Donnerstag, 30. Juni 2016

Mafiamord in Hessen nach 23 Jahre vor der Aufklärung

Vor 23 Jahren wurde in Hessen der Pizzabäcker Giuseppe Sabia getötet. Die mutmaßlichen Täter blieben bis heute unbehelligt. Am Montag, 13. Juni 2016, wurde nun ein 43 Jahre alter Mann festgenommen, dem dieser Mord zur Last gelegt wird. 



Die Beweislage ist erdrückendt: am Tatort des Mordes wurde Erbgut gefunden, das mit der DNA des nun Festgenommenen übereinstimmt. Verhaftet wurde der Mann in Spanien, dort soll er seit einigen Jahren leben.

 Die Festnahme des Verdächtigen ist ein wichtiger Durchbruch in dem Fall. Der Mordfall von 1993 erfolgte sozusagen im Mafia-Stil: das Opfer, ein 41 Jahre alter Mann, wurde in der Nähe seiner Pizzeria entführt, misshandelt und danach mit einem Schuss ins Gesicht in einem Wald bei Offenbach getötet. Sein Wagen wurde von den Entführern zurück nach Mannheim gefahren und dort angezündet. Die Tat sorgte damals für viel Aufsehen.


Aus Ermittlungsgründen geben die Staatsanwaltschaft und die Polizei keine weiteren Informationen über den Fall. Der Festnahme lagen sowohl ein europäischer als auch ein deutscher Haftbefehl zugrunde. Die spanischen Behörden erwägen nun die Auslieferung des mutmaßlichen Mörders.

Montag, 27. Juni 2016

Italienische Polizei überrascht schlafenden Mafia-Boss

·        *  20 Jahre hat die italienische Justiz nach Ernesto Fazzalari gesucht, jetzt ist die Festnahme gelungen.

·         * Die Ermittler überraschten den 46-Jährigen im Schlaf, sodass er nicht mehr zur Waffe greifen konnte.

·         * Ministerpräsident Matteo Renzi gratulierte den Einsatzkräften.



Italiens Justiz hat im Kampf gegen die Mafia einen wichtigen Erfolg errungen. Am Wochenende fassten die Ermittler den seit 20 Jahren gesuchten Mafia-Boss Ernesto Fazzalari. Der 46-Jährige aus dem süditalienischen Kalabrien gehörte zu den am dringlichsten gesuchten Verbrechern des Landes, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Fazzalari war Mitte der Neunzigerjahre unter anderem wegen zweifachen Mordes, Erpressung und anderer Verbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bevor ihn die Behörden hinter Gitter bringen konnten, gelang ihm jedoch die Flucht. Staatsanwalt Federico Cafiero De Raho bezeichnete ihn damals als "Mörder ohne Gnade".



Der Zugriff gelang einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa zufolge in Molochio, einer schroffen Bergregion Kalabriens. Beamte hätten Fazzalari im Schlaf überrascht, an seiner Seite habe eine 41-jährige, ebenfalls schlafende Frau gelegen. Der Mafioso habe eine Pistole mit zwei Magazinen gehabt, aber keine Zeit, die Waffe zu benutzen, hieß es weiter. Fazzalari habe sich nicht widersetzt, sondern sei ganz im Gegenteil lückenlos "vom Schlaf in die Handschellen der Carabinierie" geglitten, verkündete der zuständige Polizeichef Reportern in Reggio Calabria.


Ministerpräsident Matteo Renzi gratulierte den Einsatzkräften. "Ein wunderschöner Sonntag", schrieb Renzi auf Facebook. Es habe sich um eine "sehr schwierige Operation" gehandelt. Er sei stolz auf die Beamten.

Sonntag, 26. Juni 2016

Polizei schnappt Nummer zwei der ’Ndrangheta / VIDEO

Die italienische Polizei hat die Nummer zwei der Mafia-Organisation 'Ndrangheta festgenommen. Ernesto Fazzalari wurde seit 20 Jahren international gesucht. Fazzalari wurde im Schlaf in seinem Haus von der Polizei überrascht.




Das berichten italienische Medien. Fazzalari wurde bereits in Abwesenheit wegen Zugehörigkeit zur Mafia, Mordes und illegalen Waffenbesitzes zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach dem Boss der Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, war Fazzalari  der zweitmeiste gesuchte Kriminelle Italiens.

Freitag, 24. Juni 2016

Verhafteter Mafioso an Italien ausgeliefert

Eines der beiden Mitglieder der kalabresischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta, die im März im Wallis verhaftet worden waren, ist am Dienstag nach Italien ausgeliefert worden. Zwei italienische Polizeibeamte begleiteten den Mann auf dem Flug von Genf nach Rom.




Das Bundesamt für Justiz (BJ) bestätigte am Mittwoch eine Meldung der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Der Mann war in Italien wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Er hatte am 13. Juni über seinen Anwalt der Auslieferung zugestimmt.

