Dienstag, 19. November 2013

Jetzt auch Razzia in Österreich - Mafia Geldwäsche

Im Zusammenhang mit einem vermutlich von der Mafia gebauten Windpark in Kalabrien hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück verdächtige Zahlungen in Höhe von 200 bis 300 Mio. Euro ausgemacht, sagte Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer auf APA-Anfrage. Der damit verbundene Verdacht auf Geldwäsche via HSH Nordbank hat am Dienstag zu Razzien in sechs deutschen Bundesländern sowie in Österreich geführt.



Wegen des Verdachts der Geldwäsche sind am Dienstag unter anderem Büros von Enercon und der HSH Nordbank durchsucht worden


Geschäfte mit 'Ndrangheta-Clan

Ob es bei der Hausdurchsuchung in Österreich zu Festnahmen gekommen ist, konnte die Staatsanwaltschaft Osnabrück vorerst nicht beantworten. Einem Bericht des "Spiegel" zufolge ist einer der Beschuldigten der Initiator des Windparks, ein Rosenheimer CSU-Politiker und Anwalt. Der Wahlschweizer habe einen Zweitwohnsitz in Österreich und soll mit einem Mitglied des 'Ndrangheta-Clan Geschäfte gemacht haben. Die italienischen Behörden würden sich bei den Ermittlungen um den inzwischen beschlagnahmten Windpark kümmern, die deutschen Ermittlungsbehörden die verdächtigen Zahlungsströme analysieren, beschrieb der Oberstaatsanwalt das Vorgehen in der Causa.

Die Ermittlungen richten sich gegen mutmaßliche Geldwäscher im Auftrag einer Gruppierung der italienischen Mafiaorganisation 'Ndrangheta. Sie sollen mittels ihrer Firmen in Deutschland, Italien, San Marino und der Schweiz Gelder aus kriminellen Machenschaften in den legalen Wirtschaftskreislauf gebracht haben. Außerdem sollen sie Gesellschaftsanteile an einem Windparkbetreiber übernommen haben, um die Beteiligung der Mafia zu verschleiern. Die HSH Nordbank soll das Projekt mit 225 Mio. Euro finanziert haben.

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