Montag, 12. Dezember 2016

Aufsteigender Camorra-Boss in Neapel erschossen

Ein aufsteigender Boss der Camorra, der Mafia in Neapel, ist am Sonntagnachmittag im berüchtigten Viertel Scampia auf offener Straße erschossen worden. Bei dem Opfer handelt es sich um den 30 Jahre alten Francesco Angrisani, der als wichtiger Teil des Camorra-Clans Vanella-Grassi gilt. Dieser Clan kämpft um die Kontrolle krimineller Geschäfte im Großraum von Neapel.




Fehde zwischen rivalisierenden Clans

Bei der Schießerei wurde auch ein 23-jähriger Vorbestrafter verletzt. Er befindet sich im Krankenhaus in Lebensgefahr, berichteten italienische Medien. Die Polizei ermittelt.

In Neapel ist schon seit Monaten eine Fehde zwischen rivalisierenden Clans der Camorra im Gange. Nachdem in den vergangenen Monaten mehrere prominente Bosse der Camorra festgenommen worden sind, hat eine junge Generation die Führung der kriminellen Geschäfte übernommen, analysierten Experten. Junge, skrupellose Kriminelle würden über ein riesiges Waffenarsenal verfügen. Ein beispielloser Krieg zur Kontrolle des Territoriums und der illegalen Aktivitäten wie Drogen- und Waffenhandel sowie Prostitution und Wucher tobe im Großraum von Neapel, der fast vier Millionen Einwohner zählt.


Festnahmen in Apulien

Zugleich wurden am Montag 58 Mafiosi im süditalienischen Apulien festgenommen. Sie sind Anhänger der lokalen Mafia-Organisation „Sacra Corona Unita“. Den Festgenommenen werden Drogen- und Waffenhandel, sowie mehrere Morde zur Last gelegt.


Die Sacra Corona Unita und andere apulische Verbrecherorganisationen sind der jüngste Spross der italienischen Mafia. Sie gehen auf traditionelle Schmugglerfamilien an der Küste Apuliens und andere kriminelle Gruppierungen zurück. Die italienischen Strafverfolgungsbehörden gehen von rund 95 Clans mit etwa 1.800 Mitgliedern aus.
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