Donnerstag, 6. April 2017

Mafia kontrolliert 15.000 Lokale in Italien

Bei der "Pasta Connection" geht es dem organisierten Verbrechen in Italien vor allem darum, schmutziges Geld zu waschen.


Rund 5000 Lokale, vor allem Restaurants, Bars und Pizzerien, stehen in Italien unter der kompletten Kontrolle der Mafia. Etwa weitere 15.000 Lokale stehen im Verdacht, von der Mafia kontrolliert zu werden. Bei dieser "Pasta Connection" gehe es dem organisierten Verbrechen vor allem darum, schmutziges Geld zu waschen. Das geht aus einem Bericht des italienischen Landwirtschaftsverbandes Coldiretti hervor, der sich auf Polizeiangaben bezog.

Die Polizei hat die Überprüfungen im Bereich Gastronomie intensiviert. 200.000 Kontrollen wurden 2016 durchgeführt, berichtete die Tageszeitung "La Stampa" am Mittwoch. In Italien gibt es etwa 118.000 Restaurants und Trattorien.

Vor allem die im süditalienischen Kalabrien beheimatete 'Ndrangheta wäscht Geld aus kriminellen Aktivitäten, indem sie Strohmännern Lokale anvertraut. Die Organisation hat längst ihre Aktivitäten auf Rom und auf Norditalien ausgeweitet. Die 'Ndrangheta gilt als Italiens mächtigste Mafiaorganisation. Wegen ihrer führenden Stellung im europäischen Handel mit Kokain hat sie die neapolitanische Camorra und die sizilianische Cosa Nostra überholt.


In Deutschland dagegen vermuten die Carabinieri, dass italienische Restaurants flächendeckend abkassiert und erpresst werden. Das Bundeskrimallamt bestätigt den Verdacht, können aber in der Regel nicht eingreifen aus Mangel an Beweisen. Während in Italien die Antimafia-Polizei keine juristischen Probleme mit dem Abhören von Telefonen und Restaurants hat, sind solche verdeckten Aktionen in Deutschland nicht zulässig. 

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