Briefe mit Patronenhülsen,
anonyme Drohanrufe oder Einschaltung der Justiz – dies sind nur einige der
Methoden, mit denen die Mafia italienische Journalisten von der
Aufklärungsarbeit abhalten will.
2000 italienische Journalisten und Autoren sind seit 2006 ins
Visier der Mafia geraten und wegen ihrer Berichterstattung bedroht worden, geht
aus einem Bericht der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission hervor.
Zum
ersten Mal wurde das Phänomen der vom organisierten Verbrechen und der mit der
Mafia verstrickten Politikern und Unternehmern bedrohten Reporter so gründlich
beleuchtet.
Bedroht
seien nicht nur Journalisten in den von der Mafia organisierten Regionen des
Südens. Auch im reichen Norden, in dem das organisierte Verbrechen in das
Wirtschaftssystem tief eingedrungen ist, seien Reporter oft im Visier der
Mafia.
Nicht
nur Todesdrohungen seien tausende Journalisten in Italien ausgesetzt. Viele
seien von mit der Mafia verstrickten Politikern mit willkürlichen Klagen vor
Gericht gezerrt worden, geht aus dem Bericht hervor. Zu den eklatantesten
Fällen zählt jener von Michele Albanese, Mitarbeiter der kalabresischen
Tageszeitung „Quotidiano della Calabria“.
Seit
zwei Jahren lebt er unter Polizeischutz, nachdem er ausführliche Berichte über
die Verstrickungen zwischen der ́Ndrangheta, der Mafia in Kalabrien, und
der Politik veröffentlicht hatte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen