Hochburgen schon in 12 Städten! Italienische Expertin:
Politik unterschätzt das Problem.
Sie ist eine Krake mit tausend Armen, die
längst in NRW Fuß gefasst hat – die Mafia.
Ihre
Milliarden-Geschäfte betreibt sie am liebsten still und leise. In Deutschland
kommt es nur selten zu Blutbädern wie dem Sechsfachmord von Duisburg 2007. Oder
in Köln, wo im Oktober 2006 der italienische Restaurantbesitzer Umberto S.
(†55) mit Schüssen in seiner Pizzeria „Bella Vista“ in Deutz hingerichtet
wurde. Bis heute ist der Killer nicht gefasst. Keine Überraschung.
Kämpft die Landespolitik massiv genug gegen die
ehrenwehrte Gesellschaft? Expertin Laura Garavini (43, italienische Abgeordnete) warnte gestern: „Das Mafia-Problem wird völlig
unterschätzt. Deshalb konnte sie hier auch Fuß fassen.“
Laut Garavini hat die
Mafia nichts mehr mit Kriminellen im Bergland Siziliens zu tun, ist längst zu
einer internationalen Holding geworden. Garavini sagt, warum: „NRW liegt
logistisch günstig für Drogengeschäfte.“ Und: Die Mafia fühle sich dort
besonders wohl, wo sie unterschätzt wird.
Der SPD-Innenexperte Karsten Rudolph (47)
kritisierte bei Innenminister Ingo Wolf (54, FDP) eine "Kultur des Wegsehens".
Rudolph unterstellt
sogar, dass die Polizei zurückhaltend gegen die Organisierte Kriminalität und
lieber gegen Kleinkriminelle ermittelt, um mit sinkenden Fallzahlen und guter
Aufklärungsquote zu glänzen.
Ein LKA-Sprecher widerspricht: Die
Erhebungsgrundlagen für Straftaten seien bundesweit einheitlich geregelt.
Außerdem sei der Anteil von Mafia-Straftaten so klein, dass man keine Statistik
schönen könne. Minister Wolf wird morgen im Plenum Stellung nehmen.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen