Gegen mehrere Tessiner Treuhänder wird wegen Geldwäscherei für die neapolitanische Camorra ermittelt. Dabei ist eine Person verhaftet worden.
Mehrere Tessiner Treuhänder stehen unter dem Verdacht, in einen Fall von Geldwäscherei verwickelt zu sein. Die Bundesanwaltschaft hat in der vergangenen Woche diverse Hausdurchsuchungen durchgeführt. Eine Person wurde festgenommen.
Die Bundesanwaltschaft bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung «Corriere del Ticino». Es bestehe der Verdacht, dass Vermögenswerte, die im Tessin und in Zürich ausgemacht wurden, im Zusammenhang mit Aktivitäten der Camorra in Neapel (I) stünden, teilte die BA auf Anfrage mit.
Die Untersuchungen würden in enger Zusammenarbeit mit den italienischen Antimafia-Behörden aus Neapel durchgeführt. Bei dem Verfahren, das im Februar 2012 eröffnet wurde, gehe es um Geldwäscherei, kriminelle Organisation und Vermögensdelikte. Mehrere «juristische Personen» seien unter anderem in der Schweiz involviert.
Nach den Hausdurchsuchungen am vergangenen Dienstag - sowohl in Büroräumen als auch in Privatwohnungen - habe es diverse Verhöre gegeben, schreibt die BA weiter. Vermögenswerte in Banken seien beschlagnahmt worden. Das Zwangsmassnahmengericht habe am Freitag die Festnahme einer Person bestätigt.
Zehn Millionen Euro-Loch
Nach Angaben der BA hat es parallel zum Einsatz im Tessin auch Hausdurchsuchungen in Rom, Mailand und Neapel gegeben. Die italienische Nachrichtenagentur ansa informierte am Montag darüber hinaus, dass es auch in Italien im Zusammenhang mit diesem Verfahren in den vergangenen Tagen Verhaftungen gab.
Die Staatsanwaltschaft in Neapel, welche die Geldflüsse eines bestimmten Clans im Visier hat, arbeite wiederum eng mit den Strafbehörden in Rom zusammen, schreibt die Nachrichtenagentur "ansa". Dort wird gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des italienischen Innenministeriums ermittelt, der dem «Fonds für Kultstätten» vorstand.
Dieser, in den nachfolgenden Jahren beim italienischen Inlandsnachrichtendienst tätig, soll verantwortlich für ein Zehn-Millionen-Euro-Loch in der Kasse des Fonds sein. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, dass Geld in die Schweiz transferiert zu haben. Er soll dabei mit den Zwischenhändler des Camorra-Clans kooperiert haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen