Gedenken an Opfer des
organisierten Verbrechens – Organisator: "Italien braucht eine Revolution
des Gewissens. Messina – Circa 350.000 Menschen aus ganz Italien haben sich am
Montag in der sizilianischen Küstenstadt Messina an einer Großdemonstration im
Gedenken an die Opfer des organisierten Verbrechens beteiligt.
Organisiert wurde die
Versammlung von Pfarrer Luigi Ciotti, der mit seiner Bewegung
"Libera" bereits seit Jahren gegen die organisierte Kriminalität
kämpft. "Italien braucht eine Revolution des Gewissens. Wir brauchen den
täglichen Einsatz verantwortungsbewusster Bürger, die sich für eine positive
Wende im Süden einsetzen", betonte Ciotti. "Italien ist ein Land mit
starker mafiöser Präsenz, aber auch ein Land, in dem die Mafia mit großen
Resultaten bekämpft wird", kommentierte die Präsidentin der
parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission Rosi Bindi. Tag der Erinnerung.
Anwesend waren bei der
Demonstration in Messina auch Angehörige von 900 Mafia-Opfern aus ganz Italien
und Europa, berichteten italienische Medien. Die Anti-Mafia-Organisation
"Libera" hatte 1995 den "Giorno della Memoria" (Tag der
Erinnerung) ins Leben gerufen. Dabei wird seitdem jedes Jahr im März vor allem
der Opfer der Mafia gedacht. 2.500 Menschen sind in Italien in den vergangenen
zehn Jahren der Mafia zum Opfer gefallen. 70 Prozent der Mafia-Morde sind
ungeklärt geblieben, in den meisten Fällen kennt man nicht einmal den
Beweggrund für das Verbrechen. "Wir stehen vor einem nationalen Notstand.
Die Mafia ist nicht nur ein süditalienisches Problem", betonte Ciotti. -
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