Damit hat sich zwar die Anzahl gegenüber 2014 (571 Verfahren) kaum verändert, die Zahl der Mafia-Gruppen dagegen schon. Das meldet das Bundeskriminalamt.




„Mehr als ein Drittel der Verfahren entfiel auf Rauschgiftkriminalität“, erklärte BKA-Präsident Holger Münch in Wiesbaden. Eigentumskriminalität macht 14,8 Prozent aus, Wirtschaftskriminalität 11,8 Prozent. Die organisierte Kriminalität (OK) ist laut BKA stark von international agierenden Gruppen geprägt. 80 Prozent der Ermittlungsverfahren weisen internationale Bezüge auf. Der Anteil der Deutschen an den 8675 Tatverdächtigen sank auf gut ein Drittel. Der überwiegende Teil sind ausländische Staatsangehörige, und hier meist die sizilianische Cosa Nostra und die kalabresische `Ndragheta. 

Mafia - die Facebook-Generation

Bisher hatten alle Mafiosi eines gemeinsam: Die Schweigepflicht. Seit Generationen wurden die Rituale der Mafia streng geheim gehalten. Jetzt gilt diese Regel offenbar nicht mehr. 



Die neue Mafia-Generation protzt öffentlich mit Macht und Reichtum, wie das italienische Magazin "l'Espresso" berichtet. Naiv melden sich die Nachwuchs-Gangster unter falscher Identität in sozialen Netzwerken an. Der 28-jährige Mafioso Domenico Palazzotto postet Bilder von sich in pompösen Limousinen und auf Luxus-Yachten bei Hummer und Champagner-Dinner.



Genau wie er verwenden viele aufstrebende Mafiosi Facebook und WhatsApp, um zu zeigen, dass sie in den angesagtesten Clubs und an den schönsten Stränden feiern. So veröffentlicht auch ein anderer Nachwuchs-Gangster Bilder von seinem Rennboot. Das Problem: Bisher galt unter Gangstern die Schweigepflicht. Seit Generationen wurden die Rituale der Mafia streng geheim gehalten. Eine neue Generation macht nun die Straßen Siziliens unsicher – und prahlt damit auf Facebook. 



Sie sind leichter zu schnappen! Ermittler sind sich sicher, dass das Online-Protzen den Untergang für viele Mafiosi bedeuten wird, denn auch sie verfolgen die virtuellen Streifzüge der Gang-Mitglieder. Domenico Palazzotto war einer von 95 Mafiosi, die im Juni in der Operation "Apocalypse" festgenommen wurden. Doch seit kurzem wird es wieder ernst. Die "alten Bosse" scheinen die "Jungen" wieder an die Kandarre zu nehmen.


Donnerstag, 13. Oktober 2016

Mafiaboss im Schlafzimmerschrank gefasst / FILM / VIDEO

Fünf Jahre lang versteckte sich Antonio Pelle vor der Polizei - die letzten Minuten davon in einem Schrank. Die Polizei filmte die Verhaftung des Capo der kalabrischen 'Ndrangheta.





Der "Mamma" genannte Italiener (54) war Boss der Stadt San Luca und wurde bereits 2009 zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. 2011 flüchtete er allerdings aus einem Krankenhaus und war seitdem untergetaucht. Seitdem befand er sich auf der Liste der 30 meist gesuchten Verbrecher Italiens.

Er erlangte besondere "Berühmtheit", als 2007 eine Blutfehde zwischen seinem Clan und einer anderen 'Ndrangheta-Familie zu einem Massaker im deutschen Duisburg mit sechs toten Italienern führte.




Jetzt wurde Pelle in einer Wohnung in der Kleinstadt Bovalino gefasst. Er hatte sich einem Schrank verschanzt, der den Eingang zu seinem Versteck verdecken sollte. Die Polizei filmte seine Verhaftung und den skurrilen Moment, als der Italiener aus dem Kasten kam.

Nach Mafia-Schießerei in Erfurt Verfahren gegen Angeklagte eingestellt

Im Prozess um die armenische Mafia-Schießerei vor einer Erfurter Spielhalle gibt es eine überraschende Wende: Gegen fünf der elf Angeklagten wurde das Verfahren gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt.



Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Gera dem MDR Thüringen. Das Landgericht Erfurt sei einem entsprechenden Antrag gefolgt. Die fünf Männer müssen Auflagen zwischen 2.500 und 1.000 Euro zahlen.

Grundlage für den Antrag auf Einstellung sei die Auswertung eines Überwachungsvideos gewesen. Auf diesem ist die Schießerei am 13. Juli 2014 vor einer Erfurter Spielhalle zu sehen. Ein Gutachter hatte im Prozess erklärt, dass nicht allen Angeklagten eine aktive Teilnahme zweifelsfrei nachzuweisen sei. Es sei nicht nachzuweisen, dass sie eine Waffe in der Hand gehalten oder damit geschossen hätten. Daher wäre eine Verurteilung zu einer Haftstrafe gegen diese Fünf nicht zu erwarten gewesen, so die Staatsanwaltschaft.

