Mittwoch, 27. April 2016

Der lange Arm der Mafia - Exekution in Bozen

Der lange Arm der Mafia reicht bis nach Südtirol. In der Nähe von Bergamo wurde der 23-jährige Zhinjun Hu, dessen Eltern die Bar Cristallo in Bozen betreiben, entführt und ermordet.



Ein Fußgänger machte am Freitagvormittag auf einem Spazierweg in der Valle d`Argon bei Albano Sant´Alessandro (Provinz Bergamo) eine grausame Entdeckung.

Ein junger Mann mit asiatischer Herkunft zugeklebtem Mund, der leblos am Wegesrand lag.
Die herbeigerufenen Carabinieri und der Notarzt stellten bald darauf fest: Der Mann war mit zwei Pistolenschüssen, die ihn in der Herzgegend trafen, erschossen worden. Exekutiert mit einer großkalibrigen Waffe, wie die Ermittlungen ergaben. „Da waren Profis am Werk“, ließen die Carabinieri verlauten. Das Opfer wurde zuerst gekidnappt (nicht ausgeraubt) und anderer Stelle als dem Fundort der Leiche getötet.

Das Opfer ist ein Bozner bzw. war ein Bozner: Zhinjun Hu, 23, Betreiber des Spielsalons Las Vegas in Albano Sant´Alessandro. Dort war er am Donnerstagabend zuletzt gesehen worden. Die Eltern des Erschossenen sind fassungslos. Es handelt sich um die Betreiber der Bar Cristallo in der Palermostraße, sie leben weiterhin in der Landeshauptstadt. Am Wochenende waren sie zwecks Identifizierung der Leiche in Bergamo. Am Mittwoch soll eine Autopsie durchgeführt werden.


Über die Hintergründe der brutalen Bluttat gibt es derzeit eine Reihe von Spekulationen: Der Spielsalon, in dem Zhinjun Hu arbeitete, gehörte einem Onkel, der in Padua wohnhaft ist. Die Ermittler befragen in diesen Tagen das engere Familienumfeld des Mordopfers, rund 20 Personen. Es gibt den Verdacht, dass der 23-Jährige aus Rache gegen einen Verwandten ermordet worden ist. Eine Abrechnung im Umfeld der Mafia, deren Schatten durch die Bluttat von Bergamo bis nach Südtirol reichen könnte.
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