Mafioso Vincent Asaro
Freispruch in Prozess um Lufthansa-Raub von 1978
Vincent Asaro: Der 80-Jährige verließ das Gericht in New York als freier Mann
Vincent Asaro muss nicht ins Gefängnis. Eine Jury sprach den 80-Jährigen vom Vorwurf frei, am brutalen Lufthansa-Raub von 1978 beteiligt gewesen zu sein. Damals hatten Bewaffnete am New Yorker JFK-Flughafen Millionen erbeutet.
Die Jury war nicht von seiner Schuld überzeugt: 37 Jahre nach dem spektakulären Raubüberfall auf dem Kennedy-Flughafen in New York ist Vincent Asaro freigesprochen worden. Der 80-jährige Mafioso sei von den Geschworenen in allen Anklagepunkten für nicht schuldig befunden worden, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft im New Yorker Stadtteil Brooklyn mit. Die Jury hatte drei Tage lang beraten.
Asaro verließ den Gerichtssaal als freier Mann. Er freue sich nun auf "ein gutes Essen" mit seiner Familie, sagte er - und ging lächelnd aus dem Gebäude.
Asaro war beschuldigt worden, beim sogenannten Lufthansa-Raub im Dezember 1978 am Diebstahl von Bargeld und Schmuck im Millionenwert beteiligt gewesen zu sein. Er hatte zudem wegen mehrerer Mord- und Erpressungsfälle aus den vergangenen 45 Jahren vor Gericht gestanden. Bei einer Verurteilung hätte ihm lebenslange Haft gedroht.
Der 80-Jährige war im Januar 2014 offenbar nach einem Hinweis eines Cousins festgenommen worden, zusammen mit seinem Sohn Jerome und weiteren Mitgliedern des berüchtigten New Yorker Bonanno-Clans. Er war das erste und vermutlich auch letzte Mafia-Mitglied, das sich wegen des Lufthansa-Raubs vor Gericht verantworten musste.
Beute wurde nie gefunden
Die Anklage hatte Asaro als bedeutenden Hintermann der Mafia dargestellt, der die Fäden ziehe und auch vor Brandstiftung und Mord nicht zurückschrecke. Ihr wichtigster Zeuge war Asaros eigener Cousin. Die Verteidiger des 80-Jährigen hatten argumentiert, dass der Kronzeuge selbst Mafioso und überführter Verbrecher sei - wie könne man ihm glauben?
Beim sogenannten Lufthansa-Raub waren die Verbrecher äußerst brutal vorgegangen. Sie erbeuteten Geld und Schmuck aus dem Lufthansa-Frachtzentrum am JFK-Flughafen. Die Tat gilt als einer der spektakulärsten Überfälle der US-Geschichte.
Mehrere bewaffnete Männer überwältigten Airport-Angestellte, überfielen den Tresorraum und raubten binnen einer Stunde Bargeld im Wert von damals etwa fünf Millionen Dollar sowie Schmuckstücke im Wert von rund einer Million Dollar. Es handelte sich um Geldbestände, die aus Deutschland in die USA zurückgeführt werden sollten.
Die Beute ist bis heute spurlos verschwunden. Etwa ein Dutzend mutmaßlich Beteiligte wurden in den Monaten nach dem Raub getötet - offenbar auf Anordnung des mutmaßlichen Drahtziehers des Raubüberfalls, Jimmy Burke. Burke stammte aus dem Lucchese-Clan und starb 1996 in Haft an Krebs.
Der Raub auf dem JFK-Airport ist auch Teil des oscarprämierten Films "GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia" von Martin Scorsese, der Aufstieg und Fall des kriminellen Netzwerks rund um den Lucchese-Clan beschreibt.
Mafia, Camorra, 'Ndrangheta. Paten organisieren in Europa, USA und Südamerika die "großen" Geschäfte. Sie sind gut vernetzt mit Politik, Wirtschaft und der Kirche. Als Autor schreibe ich seit 25 Jahren über das Phänomen der Cosa Nostra und deren Aktivitäten. Meinen Romanen liegen authentische Kriminalfälle zugrunde. Die wichtigsten Publikationen finden Sie unter "meine Romane" auf der Leiste oder unter: http://tinyurl.com/bgu5pbh
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