Der zweite im Wallis verhafteten Italiener kündigte hingegen an, beim Bundesstrafgericht Beschwerde gegen den Auslieferungsentscheid einzureichen, wie das BJ weiter mitteilte. Ihn hatte das Gericht in Reggio Calabria wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation in Abwesenheit zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

Zusammen mit den beiden Männern waren bei der koordinierten Aktion im März in den Kantonen Thurgau und Zürich 13 weitere mutmaßliche 'Ndrangheta-Mitglieder festgenommen worden. Bei ihnen besteht aber grundsätzlich keine Auslieferungsverpflichtung, weil die strafbaren Handlungen in der Schweiz begangen worden sein sollen.


Die italienischen Staatsbürger wurden wenige Tage später gegen Kaution und weitere Auflagen aus der Haft entlassen. Gemäß den italienischen Behörden sollen die Verdächtigen an Treffen mitgewirkt, an Riten teilgenommen und sich den hierarchischen Strukturen und dem bedingungslosen Gehorsam untergeordnet haben.

Montag, 20. Juni 2016

Im Würgegriff der Korruption

Die Ewige Stadt wird von einem umfangreichen Korruptionsnetz im Würgegriff gehalten, das Ende 2014 ans Licht kam. Das mafiöse Netzwerk aus Kriminellen, Unternehmern, Beamten und Politikern, auch "Mafia Capitale" genannt, soll die Verwaltung von Rom unterwandert und Geld in Millionenhöhe unterschlagen haben. Das Netzwerk dealte mit öffentlichen Ausschreibungen statt mit Drogen. Derzeit wird Dutzenden von Verdächtigen der Prozess gemacht.
Rom wird derzeit vom bisherigen Mailänder Präfekten Francesco Paolo Tronca geleitet, nachdem der Bürgermeister Ignazio Marino Ende vergangenen Jahres zurückgetreten war. Der Politiker der Demokratischen Partei war über einen Spesenskandal gestolpert, außerdem war ihm vorgeworfen worden, dem Amt nicht gewachsen zu sein. Eigentlich wäre in Rom erst im übernächsten Jahr gewählt worden.
Kein leichter Job, den sich Virginia Raggi da aufhalsen will. Doch die 37-Jährige ist guter Dinge: "An Entschlossenheit hat es mir noch nie gefehlt." Dem "Mafia Capitale"-System will sie ein Ende bereiten. Das Gesetz müsse richtig angewandt, Angebote müssten geprüft und öffentliche Ausschreibungen nach Leistung vergeben werden, sagt sie.
Raggi ist vor allem davon überzeugt, dass die Römer nach jahrelangen Fehlleistungen der großen Parteien bereit für sie und die Fünf-Sterne-Bewegung sind. "Es ist Zeit, sie alle nach Hause zu schicken", sagt sie über die etablierten Politiker. Ihr Einzug ins römische Rathaus könnte auch der von Beppe Grillo einst als Protestbewegung ins Leben gerufenen Partei Fünf Sterne Aufschwung verleihen. Der Starkomiker hegt große Hoffnungen für seine populistische Partei bei der Parlamentswahl im Sommer .


Samstag, 18. Juni 2016

halbe Tonne Kokain aus Venezuela beschlagnahmt

Das südamerikanische Land Venezuela hat sich im letzten Jahrzehnt zu einer der wichtigsten Vertriebsstandorte für den illegalen Drogenhandel entwickelt, selbst Mitglieder der Präsidentenfamilie sitzen in den USA in Untersuchungshaft. Längst kontrolliert die Mafia weite Bereiche des politischen Lebens, im Nachbarland Kolumbien verdienen linke Guerilla-Organisationen wie die Farc oder rechtsgerichtete Paramilitärs Milliarden an dem Drogenhandel.




Mexiko kämpft seit Jahren einen blutigen Krieg gegen die Drogen, dem seit 2006 mehr als 80.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Beamte der Nationalen Kommission für Sicherheit (CNS) haben am Freitag (17.) auf dem internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt acht Koffer geöffnet und 600 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Der Flug kam aus der venezolanischen Hauptstadt Caracas, den Namen der Fluggesellschaft gaben die Behörden nicht bekannt.


Auf einer Zufahrtstraße zum Airport hatten Bundestruppen routinemäßige Kontrollen durchgeführt. Dabei entdeckten sie einen VAN und drei Personen, die Gepäck aus dem Flugzeug schleppten und „unter Verletzung der Zollkontrolle“ in das Fahrzeug verstauten.

LKA vermutlich von Mafia ausspioniert

Das Thüringer Landeskriminalamt ist vermutlich von der armenischen Mafia ausgespäht worden. Das LKA geht demnach dem Verdacht der Spionage am Gebäudekomplex in der Kranichfelder Straße in Erfurt nach. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN haben am Donnerstag hochrangige Vertreter des LKA den Innenausschuss des Thüringer Landtages entsprechend informiert.



