Donnerstag, 4. Februar 2016

13 Mafiosi auf Sizilien festgenommen

17 Morde wurden geklärt. Warnung der Justiz: Einfluss der Mafia weiterhin stark Rom – Die Carabinieri auf Sizilien haben im Auftrag der Anti-Mafia-Behörden 13 Personen festgenommen. Diese werden beschuldigt, zwischen 1993 und 2012 insgesamt 17 Morde in Auftrag gegeben oder begangen zu haben. Bei den Ermittlungen arbeiteten die Behörden mit abtrünnigen Mafiosi zusammen. Dadurch konnten nach Angaben der Carabinieri die Hintergründe der Morde geklärt werden. Das Motiv sei gewesen, die Kontrolle der Mafia auf Sizilien zu festigen.

Justizminister Andrea Orlando in Palermo



Mafia unwesentlich geschwächt.

Die Mafia ist in Italien mittlerweile etwas schwächer als in den vergangenen Jahrzehnten, gilt jedoch alles andere als besiegt. Es ist durchaus möglich, dass Mafiosi vorübergehend im Untergrund abgetaucht sind, um sich neu zu formieren. Allerdings dringe sie weiterhin tief in einige Regionen des Nordens ein und ihr Einfluss im Wirtschaftssystem sei stark, warnte dieser Tage Justizminister Andrea Orlando in Palermo. Die Politik habe zwar viel unternommen, um das Infiltrieren von Politik und Wirtschaft zu stoppen, vieles sei jedoch noch zu tun, wie der Skandal "Mafia Capitale" in Rom bezeuge.

Während in Rom die Mafia im Schatten der Politik aktiv sei, florieren in der Lombardei die Geschäfte der 'Ndrangheta in der Lombardei in verschiedenen Wirtschaftssektoren. Der sizilianische Staatsanwalt Roberto Alfonso warnte vor dem sogenannten "mafiösen Bürgertum", das aus Unternehmern, Freiberuflern, Politiker und Funktionären in hochrangigen Positionen bestehe. Mafiöses Eindringen in Politik und Wirtschaft sei sogar in einer Region wie die Emilia Romagna keine Ausnahme mehr, die wegen ihrer funktionierenden Verwaltung stets als Vorbild gelobt werde.


10,6 Prozent mehr Ermittlungen

115 Ermittlungen hat die Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2014 und Juni 2015 aufgenommen, das sind 10,6 Prozent mehr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013/2014. Zu den größten Erfolgen der Anti-Mafia-Behörden zählt die "Aemilia" genannte Untersuchung gegen 'Ndrangheta-Clans, die im vergangenen Jahr zu 117 Festnahmen in Norditalien geführt hatte. 167 mutmaßliche Mafiosi müssen sich jetzt vor Gericht verantworten.

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