Man hätte es wissen müssen. Schon einmal hat
es Joaquín Guzmán, genannt "El Chapo", geschafft, auf ungewöhnliche
Weise aus einem mexikanischen Gefängnis zu fliehen. 2001 gelang dem Drogenbaron
die Flucht, indem er sich schlicht in einem Wäschewagen versteckte und nach
draußen kutschieren ließ.
Drogenboss Joaquín Guzmán floh durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel
aus dem Knast. Mexikanische Ermittler haben nun Bilder vom Ausgang in einem
Rohbau veröffentlicht.
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Ein vergleichsweise simpler Weg, musste der
Pate des berüchtigten Sinaloa-Kartells doch diesmal jahrelang warten, bis ein
1,5 Kilometer langer Tunnel in die Freiheit gebaut worden war. Das
Hochsicherheitsgefängnis Altiplano galt ausbruchssicher. „El Cahpo“ brauchte
nur 17 Monate, um das Gegenteil zu beweisen. Ein mehr als peinlicher Vorfall.
"Absolut unverzeihlich", urteilte Präsident Enrique Peña Nieto.
Mexiko hat eine Staatsaffäre mehr. Unvergessen ist das Verschwinden von 43
Studenten im vergangenen Jahr, das das von Drogenkriminalität und brutalen
Verbrechen gebeutelte Land
Hier soll der Drogenboss aus dem Tunnel
gekommen sein: Joaquín Guzmán gelang die Flucht aus der mexikanischen
Haftanstalt El Altiplano
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Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto hat den
Gefängnisausbruch des berüchtigten Drogenbosses Joachim „El Chapo“ Guzmàn als
"Affront gegen den Staat" bezeichnet. Die mexikanischen
Sicherheitskräfte stünden nun vor der Aufgabe, "diesen Kriminellen wieder
festzunehmen". Für Peña Nieto, der sich derzeit in Frankreich aufhält, ist
der Ausbruch Guzmáns ein harter Schlag gegen die Drogenbanden. Die Festnahme des
Kartellchefs war im vergangenen Jahr als großer Coup inszeniert worden.
Guzmán floh am Samstagabend durch einen
anderthalb Kilometer langen Tunnel aus seiner Zelle in Altiplano. Eine
Großfahndung blieb bisher ohne Erfolg.
In diesem unscheinbaren Gebäude endete der Tunnel aus dem Gefängnis |
Mexikanische Ermittler veröffentlichten
inzwischen Bilder des schmalen Tunnelausgangs in einem Rohbau außerhalb des
Gefängnisses. Das Tunnelsystem verfügte den Angaben zufolge über Treppen,
Belüftung, Beleuchtung und ein auf Schienen geschraubtes kleines Motorrad, mit
dem Werkzeuge und Erde transportiert worden sein sollen. Bilder aus dem Inneren
des Tunnels wurden nicht veröffentlicht. In dem Rohbau fanden Ermittler auch
eine Box mit Kleidung.
Die USA boten ihre Hilfe bei der Fahndung
an. "Die US-Regierung steht zur Zusammenarbeit mit unseren mexikanischen
Partnern bereit, um jede Hilfe zu leisten, die zu seiner schnellen
Wiederergreifung führen könnte", teilte US-Justizministerin Loretta Lynch
mit. In den USA wird Guzmán wegen Drogenhandels und organisierten Verbrechens
gesucht.
Blick auf das Hochsicherheitsgefängnis |
Guzmán gilt als Kopf des Sinaloa-Kartells,
einer der mächtigsten Mafia-Organisationen weltweit. Bereits 2001 war er
mutmaßlich in einem Wäschewagen aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen
und lebte bis zu seiner erneuten Festnahme im Februar 2014 im Untergrund.
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