Mittwoch, 13. März 2013

Die Papst-Wahl 2013: Wer saniert die marode Vatikanbank?

Nicht Wenigen – auch gläubigen Menschen – scheint das tagelange Starren auf ein braunes Ofenrohr höchst albern. Aber die Papstwahl, die uns die nächsten Tage faszinieren wird, samt Rauch aus der Sixtinischen Kapelle, ist mehr als ein Folklore-Akt und weit mehr als ein Kostümfest alter Männer.




Die Kür in der kleinen Wahlmonarchie inmitten Roms markiert eine Zeitenwende. Mit seinem Rücktritt hat Papst Benedikt, Jahrzehnte Sinnbild des Bewahrers, etwas Revolutionäres getan: Er hat offenbart, dass ein einzelner Mann mit dem Anforderungsprofil des Top-Jobs überfordert ist. Er hat sich zu seiner Fehlbarkeit bekannt und damit zu seiner Menschlichkeit.


Hinter diese Erkenntnis kann auch der Neue nicht wieder zurück. Der Vatikan, der von einer gewaltigen Vertrauenskrise gebeutelt wird, von einem moralischen Skandal unbekannten Ausmaßes, und der dazu Milliarden dubioser Herkunft verwaltet, ist ein Sanierungsfall. Und es ist nicht nur für die 1,2 Milliarden Katholiken hochspannend, wie sich deren Führungsschicht dieser immensen Herausforderung stellt.

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass mächtige Mafia-Clans Milliardensummen nicht nur auf der Vatikanbank IOR deponieren, sondern auch über sie große Summen transferieren. Bis heute haben die Finanzbehörden keinerlei Kontrollmöglichkeiten auf die Bank oder die Geldströme.

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