Freitag, 13. Januar 2017

Razzia in Leipzig gegen Organisierte Kriminalität

500 Polizisten im Einsatz, über zehn Objekte durchsucht.

In Leipzig fand am Donnerstag ein massiver Polizeieinsatz statt, an dem über 500 zum Teil schwer bewaffnete Beamte beteiligt waren. Geleitet wurde er vom sächsischen Landeskriminalamt (LKA). Es geht um den Verdacht der Steuerhinterziehung und um Verstöße gegen das Waffengesetz. Gestürmt und durchsucht wurden über zehn Objekte, bestätigte LKA-Sprecher Tom Bernhardt.



Ein Schwerpunkt der Operation gegen das Organisierte Verbrechen war der Bereich der Eisenbahnstraße. Das Gebiet wird von den sogenannten United Tribunes (UT) beherrscht. Dabei handelt es sich um eine rockerähnliche Organisation von Bodybuildern, Kampfsportlern und Türstehern. Gegründet wurde sie 2004 von dem ehemaligen bosnischen Boxer Almir Culum aus Prijedor, der nach dem Ende des so genannten Balkankrieges nach Deutschland gekommen war. Inzwischen wurden in verschiedenen Bundesländer Chapter gebildet, die eine wesentliche Rolle in der Organisierten Kriminalität, also im Menschen-, Drogen und Waffenhandel spielen.



Zu den Ermittlungen wegen möglicher Steuerhinterziehung wollte sich das LKA nicht äußern. Zum Thema Waffenhandel wurde nur bekannt, dass in Leipzig eine größere Lieferung angekommen sein soll.

Im vergangenen Juni war es im Bereich der Leipziger Eisenbahnstraße zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der Rockergruppierung Hells Angels und den United Tribunes gekommen. In deren Verlauf war ein 27-Jähriger Anwärter des UT-Ablegers »Iron City« erschossen worden. Die aktuelle Polizeiaktion stehe damit nicht in Zusammenhang, erklärte das LKA, schloss aber nicht aus, dass man auch zu diesem Fall zusätzliche Erkenntnisse sammeln könne.


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