Mutmaßliche Mafia-Mitglieder am Gebäude gesichtet
Mehrfach sollen Personen in der Nähe des Gebäudes beobachtet worden sein, die mutmaßliche Mitglieder eines Ablegers der Mafia in Erfurt sind. Bei diesen Personen gebe es eindeutige Bezüge zur organisierten Kriminalität, sagten die LKA-Beamten im Ausschuss. Derzeit würden die Vorfälle ausgewertet und die Sicherheit der Mitarbeiter und des Gebäudes geprüft. Die CDU-Opposition hatte nach mehreren Medienberichten das Thema im Innenausschuss auf die Tagesordnung gesetzt.

Seit Jahren sind Clans in Thüringen aktiv

Seit Jahren gibt es in Thüringen, besonders in Erfurt, Gotha, Gera und Jena, Aktivitäten Mafiaclans. Nach Recherchen von MDR THÜRINGEN unterhalten sie Verbindungen zu andere Mafiafamilien in ganz Deutschland, aber auch nach Frankreich und Belgien.

Zurzeit müssen sich elf mutmaßliche Mafiamitglieder vor dem Landgericht Erfurt verantworten. Sie sollen sich im Juli 2014 eine Schießerei mit einer rivalisierenden Gruppe aus Leipzig und Berlin im Norden von Erfurt geliefert haben. Beteiligt daran war offenbar auch ein Mafiapate, der inzwischen im Ausland abgetaucht ist. Beamte des Landeskriminalamtes hatten in dem Fall ermittelt.

Freitag, 17. Juni 2016

Pizzamord in Mannheim - Doch Mafia-Hintergrund

Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Mord an einem Mannheimer Pizzabäcker in Hessen ist deutschen Fahndern wohl ein Coup gelungen: Die spanische Polizei nahm am Montag in Saragossa auf Betreiben der Mannheimer Ermittler einen 43-Jährigen fest - ein DNA-Treffer hatte ihn überführt. Aber gab es noch Mittäter? Einiges spricht dafür. Die Ermittler selbst halten sich bedeckt. "Wir können aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft heute.



Der in Spanien festgenommene Verdächtige - er war damals 20 Jahre alt - soll den 41-jährigen Wirt am späten Abend des 2. Februar 1993 nahe der Pizzeria im Stadtteil Neckarstadt-West abgepasst und in ein Waldgebiet bei Langen verschleppt haben. Dort wurde der Wirt misshandelt und später mit einem Kopfschuss getötet. Ein Förster hatte die Leiche des Italieners gefunden. Es war ein "Mord nach Mafia-Art" hatte der "Mannheimer Morgen" am 5. Februar 1993 geschrieben.

Fest steht: Gesucht wurde damals nach mehreren Tätern. Die Polizei in Offenbach hatte nach der Tat eine Belohnung von 5000 Mark für Hinweise ausgesetzt, die auf die Spur der Mörder des Pizzabäckers führen sollten, der in Ludwigshafen gewohnt hatte. Demnach hatten die Täter das dunkelblaue Auto des Opfers offenbar im Mannheimer Stadtteil Neuostheim in Brand gesteckt. Die Festnahme in Spanien geschah aufgrund der Infos von Mannheimer Fahndern: "Die Deutschen haben den Mann nach und nach eingekreist", sagte heute eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Saragossa. Der Verdächtige sitze in Auslieferungshaft. Er ist demnach in Weinheim geboren, lebte 20 Jahre in Mannheim und siedelte dann nach Saragossa über.

Dienstag, 14. Juni 2016

Prozession vor dem Haus des berüchtigsten Mafiabosses in Corleone

es tut sich wieder etwas in Corleone. Und das verheißt nichts Gutes!
In der Mafia-Hochburg Corleone hielt am vergangenen Sonntag der Umzug mit einer Marienstatute minutenlang vor dem Haus des seit 1993 inhaftierten „Paten“ Salvatore Riina, der langjährigen Nummer eins der Cosa Nostra.



Die Ehefrau des Bosses, Ninetta Bagarella, zeigte sich am Balkon, als die Prozession ihr Haus erreichte. Ihr zu Ehren neigten die Träger die Marienfigur. Die Staatsanwaltschaft von Palermo leitete eine Untersuchung über den Vorfall ein, berichtete die italienische Tageszeitung „La Repubblica“ am Samstag.


Sizilianischer Bischof kritisiert Vorfall

Der sizilianische Bischof Michele Pennisi kritisierte den Vorfall. Die Organisatoren von Marienprozessionen in Süditalien sind vor allem katholische Bruderschaften. Diese sind häufig von der Mafia unterwandert, die solche Anlässe zur Selbstdarstellung nutzt.



Einige Prozessionen wurden zuletzt aus diesem Grund abgesagt. Süditalienische Bischöfe wollen entschiedener gegen eine Unterwanderung religiöser Feste durch die Mafia vorgehen. Papst Franziskus hatte bei seinem Besuch in Kalabrien 2014 erklärt, Mafiosi stünden durch ihr Tun nicht mehr in Gemeinschaft mit Gott und seiner Kirche und seien exkommuniziert.