Korruption und Verbrechen im Vatikan: Das könnte Papst Franziskus jetzt hautnah erleben - auf der Seite der Opfer. Italienische Medien fürchten um die Sicherheit des Papstes vor der Mafia. Nach mehreren Statements gegen die organisierte Kriminalität scheint der Pontifex ins Visier des Verbrechens geraten zu sein.
Der italienische Staatsanwalt Nicola Gratteri kennt sich mit der Mafia aus: Er selbst war laut «Bild.de» schon auf der Todesliste der kalabrischen Mafia, der 'Ndrangheta. Jetzt sorgt sich der Jurist um den Papst. Er sei gefährdet, wie der Anwalt gegenüber der italienischen Zeitung «Il Fatto Quotidiano» vermutet. «Sie arbeiten an einem Plan.»
Franziskus' Kampf gegen Korruption
Es trifft einen Papst, welcher der Korruption den Kampf angesagt hat. «Er hat sofort wichtige Signale ausgesandt, trägt ein Kruzifix aus Eisen, wendet sich gegen Luxus. Er ist konsequent und glaubwürdig, setzt auf die totale Reinigung», zitiert «Bild.de» Gratteri. Die Demontage von wirtschaftlichen Machtzentren im Vatikan und klare Aussprachen gegen Korruption machen den Pontifex zum Feind der Mafia. «Sie hat sich ungehindert davon ernährt – mit dem Wissen der Kirche», zitiert die «Huffington Post» den Anwalt. Im Mai dieses Jahres hatte Papst Franziskus überdies erstmals in der Kirchengeschichte ein Opfer der Mafia selig gesprochen.
Keine Gefahr durch religiöse Mafiosi
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi äußerte sich zu den Befürchtungen der kalabresischen Ermittler, der Papst könnte ins Visier von Mafiabossen geraten: «Es gibt überhaupt keinen konkreten Grund für Besorgnis und es ist nicht angemessen, Panikmache zu schüren. Wir sind absolut gelassen.»
Vielleicht kommt diese Gelassenheit von der Religiosität der Mafiosi, auf die sich der Vatikan verlässt: Laut «Bild.de» bezeichnen sich 88 Prozent der Mafiosi - trotz ihres blutigen Jobs - als tief religiös.
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