Dienstag, 7. Januar 2014

Tödliche Schüsse in Frankfurt - Rätselraten um "Hinrichtung"

Im Fall des erschossenen Geschäftsmannes in Frankfurt-Sachsenhausen hat die Polizei noch keine heiße Spur. Viele Fragen sind offen. Medien spekulieren derweil über Verbindungen zur Mafia.







Auch drei Tage nach dem Mord an Oliver F. im Eingang eines Geschäftshauses in Frankfurt-Sachsenhausen sind nur wenige gesicherte Fakten bekannt. Wie die Obduktion am Wochenende ergab, waren mehrere Schüsse in den Kopf ursächlich für den Tod des 50-jährigen Geschäftsmannes. Darüber hinaus hüllen sich Polizei und Staatsanwaltschaft in Schweigen. Auch am Montag gab es noch keine neue Stellungnahme der Behörden. Offiziell wird "in alle Richtungen" ermittelt.

Die Zurückhaltung der Ermittler könnte damit zusammenhängen, dass die Tat an eine Hinrichtung erinnert. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hatte der Schütze die Pistole im Genick des Opfers angesetzt. Die Schüsse seien mit hoher Präzision abgefeuert worden.

Bislang hat sich bei der Polizei allerdings noch kein Zeuge gemeldet, der die Schüsse gehört haben will. Das könnte dafür sprechen, dass bei der Tat ein Schalldämpfer zum Einsatz kam - das wäre ein weiteres Indiz für einen professionellen Täter.


Verwickelt in "ausländische mafiöse Strukturen"?


Derweil spekulieren Medien über mögliche Hintergründe der Tat. Der 50-Jährige war Gründer und Teilhaber des Sportwetten-Anbieters "HappyBet", einem der größten Unternehmen dieser Art in Deutschland. Auch das will die Polizei bisher nicht offiziell bestätigen. Sie räumt lediglich ein, dass der Tote eine Verbindung zu einer solchen Firma gehabt habe und dort "nicht nur Kunde" gewesen sei.

Es wird auch über mögliche Kontakte zu den Hells Angels spekuliert. Laut der FAZ gibt es Gerüchte, wonach das Opfer in "ausländische mafiöse Strukturen" hineingeraten sei. Es soll zudem Pläne gegeben haben, in den osteuropäischen Markt einzusteigen.

Die Polizei hat seit dem Wochenende eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Zur Aufklärung des Falles hat die Staatsanwaltschaft 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt. F. war am Freitagmorgen im Stadtteil Sachsenhausen getötet worden. Eine Frau hatte den 50-Jährigen in einer Blutlache liegend im Windfang eines Büro- und Ärztehauses entdeckt. In dem Gebäude sind die Verwaltung und das Deutschland-Büro von HappyBet untergebracht. Der Geschäftssitz befindet sich wie bei vielen Wettfirmen auf der Mittelmeerinsel Malta.

.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen