Freitag, 20. Mai 2016

Steuerfahndung geht gegen Bushido vor

Die Berliner Justiz hat Wohn- und Geschäftsräume des Berliner Rappers Bushido durchsucht. Hintergrund der Aktion ist den Ermittlern zufolge der Verdacht auf Steuerhinterziehung und schweren Versicherungsbetrug.

Wohn- und Geschäftsräume des Berliner Rappers Bushido und eines Rechtsanwalts sind von der Steuerfahndung durchsucht worden. Es gehe um den Verdacht der Steuerhinterziehung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Mehrere Durchsuchungsbeschlüsse seien in Berlin, Potsdam und dem benachbarten Ort Kleinmachnow vollstreckt worden.



Hintergrund ist ein angeblicher Einbruch in ein Geschäft Bushidos in Berlin-Steglitz. Dort betreibt der 37-Jährige seit 2014 den Zoofachhandel "Into the Blue", verkauft dort wertvolle Zierfische, Korallen und Aquaristik-Zubehör. Im November 2014 brachte er einen Einbruch zur Anzeige, bei dem angeblich ein erheblicher Schaden entstanden ist. "Wir sprechen von über 350.000 Euro", sagte Staatsanwalt Steltner.

Wie die Ermittlungen jetzt ergaben, könnte dieser Einbruch jedoch nie stattgefunden haben. "Es gibt Verdachtsmomente, dass der Einbruch vorgetäuscht war", sagte Steltner. Beweise soll nun die Hausdurchsuchung liefern, bei der Computer, Handys und eine Tauchausrüstung sichergestellt wurden. Ob es im Zuge eines Ermittlungsverfahrens zur Anklage gegen Bushido kommt, ist derzeit unklar.

Erst Anfang Februar war bekannt geworden, dass Bushido einen Strafbefehl der Justiz akzeptiert hat. Die Geldstrafe betrug Gerichtsangaben zufolge insgesamt 135.000 Euro.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte bereits seit mehreren Jahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung gegen Bushido ermittelt. Im Mai 2013 durchsuchten Ermittler das Wohnhaus des Rappers in Wannsee, eine Steuerberatungskanzlei sowie mehrere Privat- und Geschäftsadressen von Bushidos Management.

Im November 2015 geriet der Skandal-Rapper erneut wegen eines Ermittlungsverfahrens in die Schlagzeilen. Die Berliner Staatsanwaltschaft ließ zwei Häuser durchsuchen. Es gehe um Versicherungsbetrug, sagte ein Behördensprecher damals.


Hintergrund war ein angeblicher Einbruch in Bushidos Geschäft für exotische Fische. "Nach unseren Erkenntnissen hat der Einbruch nicht stattgefunden", sagte damals der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es gehe um eine mutmaßliche Betrugssumme von "mehr als 350.000 Euro".
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