In Hamburg sind fünf Haftbefehle gegen Mitglieder einer
Mafia-Organisation vollstreckt worden. Der Vorwurf lautet Betrug in
großem Stil
Ermittler haben ein
Netzwerk der italienischen Camorra in Hamburg zerschlagen.
Nach mehrmonatiger Vorbereitung seien in der Hansestadt und in der
süditalienischen Metropole Neapel fünf Haftbefehle vollstreckt worden,
teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Hamburg mit.
Ein weiterer
Verdächtiger wurde vorläufig festgenommen. 14 Objekte in beiden Städten
sowie im niedersächsischen Buchholz wurden durchsucht.
Die Ermittlungen
der Behörden richten sich gegen insgesamt 13 italienische
Staatsangehörige, denen gewerbs- und bandenmäßiger Betrug in großem Stil
sowie zum Teil auch die Mitgliedschaft in einer ausländischen
kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird.
Bei der
Vereinigung handle es sich um die Camorra, sagte ein Polizeisprecher.
Camorra ist der Name für die mafia-artigen Organisationen aus Neapel und
der umliegenden Region Kampanien.
Den Angaben
zufolge sollen sich die Beschuldigten im Alter von 22 bis 61 Jahren auf
den betrügerischen Verkauf von Lederjackenimitaten spezialisiert haben.
Für ihre Geschäfte suchten sie sich besonders ältere Männer als Opfer
aus. Seit Beginn der Ermittlungen gegen Ende vergangenen Jahres sollen
sie nach Schätzungen der Ermittler Gewinne im sechsstelligen
Euro-Bereich gemacht haben.
Die Mitglieder
der Banden hätten ihre Opfer auf Straßen und Parkplätzen angesprochen
und diese "geschickt" in Gespräche verwickelt, bei dem sie
Bekanntschaften vorgetäuscht hätten, teilten die Ermittler mit.
Wegen
angeblicher finanzieller Notlage baten sie den Angaben zufolge um Geld
und boten den Gutgläubigen im Tausch angeblich hochwertige Jacken an,
die in Wahrheit aber nur billige Imitate waren. Von den einzelnen
Geschädigten hätten sie auf diese Weise Summen zwischen 20 und 2500 Euro
erhalten.
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