Doch der argentinische Papst, der in den Armenvierteln von Buenos Aires als Kardinal selbst immer wieder mit Gewalt, Waffen und Drogenhandel konfrontiert worden ist, beschwört die Jugend Italiens, der Anziehungskraft der Mafia zu widerstehen: „Ich denke an viele Schmerzen von Männern, Frauen aber auch Kindern, die von vielen Mafias ausgebeutet werden, die sie versklaven wollen, durch Prostitution und andere soziale Übel“, sagte der Pontifex im Anschluss an sein traditionelles Mittagsgebet am Sonntag vor 100.000 Gläubigen.
Anlass des ungewöhnlichen Appells war die Seligsprechung des Mafiaopfers Don Giuseppe „Pino“ Puglisi am Wochenende in Palermo, die noch vom emeritierten Papst Benedikt XVI. in die Wege geleitet worden war.
Die römisch-katholische Kirche betrachtet dies als eine Art Vorstufe zu einer möglichen Heiligsprechung. Heilige sind Glaubensvorbilder, die weltweit verehrt und um Fürsprache bei Gott gebeten werden dürfen.
Der mutige Geistliche, der sich vor allem für die Resozialisierung Jugendlicher eingesetzt hatte, war 1993 in der sizilianischen Hauptstadt von zwei Auftragskillern ermordet worden. Einer der Mafiosi sagte nach seiner Festnahme aus, „Don Pino“ habe im Angesicht des Todes gelächelt und gesagt: „Damit hatte ich gerechnet“.
Papst Franziskus würdigte in seiner Ansprache den sizilianischen Priester, der es gewagt hat, der Mafia die Stirn zu bieten: „Obwohl er getötet wurde, ist er es, der gewonnen hat, zusammen mit dem auferstandenen Christus.“
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