Sonntag, 3. März 2013

Berlusconi lässt es wieder krachen!


Bei der Pressekonferenz richtete der 76-Jährige schwere Vorwürfe gegen die Justiz, die ihn seiner Ansicht nach verfolge, und gegen Brüssel.

"Die italienische Justiz ist gefährlicher als die Mafia. Die Staatsanwälte haben mich mit Bunga-Bunga-Geschichten verleumdet, obwohl für die Vorwürfe keinerlei Fundament besteht", sagte Berlusconi. Er richtete Angriffe auch gegen die EU, der er Einmischung in die italienische Wahlkampagne vorwarf. "Brüssel war an (den scheidenden Premier Mario) Monti gewöhnt, der stets vor den Forderungen der (deutschen Kanzlerin Angela) Merkel kniete", kritisierte Berlusconi.

Niedrige Einschaltquoten


Laut italienischen Medien ist der Medienzar verärgert, weil er bei seinem letzten TV-Auftritt vor den Parlamentswahlen am Freitagabend, bei dem er die letzten Appelle an die Wählerschaft gerichtet hatte, die niedrigsten Einschaltquoten hatte. Berlusconi war mit seinem von der öffentlich-rechtlichen RAI gesendeten Appell auf lediglich 1,4 Millionen Zuschauern gekommen. Sein Rivale des Mitte-Links-Blocks Pierluigi Bersani brachte es auf zwei Millionen und Premier Monti auf 1,9 Millionen. Dabei war Berlusconi gegen 21.00 Uhr aufgetreten, eine für die Einschaltquoten günstige Zeit.

Berlusconis Rivalen warfen ihm gravierende Verletzungen der Wahlkampfregeln vor. Der TV-Unternehmer befürchte ein Wahldebakel, daher breche er sogar die Schweigepflicht am Samstag, um die Wählerschaft noch zu seinem Gunsten zu beeinflussen, verlautete es aus dem Mitte-Links-Lager

In Italien hat die Parlamentswahl inzwischen begonnen. Seit 08.00 Uhr sind die rund 61.000 Wahllokale geöffnet. Fast 50 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über 630 Abgeordnete und 315 Senatorensitze abzustimmen. Die Wahllokale sind am heutigen Sonntag bis 22.00 Uhr und am morgigen Montag von 7.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Zwischendurch sollen Angaben über die Wahlbeteiligung veröffentlicht werden.

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