Die italienische 'Ndrangheta kontrolliert einen Großteil des weltweiten
Kokainhandels. Mit prominenter Unterstützung expandierte die Mafia in den
vergangenen Jahren auch verstärkt Richtung Norden - damit soll nun Schluss
sein.
Ex-Nationalspieler
im Visier
Ein
italienischer Richter hat Medienberichten zufolge angeordnet, 140 Menschen
wegen des Vorwurfs auf Unterstützung der 'Ndrangheta-Mafia vor Gericht zu
stellen. Den Verdächtigen werde vorgeworfen, der aus dem Süden des Landes
stammenden Bande geholfen zu haben, sich nach Norden auszubreiten, berichteten
italienische Medien.
Die Entscheidung, die einen riesigen
Prozess in Bologna nach sich ziehen dürfte, betreffe unter anderem Bandenchefs,
Geschäftsleute, den früheren Fußballspieler Vincenzo Iaquinta sowie dessen
Vater. Iaquinta spielte in Italiens Nationalmannschaft, als das Land im Jahr
2006 die Weltmeisterschaft gewann.
In den
vergangenen drei Jahrzehnten breitete sich die Gruppe immer weiter in den
Norden Italiens aus. Dort soll sie vor allem mit Hilfe regulär angemeldeter
Unternehmen Geld aus dem Drogengeschäft waschen. Das nun angestrengte Verfahren
soll den Berichten zufolge am 23. März beginnen. Bereits am 11. Januar beginnt
ein Prozess gegen 71 andere Verdächtige.
Die
'Ndrangheta ist eine der größten Mafia-Organisationen der Welt und setzt einer
Studie zufolge jährlich 53 Milliarden Euro um - und damit mehr als die Deutsche
Bank und McDonald's zusammen. Laut der Studie des Forschungsinstituts
Demoskopika sind die Hauptgeschäftsfelder der kriminellen Organisation
Drogenschmuggel, der 24,2 Milliarden Euro gebracht habe, und die illegale
Müllentsorgung, bei der 19,6 Milliarden Euro umgesetzt worden seien. Laut der
Studie entsprach der Umsatz von 'Ndrangheta 3,5 Prozent des italienischen
Bruttosozialprodukts.
Der Studie zufolge, die auf Dokumenten
von Polizei, Justiz, Regierung und Parlament basiert, ist die Organisation mit
400 Führungsfiguren in 30 Ländern aktiv. Insgesamt seien weltweit rund 60.000
Menschen in die Aktivitäten der 'Ndrangheta verwickelt.
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