Nach Informationen des MDR betreffen die eingestellten Verfahren auch die beiden mutmaßlichen Köpfe der armenischen Mafia-Gruppe in Erfurt. Beide organisieren seit mehr als acht Jahren die Geschäfte in Thüringen. Dabei halten sie auch Kontakte zu anderen armenischen Mafia-Clans in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien oder Armenien.  



Mittwoch, 12. Oktober 2016

Boss der Hells Angels von 16 Kugeln durchsiebt

Er muss seinen Widersachern unmittelbar gegenüber gestanden haben. Die Obduktion des toten Rocker-Chefs Aygün Mucuk hat weitere Details zur Bluttat vom Freitag ans Licht gebracht. Eskaliert ein gewaltsamer Machtkampf unter Hells Angels in Hessen? Der Präsident des Gießener Charters wurde auf dem Gelände des Vereinsheims getötet. Die Hintergründe sind noch unklar, die Suche nach den Tätern läuft. 



Der Präsident der Gießener Hells Angels ist auf dem Gelände des Rocker-Vereinsheims erschossen worden. Aygün Mucuk wurde nach ersten Erkenntnissen der Ermittler von mehreren Schüssen getroffen, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen, Thomas Hauburger, sagte. Die Putzfrau, die in dem Clubheim arbeitet, hatte den 45-Jährigen am Freitagmorgen auf dem Grundstück im mittelhessischen Wettenberg gefunden und gegen 8.30 Uhr Polizei und Rettungsdienste alarmiert. Die Leiche soll nun rechtsmedizinisch untersucht werden. Von dem oder den Tätern fehlte zunächst jede Spur.

Das hessische Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. Ein Großaufgebot der Polizei sicherte am Freitag das Gelände des Vereinsheims, auf dem sich 30 bis 50 Rocker aufhielten. Zugleich lief die Fahndung nach den Tätern, die Beamten kontrollierten dabei mehrere Fahrzeuge. Die Polizei befragte auch Nachbarn und suchte Zeugen. Unklar war, ob es einen Schusswechsel gegeben hatte.



Der genaue Tatzeitpunkt stand anfangs noch nicht fest. „Momentan gehen wir allerdings davon aus, dass das Tötungsdelikt sich entweder in der Nacht oder am frühen Morgen zugetragen haben müsste“, sagte Behördensprecher Thomas Hauburger. Ob Mucuk bewaffnet war und es einen Streit gegeben hat, muss noch ermittelt werden.

Der am Freitag bei Gießen erschossene Hells Angels-Anführer Aygün Mucuk wurde von mindestens 16 Kugeln getroffen. Das habe die Obduktion der Leiche ergeben, teilten das Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft in Gießen am Montag gemeinsam mit. Die meisten Geschosse trafen den 45-Jährigen in den Brustkorb. Ob die Schüsse aus einer oder mehreren Waffen abgegeben wurden, war zunächst unklar.

Rivalitäten zwischen den alteingesessenen Hells Angels aus Frankfurt und den türkisch geprägten Hells Angels aus Gießen - den so genannten jungen Wilden - hatten in den vergangenen Jahren mehrfach für gewalttätige Auseinandersetzungen gesorgt. Dabei soll es vor allem um die Gründung der Ortsgruppe in Gießen gegangen sein. Dieser Streit hatte vor rund zwei Jahren zu Schüssen vor einem Frankfurter Club mit insgesamt fünf Verletzten geführt. Mucuk, der als Anführer der türkischen Strömung galt, erlitt dabei schwere Verletzungen.



Am Himmelfahrtstag dieses Jahres fielen mitten auf einem belebten Platz in der Frankfurter Innenstadt ebenfalls Schüsse - zwei Männer wurden schwer verletzt. Hintergrund dieser blutigen Rocker-Fehde war nach einer früheren Einschätzung der Ermittler ein Streit zwischen Frankfurter Hells Angels und einem rausgeworfenen Mitglied. Ein Tatverdächtiger, der rund eine Woche nach den Schüssen gefasst wurde, sitzt seither in Haft. Nach einem anderen Verdächtigen wird noch immer gesucht.


Nach Einschätzung des Landeskriminalamts umfasst die Rockerszene in Hessen rund 700 Menschen, die vier Gruppen zugeordnet werden. Im Fokus der Ermittler stehen sie vor allem wegen Rauschgiftdelikten und kriminelle Aktivitäten im Türsteher- und Rotlichtmilieu.
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Van Gogh in den Händen der Mafia

Mit einer Leiter schlichen sie sich ins Museum und stahlen zwei Van-Gogh-Gemälde. Der Kunstraub aus dem Amsterdamer Van Gogh Museum gehört zu den spektakulärsten der letzten Jahre. Nun sind die Bilder in Italien aufgetaucht.



Amsterdam/Neapel (dpa) - Einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle der vergangenen Jahrzehnte ist aufgeklärt: 14 Jahre nach dem Raub zweier Gemälde von Vincent van Gogh aus dem Amsterdamer Van Gogh Museum sind die Werke in Italien gefunden worden.
Die italienische Polizei hatte die Gemälde im Millionenwert südlich von Neapel im Zuge von Drogenermittlungen gegen die Mafia entdeckt. Sie waren in dem Haus eines Drogenbosses der Camorra versteckt, der im Januar festgenommen worden war, berichteten italienische Medien.

