Während Kinder ein Krippenspiel probten, haben Mafia-Killer einen Rivalen im Hof eines Kindergartens in Neapel brutal hingerichtet.
Sicherung des Tatortes im Kindergarten |
Der brutale Mord an einem verfeindeten Mafioso in einem Kindergarten-Hof in Neapel hat die Öffentlichkeit in Italien geschockt. Im berüchtigten neapolitanischen Viertel Scampia ist es am Mittwoch zu dem Verbrechen gekommen. Der 50-jährige Luigi Lucenti, Mitglied des einflussreichen Camorra-Clans Abbinante, ist in dem Hof von seinen zwei Mördern erschossen worden, in dem er Zuflucht gesucht hatte.
Nachdem das Opfer bereits zuvor angeschossen wurde, konnte es trotz der Wunden zuerst die Flucht ergreifen und Schutz im Hof des Kindergartens suchen, in dem mehrere Eltern auf ihren Nachwuchs warteten. Hier wurde der Mann von den zwei vermummten Tätern mit einem Scooter eingeholt und getötet.
Der Tote war wegen Drogenhandels und organisierter Kriminalität vorbestraft. Die Kinder, die mit den Proben für eine Weihnachtsaufführung beschäftigt waren, hätten die Schüsse nicht gehört, berichtete ein Lehrer. Die Kinder verließen das Gebäude durch eine Hintertür, weil man sie vom Tatort fernhalten wollte.
Erst am Montag hatte die Polizei die Leiche des 27-jährigen Mirko Romano gefunden, der Opfer einer Fehde unter rivalisierenden Camorra-Clans geworden ist. Der Leichnam mit unzähligen Pistolenschüssen wurde auf der Straße entdeckt, die Melito und Giugliano, zwei stark bevölkerte Gemeinden im nördlichen Hinterland Neapels, verbindet.
Der Mord im Kindergarten-Hof löste empörte Reaktionen aus. Italiens Innenministerin Annamaria Cancellieri sprach von unerträglicher Gewalt in Neapel. Der Bürgermeister von Neapel, Luigi De Magistris, zeigte sich erschüttert. "Im Hof eines Kindergarten zu schießen, ist ein terroristischer Akt", kommentierte das Stadtoberhaupt. Stefano Caldoro, Präsident der Region Kampanien, zu der Neapel gehört, meinte, dass die mafiöse Gewalt ein unerträgliches Niveau erreicht habe.
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