Sieben Jahre Haft für den früheren italienischen Senator dell'Utri. Laut Gericht fungierte er als Mittelsmann zwischen Cosa Nostra und Exregierungschef Berlusconi.
Der frühere italienische Senator Marcello dell'Utri ist wegen seiner Kontakte zur Mafia ein weiteres Mal verurteilt worden: Der langjährige Weggefährte und enge Vertraute von Exregierungschef Silvio Berlusconi habe als Vermittler zwischen der sizilianischen Cosa Nostra und Berlusconi gedient. In den 1970er Jahren soll Berlusconi – damals noch Unternehmer – umfangreiche Schutzgelder an die Mafia gezahlt haben, um seine Familie zu schützen, hieß es in der Begründung am Berufungsgericht in Palermo. Dell'Utri wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Dell'Utri hatte mehr als 30 Jahre lang die Werbesparte Publitalia von Berlusconis Unternehmensgruppe Fininvest geführt, später wurde er als Vertreter von Berlusconis Partei in den Senat gewählt. In den vergangenen zehn Jahren soll Berlusconi dell'Utri mehr als 40 Millionen Euro überwiesen haben. Die sizilianische Justiz geht davon aus, dass es sich um Schweigegeld handeln könnte, damit Berlusconis mutmaßliche Kontakte zur Mafia geheim blieben.
Die Anwälte dell'Utris wollen nun erneut vor den Obersten Gerichtshof ziehen. Es könnte sein, dass die mutmaßlichen Straftaten vor einem Urteil verjähren. Auch droht dell'Utri keine Gefängnisstrafe: Berlusconi hatte im Jahr 2005 ein Gesetz durchgesetzt, das regelt, dass Verurteilte ab dem 70. Lebensjahr nicht mehr ins Gefängnis müssen, sondern Hausarrest bekommen. Dell'Utri ist 71 Jahre alt.
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