«Ja, sie sind gefunden worden», sagte der Direktor des Museums, Axel Rüger. Ein Konservator des Van Gogh Museums hatte die Bilder im Auftrag der italienischen Justiz untersucht und die Echtheit festgestellt, wie das Museum mitteilte.
Bei den kostbaren Werken handelt es sich um das Gemälde «Zeegezicht bij Scheveningen» (Meeressicht bei Scheveningen 1882) und «Het uitgaan van de Hervormde Kerk te Nuenen» (Die Kirche von Nuenen mit Kirchgängern 1884/1885).

Sie seien leicht beschädigt, aber in relativ gutem Zustand, bestätigte das Museum.
Sie waren im Dezember 2002 gestohlen worden. Die Diebe waren in der Nacht mit einer Leiter über das Dach in das Museum eingestiegen und unerkannt entkommen. Sie wurden später gefasst und 2005 zu Haftstrafen von mehr als drei Jahren verurteilt. Von den Gemälden fehlte aber bis jetzt jede Spur. Nach dem Einbruch hatte das Museum eine Belohnung von 100 000 Euro für das Aufspüren der Bilder ausgesetzt.

«Auf diesen Moment haben wir 14 Jahre gewartet», sagte Museums-Direktor Axel Rüger. Wann die Gemälde zurück nach Amsterdam kommen und was die Mafia damit vorhatte, ist noch unklar. «Das sind echt, echt fantastische Neuigkeiten. Auch weil es total unerwartet ist. Niemand wagte noch zu träumen, dass sie auf einmal wieder auftauchen», sagte die niederländische Kulturministerin Jet Bussemaker in Den Haag. Der italienische Premierminister Matteo Renzi und sein Kulturminister Dario Franceschini gratulierten den Ermittlern. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch Güter im Wert von 20 Millionen Euro beschlagnahmt.


Der Wert der Bilder wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Sie seien aber vor allem auch kunsthistorisch sehr wichtig, betonte das Museum. Laut FBI gehört der Diebstahl zu den Top Ten der Kunstraube der Welt. 

Dienstag, 4. Oktober 2016

Gestohlenes 20 Millionen-Van-Gogh-Gemälde bei Mafiaboss gefunden

Die Polizei in Neapel hat im Rahmen einer Razzia gegen internationale Drogendealer zwei kostbare Werke von Vincent Van Gogh sichergestellt, die 2002 aus dem Amsterdamer Van-Gogh-Museum gestohlen worden waren. Die Werke befanden sich im Besitz eines Camorra-Clans, bei dem Besitztümer im Wert von mehreren Millionen Euro beschlagnahmt wurden, teilte die Polizei am Freitag mit.

Die Gemälde von unermesslichem Wert wurden im Haus eines Drogenbosses, Raffaele Imperiale, entdeckt, der sich in Haft befindet. Die Bilder wurden in Baumwolltücher eingewickelt in der Ortschaft Castellammare di Stabia südlich von Neapel gefunden.



Einen entscheidenden Beitrag zu den Ermittlungen leistete ein abtrünniges Camorra-Mitglied, das sich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen hatte. Unter anderem wurden 49 Immobilien, Jachten, ein Flugzeug und 88 Bankkonten beschlagnahmt. Der Clan Amato Pagano, dem der Boss Imperiale angehörte, spielt eine wesentliche Rolle im Drogenhandel mit Südamerika.



Das eine der wiedergefundenen Gemälde ist eine Darstellung des Meeres bei Scheveningen aus dem Jahr 1882. Das andere zeigt die reformierte Kirche von Van Goghs Heimatort Nuenen. Das 1884 entstandene kleinformatige Bild hatte der Maler seinen Eltern geschenkt, Van Goghs Vater war der Pfarrer der Gemeinde.

“Ich bin auf unsere Ermittler stolz”, kommentierte der italienische Premier Matteo Renzi. Er informierte seinen niederländischen Amtskollegen Mark Rutte über die Sicherstellung der Gemälde. Beide Premiers beteiligten sich am Freitag an der Trauerzeremonie für den verstorbenen israelischen Ex-Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Shimon Peres in Jerusalem.

“Die Resultate dieser Ermittlung bezeugen, wie stark kriminelle Organisationen an Kunstwerken interessiert sind, die als Form von Investition betrachtet werden”, kommentierte der italienische Kulturminister Dario Franceschini. “Ich hatte jegliche Hoffnung verloren, dass man die Gemälde wiederfinden würde”, freute sich der Direktor des Van-Goh-Museums Axel Rüger.


Die Bilder waren im Dezember 2002 aus dem Van-Gogh-Museum in Amsterdam gestohlen worden. Ein Jahr später waren zwei Kriminellen wegen des Diebstahls festgenommen und zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Wann die Gemälde in das Museum zurückkehren, ist noch nicht klar.