Mittwoch, 1. April 2015

Die Mafia schmuggelte auf der Costa Concordia Drogen

Die kriminelle Organisation N’dragheta benutzt offenbar Luxuskreuzer, um Drogen aus Süd- und Mittelamerika nach Italien zu schmuggeln. Selbst die verunglückte Costa Corcordia soll eine riesige Ladung Kokain transportiert haben, als sie am 13. Januar 2012 vor der toskanischen Küste kenterte. Man geht von 20 Tonnen reinem Kokain aus. Das geht jetzt aus abgehörten Telefongesprächen und abgefangenen Chat-Mitschriften zwischen zwei Mafia-Bossen hervor.



Hier stellt sich für mich die Frage: Wollte der Kapitän Francesco Schettino seinen Touristen das Küstenspektakel nur als Vorwand bieten, um dort unter dem harmlosen Denkmantel einer Touristenattraktion das Koks heimlich abladen zu lassen?


Mafioso kennt Code-Wort nicht

In einem der abgehörten Gespräche sprechen Rossi und Tiralongo über ein Schiff, das eine große Menge Kokain an Bord transportierte. Rossi benutzt das Code-Wort «Olivia», um das Schiff zu bezeichnen und «Prinzessin» für die Drogen. Er fragt «Erinnerst du dich, welche Marke die Prinzessin war?»

Tiralongo scheint nicht zu verstehen, was Rossi mit «Olivia» meint. Rossi erklärt es ihm: «Das Schiff, das uns so viel Freude bereitet hat und am Schluss ganz Italien lächerlich machte.» Die Drogenfahnder der Guardia di Finanza gehen davon aus, dass damit die Costa Concordia gemeint ist.

Die Ermittler vermuten, dass die illegale Ware im Laderaum der Fähre transportiert wurde — wahrscheinlich ohne Wissen der obersten Schiffsführer, aber mit der Komplizenschaft einiger Besatzungsmitglieder. Bei der Bergung der Costa Concordia sind allerdings keine Drogen an Bord gefunden wurden, sagen die Fahnder.

Hier stellt sich für mich eine weitere Frage: Hat man beim Heben des Schiffswracks das Koks in der allgemeinen Rettungshektik gleich mitentsorgt?


Mit ein bisschen Hilfe der Besatzung

Die N’dragheta hat laut «La Repubblica» eine Vorliebe für Schiffe der Unternehmen Costa Crociere, MSC Crociere oder der Norwegian Cruise Line, um ihre Drogen-Geschäfte zu erledigen. Die Drogen werden in Häfen in Peru, Santo Domingo, Panama und Florida auf die Luxuskreuzer geladen. Meistens kämen sie in großen Säcken zusammen mit den Lebensmitteln an Bord – auch da mit Hilfe der Crew. Oftmals aber reisten als Touristen getarnte kalabresische Mafiosi mit und brächten die Drogen in ihren Kabinen nach Europa.

Die Costa Concordia war im Januar vor drei Jahren mit 4229 Personen an Bord vor der Insel Giglio auf einen Fels aufgefahren. Beim Unglück starben 32 Menschen. Mitte Februar verurteilte ein italienisches Gericht den Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffs, Francesco Schettino, zu 16 Jahren Haft. Doch der ist spurlos verschwunden….

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