Mittwoch, 3. April 2013

Italienische Ermittler beschlagnahmen riesigen Mafia-Besitz

Italienischen Ermittlern ist ein empfindlicher Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen: Sie haben Häuser, Autos und Konten im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Euro beschlagnahmt. Die Fahnder hatten es auf den Unternehmer Vito Nicastri abgesehen.

Die Aktion treffe das Umfeld der Cosa Nostra mitten ins Herz: Italienische Behörden haben Mafia-Güter im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Euro beschlagnahmt - darunter Immobilien, Kreditkarten und Bankkonten. Es war die bisher größte Aktion dieser Art, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.


Vito Nicastri -Mafia-Unternehmer

Im Fokus der Ermittler stand der Unternehmer Vito Nicastri, Chef des größten italienischen Unternehmens für Wind- und Solarenergie. Deshalb wurde er auch der "König der alternativen Energien" genannt. Er pflegte unter anderem geschäftliche Beziehungen zu luxemburgischen, dänischen und spanischen Gesellschaften und soll den Wert seiner Firmen bei der Steuer viel zu niedrig angesetzt zu haben. Der 57-Jährige soll dem engen Kreis um den obersten Boss der Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, angehören und unter anderem als Strohmann fungiert haben. Die Ermittlungen hätten ergeben, Nicastri verdanke seinen unternehmerischen Erfolg auch seiner Nähe zur organisierten Kriminalität.





Im Mittelpunkt der Aktion stand der Wohnsitz des Unternehmers in Sizilien.
Besitztümer von Nacastri wurden nicht nur an seinem Wohnsitz in Alcamo in der Nähe von Trapani auf Sizilien beschlagnahmt, sondern auch in der Lombardei, in Latium und in Kalabrien - darunter 98 Immobilien, sieben Autos und 66 Bankkonten. Die Behörden stellten ihn unter Bewachung. Nacastri darf Alcamo drei Jahre lang nicht verlassen.

Es handelt sich um die bisher beträchtlichste Konfiszierung der Justizbehörden im Kampf gegen die wirtschaftlichen Interessen des organisierten Verbrechens, teilte am Mittwoch die Antimafia-Behörde DIA mit.

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