Montag, 11. März 2013

Mafia in Nadelstreifen: Die Wirtschaftsmacht der Unterwelt

Das erfolgreichste italienische Unternehmen machte im letzten Jahr rund 185 Milliarden Euro Umsatz und satte 720 Milliarden Gewinn. Das "Unternehmen" Mafia. Der Mafioso von heute trägt Anzug und Krawatte.

Neben dem internationalem Drogen- und Waffenhandel ist die Haupteinnahmequelle immer noch die Schutzgelderpressung im eigenen Land. Von Neapel bis Sizilien zahlt ein Großteil der Unternehmen regelmäßig an die Mafia. Wer sich weigert, wird massiv eingeschüchtert und bedroht.

Autorin Antje Pieper hat für "makro" Mafia-Opfer und Mafia-Jäger in Italien besucht, die Spur der organisierten Wirtschaftskriminalität von Palermo bis Mailand verfolgt. Dabei ist sie mit der Bauindustrie und dem Finanzwesen auf neue Geschäftsfelder gestoßen, die an Bedeutung gewinnen. Große Bauprojekte wie die Expo 2015 in Mailand sowie die Mailänder Börse sind diskrete Geldwaschanlagen.

Selbst der Fußball dient der Mafia als Mittel zur Geldwäsche und als Eintrittskarte in die bessere Gesellschaft. Denn auf den Ehrentribünen der Fußball-Stadien sitzen reiche Unternehmer und einflussreiche Politiker. Im Wettgeschäft in Süditalien gibt die Mafia bereits den Ton an.

Die Mafia aus dem Süden infiltriert immer mehr den Norden, vor allem die Region rund um Mailand. Denn klar ist, dass die "ehrenwerte Gesellschaft" dahin geht, wo das Geld sitzt.


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