Mittwoch, 17. Februar 2016

Erfurter Gericht lehnt Anträge im Mafia-Prozess ab.

Zweiter Anlauf bei Mafiaschießerei-Prozess

In Erfurt hat der Prozess um eine blutige Schießerei im Juli 2014 begonnen – zum zweiten Mal. Das erste Verfahren war u.a. wegen fehlender Akten ausgesetzt worden.



Vor dem Landgericht Erfurt müssen sich seit dem Dienstagmorgen elf Männer verantworten. Versuchter Totschlag und Bildung einer bewaffneten Gruppe wird ihnen vorgeworfen. In Thüringen ging es bei der Schießerei im Juni 2014 um Revierkämpfe zweier verfeindeter Gruppen der Mafia.

Das Landgericht Erfurt hat am Dienstag im neu aufgerollten Mafia-Schießerei-Prozess alle Anträge der Verteidigung abgelehnt. Das teilte eine Sprecherin des Gerichts MDR THÜRINGEN mit. Zuvor war die Verhandlung für mehrere Stunden unterbrochen worden. Einige Verteidiger hatten beantragt, dass die Staatskasse die Kosten des ersten Verfahrens in Höhe von 300.000 Euro übernehmen soll.

Sie begründeten ihren Antrag damit, dass die Neuansetzung nicht durch Verschulden der Angeklagten zustande gekommen sei. Vielmehr habe der Prozess unter anderem wegen unvollständiger Akten und der Festnahme eines weiteren Tatverdächtigen neu begonnen werden müssen. Außerdem wies die Kammer Anträge auf Aussetzung des Verfahrens wegen fehlender Akteneinsicht zurück.


Erster Prozess nach 26 Verhandlungstagen ausgesetzt

Angeklagt sind elf Männer im Alter zwischen 23 und 49 Jahren, die Mafia-Clans aus Armenien und Tschetschenien angehören sollen. Am 13. Juli 2014 sollen sie nach einem Streit mit einer rivalisierenden Gruppe zwei Männer niedergeschossen haben. Die Anklagen lauten unter anderem auf Totschlag und Bildung einer bewaffneten Gruppe. Bereits im Mai vergangenen Jahres war der Prozess gegen zehn der mutmaßlichen Täter eröffnet und nach 26 Verhandlungstagen ausgesetzt worden. Die Neuauflage ist derzeit bis Ende Dezember mit 36 Verhandlungstagen terminiert.


Elf Männer müssen sich seit Dienstagmorgen vor dem Landgericht Erfurt verantworten. Ihnen wird versuchter Totschlag und Bildung einer bewaffneten Gruppe vorgeworfen. Nach MDR-Recherchen ging es um Mafia-Revierkämpfe. 
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