Mittwoch, 19. Juni 2013

Von der Mafia verscharrt....

WASHINGTON –   18. Juni 2013

Das FBI sucht bei Detroit nach der Leiche des früheren Gewerkschaftsführers Jimmy Hoffa. Seit 1975 beschäftigt dessen Verschwinden die amerikanische Öffentlichkeit. Unzählige Legenden und Verschwörungstheorien ranken sich um den Fall Hoffa. Endlich kommt Bewegung in die Sache!


Der Gewerkschaftsführer James „Jimmy“ Hoffa (links) wurde 1967 wegen Betrugs und Bestechung abgeführt.


Sie graben ein Feld um und hoffen, eines der größten Rätsel der Kriminalgeschichte in den USA zu lösen. Am Dienstag nahmen Beamte der US-Bundespolizei FBI nahe der Stadt Detroit die Suche nach den Überresten des seit bald 38 Jahren verschwundenen früheren Gewerkschaftsführers Jimmy Hoffa wieder auf. Und wieder einmal heißt es, der mysteriöse Fall stehe kurz vor der Aufklärung.

Seit 1975 beschäftigt das Verschwinden von Jimmy Hoffa die amerikanische Öffentlichkeit. Hoffa, der von 1957 bis 1971 Präsident der mächtigen Transportarbeiter-Gewerkschaft Teamsters war und jahrzehntelang Verbindungen zur Mafia unterhielt, wurde am 30. Juli 1975 zum letzten Mal in der Nähe eines Restaurants bei Detroit gesehen. Seither ranken sich um den damals 62 Jahre alten Mann unzählige Legenden und Verschwörungstheorien.

1992 wurde das Leben des Lagerarbeiters, der zu einem der mächtigsten Gewerkschaftsbosse der USA wurde, verfilmt. Jack Nicholson spielt darin Hoffa, der gegen Ende seiner Laufbahn wegen Betrugs und Bestechung zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Der damalige US-Präsident Richard Nixon war jedoch gnädig und ließ Hoffa nach vier Jahren im Gefängnis freikommen.

Unter Betonplatten

 
 
Alle Bemühungen, Hoffas Leichnam zu finden, blieben über die Jahre erfolglos. Doch im Februar dieses Jahres sagte der 85 Jahre alte Tony Zerilli einem Fernsehsender aus Detroit, dass er genau wisse, wo die Überreste liegen – auf einem Feld im Örtchen Oakland Township, gut 30 Kilometer entfernt von dem Restaurant. Tony Zerilli, der noch heute abstreitet, der Mafia angehört zu haben, saß zwar im Gefängnis, als Hoffa verschwand. Aber Zerillis Anwalt sagte jetzt im Namen seines Mandanten, der sei sich zu 100 Prozent sicher, dass Hoffa unter einer Betonplatte auf dem Feld liege.






Das Grundstück habe vor 38 Jahren einem Verwandten Zerillis gehört, sagte der Anwalt. Hoffa sei erst mit einer Schaufel geschlagen und dann lebendig begraben worden. Die Betonplatte soll sich in einer Scheune auf dem Feld befunden haben, die allerdings heute nicht mehr existiert.

Endlose Suche

 
 
In einem Manuskript Zerillis heißt es wie zur Bestätigung seiner Theorie, wonach der Mord an Hoffa so und nicht anders geschehen sein soll: „Im Film fahren Leute mit Leichen im Kofferraum herum. Die stecken sie dann in Fleischwölfe und Öfen, begraben sie in Stadien oder packen sie in Häcksler.“ So etwas geschehe aber nicht im wahren Leben, „zumindest nicht im wahren Mafia-Leben“.

Die US-Bundespolizei FBI scheint von Zerillis Aussagen beeindruckt gewesen zu sein. Denn Beamte starteten jetzt eine Grabung auf dem Feld.

Möglicherweise geht die jüngste Suche nach Hoffas Überresten aber auch so aus wie Dutzende vor ihr. Hoffas Leichnam wurde schon im Giants Stadium in New York vermutet, in den Fundamenten der Firmenzentrale von General Motors in Detroit, in den Everglades in Florida, in einem Hotel in Georgia, auf einer Müllkippe in New Jersey und auf einer Pferdefarm in Michigan.
Gefunden wurde dort jedoch jedoch nichts.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen