Silvio Berlusconi fliegt aus dem Parlament: Der Senat stimmte
für den Ausschluss des früheren Premiers, weil der als Steuerbetrüger
verurteilt worden war. Ihm droht nun endgültig das politische Aus.
Italiens früherer Premierminister Silvio Berlusconi
muss seinen Sitz als Senator aufgeben. Eine Mehrheit im Senat warf den
Cavaliere in einer mit Spannung erwarteten Abstimmung aus dem Parlament.
Damit wendete die Mehrheit ein Gesetz aus dem Jahr 2012 an, nach dem
verurteilte Straftäter nicht im Parlament sitzen dürfen. Berlusconi
wurde im August rechtskräftig als Steuerbetrüger verurteilt. Seit dem Urteil hatte sich Berlusconi erbittert gegen den Ausschluss aus dem Senat gewehrt.
Der 77-Jährige verliert nun sein wichtigstes öffentliches Amt und
seine Immunität. Zudem darf er sich für sechs weitere Jahre nicht mehr
um neue politische Ämter bewerben. Im Oktober hatte sich bereits der
Immunitätsausschuss der Parlamentskammer für einen Ausschluss des
Medienmoguls ausgesprochen.
Berlusconis Anhänger demonstrierten kurz vor dem Votum in Rom und
warnten vor einem "Staatsstreich" und gar dem "Ende der Demokratie".
Berlusconi selbst beteuerte vor seinen Anhängern erneut seine Unschuld.
"Heute ist ein bitterer Tag und ein Tag der Trauer für die Demokratie",
sagte er.
Berlusconi will nicht aufgeben
Aufgeben will Berlusconi allerdings nicht. In seiner Rede vor treuen
Anhängern betonte er, dass er auch ohne Parlamentsmandat seine Partei
leiten könne. Dabei verwies er auf Beppe Grillo, der seine
Fünf-Sterne-Bewegung auch ohne Mandat fest in der Hand habe. Der
Cavaliere kündigte an, weiterzukämpfen. Das wird dem Cavaliere, der
Italiens Politik seit 1994 prägt, allerdings schwer fallen.
In einer teils hitzigen Debatte beriet der Senat über den Ausschluss.
Seine Unterstützer attackierten ehemalige Gefolgsleute scharf -
Berlusconis Ziehsohn Angelino Alfano hatte kürzlich mit dem Cavaliere
gebrochen und eine eigene Fraktion gegründet.
Berlusconis wiederbelebte "Forza Italia" beantragte nach Beginn der
Senatssitzung erneut eine geheime Abstimmung, die Senatspräsident Pietro
Grasso jedoch ablehnte. Berlusconi hatte in den vergangenen Jahren
immer wieder geheime, zuvor als aussichtslos erscheinende Abstimmungen
doch noch gewonnen. Dieses Mal halfen keine Tricks.
Italiens Oberstes Gericht hatte am 1. August die Verurteilung des Cavaliere wegen Steuerbetrugsbei seinem Medienkonzern Mediaset in letzter Instanz bestätigt.
Die vierjährige Haftstrafe wurde in einen einjährigen Hausarrest
umgewandelt. Seit dem Urteil war klar, dass der Senat über den
Ausschluss Berlusconis befinden müsse. In weiteren Verfahren werden dem
Ex-Premier unter anderem Amtsmissbrauch, Sex mit minderjährigen
Prostituierten und Bestechung vorgeworfen.
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Mafia, Camorra, 'Ndrangheta. Paten organisieren in Europa, USA und Südamerika die "großen" Geschäfte. Sie sind gut vernetzt mit Politik, Wirtschaft und der Kirche. Als Autor schreibe ich seit 25 Jahren über das Phänomen der Cosa Nostra und deren Aktivitäten. Meinen Romanen liegen authentische Kriminalfälle zugrunde. Die wichtigsten Publikationen finden Sie unter "meine Romane" auf der Leiste oder unter: http://tinyurl.com/bgu5pbh
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