Ohne Schutzgeld geht in Portici nichts...!
Italienische Sondereinheiten haben bei Neapel einen
Mafia-Clan zerschlagen, der mit einem abgestuften "Schutzgeld"-System
die gesamte 46.000-Einwohner-Stadt Portici überzogen hatte: Wer etwa Friedhofsblumen
verkaufte, der musste dem Vollaro-Clan 250 Euro "pizzo" jeden Monat
hinblättern, die Läden an den Hauptstraßen bezahlten zwischen 500 und
2000 Euro. Auf diese ausgeklügelte Erpressungsmaschine der Camorra
sind die Carabinieri gestoßen. Sie zerschlugen in der Nacht gemeinsam
mit Militäreinheiten den gefürchteten Clan und nahmen 32 mutmaßliche
Camorra-Mitglieder fest, berichteten italienische Medien am Mittwoch.
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Großeinsatz in Portici |
Selbst die fliegenden Straßenhändler kamen nicht darum herum, in
der Woche 30 bis 40 Euro "Schutzgeld" zu zahlen, wollten sie ihren
Geschäften in Ruhe nachgehen. Auch wer sein Boot im Granatello-Hafen
der Stadt vertäut hatte, war aufgefordert, ein "Extra" bei der Mafia
abzuliefern. Die Mafia hatte drei feste Tage im Jahr, an denen sie
nochmals auf "Spendenjagd" ging, um etwa einsitzenden Mafiosi damit
"Geschenke" zu machen - zu Weihnachten, Ostern und Ferragosto (Mariä
Himmelfahrt). Wer nicht zahlte, den trafen Anschläge. So erging es in
Portici einem bekannten Restaurant, das daraufhin schließen musste.
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