Dienstag, 22. März 2016

350.000 Menschen demonstrieren in Sizilien gegen die Mafia

Gedenken an Opfer des organisierten Verbrechens – Organisator: "Italien braucht eine Revolution des Gewissens. Messina – Circa 350.000 Menschen aus ganz Italien haben sich am Montag in der sizilianischen Küstenstadt Messina an einer Großdemonstration im Gedenken an die Opfer des organisierten Verbrechens beteiligt.



Organisiert wurde die Versammlung von Pfarrer Luigi Ciotti, der mit seiner Bewegung "Libera" bereits seit Jahren gegen die organisierte Kriminalität kämpft. "Italien braucht eine Revolution des Gewissens. Wir brauchen den täglichen Einsatz verantwortungsbewusster Bürger, die sich für eine positive Wende im Süden einsetzen", betonte Ciotti. "Italien ist ein Land mit starker mafiöser Präsenz, aber auch ein Land, in dem die Mafia mit großen Resultaten bekämpft wird", kommentierte die Präsidentin der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission Rosi Bindi. Tag der Erinnerung.


Anwesend waren bei der Demonstration in Messina auch Angehörige von 900 Mafia-Opfern aus ganz Italien und Europa, berichteten italienische Medien. Die Anti-Mafia-Organisation "Libera" hatte 1995 den "Giorno della Memoria" (Tag der Erinnerung) ins Leben gerufen. Dabei wird seitdem jedes Jahr im März vor allem der Opfer der Mafia gedacht. 2.500 Menschen sind in Italien in den vergangenen zehn Jahren der Mafia zum Opfer gefallen. 70 Prozent der Mafia-Morde sind ungeklärt geblieben, in den meisten Fällen kennt man nicht einmal den Beweggrund für das Verbrechen. "Wir stehen vor einem nationalen Notstand. Die Mafia ist nicht nur ein süditalienisches Problem", betonte Ciotti. - 

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