Oberstaatsanwalt
Martin Botzenhardt findet, angesprochen auf die Mafia-Verbindungen nach
Münster, klare Worte: Einen Generalverdacht gegen italienische Gastronomen oder
Mitbürger gebe es definitiv nicht – und, so betont er: „Es gibt auch keine
Anhaltspunkte für Straftaten.“ Na sowas…!
Ein Ermittler der italienischen Antimafia-Behörde DIA widerspricht
vehement. Es reicht nicht aus, diesen Leuten von weitem auf die Finger zu
sehen. Überdies scheint es sehr sonderbar, dass gleich mehrere Restaurantbetreiber
in Münster aus demselben Stadtteil von Crotone stammen wie der 55-jährige
Geschäftsmann, der sich in Turin weiterhin dem Verdacht der Mafia-Zugehörigkeit
stellen muss.
Nicht mal 3500 Einwohner
zählt sein Herkunftsort, doch in Münster kann der Mann regelmäßig Bekannte
treffen: Gastronomen, die beschlossen haben, im mehr als 2100 Kilometer
entfernten Münsterland „Kulinarisches“ aus Italien anzubieten, was auch immer
damit gemeint ist.
Dass allein der Name des
besagten Stadtteils für negative Assoziationen in Italien sorgt, ist nicht
verwunderlich, steht er doch immer wieder in Zusammenhang mit der ´Ndrangheta: mehrere
Mafiamorde im Jahr 2008 als Beginn einer blutigen Fehde verfeindeter Clans, der
Fund von Sprengkörpern, die Beschlagnahmung von Gütern und Immobilien im Besitz
eines dort tätigen Clans im Jahr 2009, neun Verhaftungen im gleichen Ambiente
2010.
Zuletzt geriet der Ort Crotone im August 2016
in die Schlagzeilen, weil Ermittler laut übereinstimmenden italienischen
Medienberichten dort ein riesiges Waffenarsenal aushoben, bei denen der
55jährige Pizzabäcker aus Münster wohl eine Rolle spielte.
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