Samstag, 11. Januar 2014

Kein Trinkwasser wegen Mafia

In Neapel ist das Leitungswasser stark verschmutzt. Diese Tatsache wurde jahrelang vertuscht – mit den Kontrollen war ein Mafia-Labor beauftragt.

Ein Schild vor einem Feld bei Neapel verbietet das Ernten der hier wachsenden Pflanzen: Im Boden befinden sich giftigen Rückstände einer illegalen Deponie, welche auch das Grundwasser verseucht.


Die Anti-Mafia-Behörde in Neapel hat eine Untersuchung des Trinkwassers in der Millionenstadt und ihrem Umland angeordnet. Es besteht der Verdacht, dass das Wasser aus dem Hahn in einem gesundheitsgefährdenden Ausmass verschmutzt ist. Zudem besteht der Verdacht, dass diese Tatsache während Jahren vertuscht wurde.
Mit der Überprüfung der Wasserqualität war laut Medienberichten eine Mafia-Firma betraut, die zum Firmengeflecht des Casalesi-Clans gehört. Diese 'Ndrangheta-Verbrecherfamilie kontrolliert die gesamte Abfallwirtschaft der Region. Sie hat Hunderte von illegalen Giftabfalldeponien angelegt; aus diesen gelangt Gift ins Wasser und in die Luft und dann in die Nahrungsmittel. Es wird vor einer schleichenden Vergiftung der Bevölkerung gewarnt..
Schon seit 2009 haben die amerikanischen Militärbehörden am Flottenstützpunkt Neapel auf die Wasserverschmutzung hingewiesen, unter Verweis auf eigene Laboruntersuchungen. Sie richteten für ihr Personal zusätzliche Kläranlagen ein und gaben Anweisung, außerhalb des Stützpunktes nur noch Mineralwasser zu trinken.

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