Dienstag, 15. September 2015

Großeinsatz der Polizei gegen Camorra-Familie

Italiens Polizei schloss Spielhallen und beschlagnahmte 3.200 Videopoker- und andere Glücksspielgeräte. Außer Mitgliedern der Camorra, die mit der Mafia vergleichbar ist, wurde auch ein Jockey wegen Wettbetrugs festgenommen.




Die italienische Polizei hat am Dienstag einen Großeinsatz gegen das organisierte Verbrechen im Süden des Landes gestartet. Insgesamt 44 Personen seien festgenommen worden, meldete die Nachrichtenagentur AdnKronos aus Neapel.

Fünf Spielhallen in mehreren Städten seien zwangsweise geschlossen und 3.200 Videopoker- und andere Glücksspielgeräte beschlagnahmt worden. Außer Mitgliedern der Camorra, die mit der Mafia vergleichbar ist, sei unter den Festgenommenen auch ein namhafter Jockey, der in Wettmanipulationen verwickelt sei.


Capo Schiavone sitzt lebenslang

Die Aktion richtete sich den Berichten zufolge in erster Linie gegen die Familie Russo, die in den vergangenen Jahren immer stärker die Führung des sogenannten Casalesi-Clans in der Provinz Caserta übernommen hatte. Dessen früherer Boss Francesco Schiavone, alias "Sandokan", sitzt eine lebenslange Haftstrafe ab.

Die Camorra ist in den süditalienischen Provinzen Neapel und Caserta beheimatet, operiert aber längst weltweit. Sie ist unter anderem im Drogenhandel, Glücksspiel und der illegalen Müllentsorgung tätig. In Neapel hat die kriminelle Gewalt in jüngster Zeit wieder stark zugenommen. "Baby-Gangs", Jugendbanden die untereinander um Einflusszonen kämpfen, liefern sich dort wilde Schießereien. Dabei sollen auch Unbeteiligte getötet worden sein.

.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen