Prostitution und Suchtgift: Immer mehr weibliche Führungspersonen in Camorra
In Kreisen der Camorra, dem neapolitanischen Arm der Mafia, nimmt Gleichberechtigung immer mehr zu. Nachdem Camorra-Paten festgenommen werden, oder die Flucht ergreifen, übernehmen immer häufiger Frauen die Führung der kriminellen Aktivitäten der Clans, berichtete der Präsident des Berufungsgerichts Neapels, Antonio Bonajuto.
Sie würden somit dem kriminellen Familienunternehmen Kontinuität sichern, sagte der Richter. Beeindruckend sei ihre Dreistigkeit bei der Abwicklung der Geschäfte. Viele "Camorra-Ladies" würden von verstorbenen Vätern oder Brüdern die Clans "erben", so der Richter. Sie seien unter anderem im internationalen Suchtgifthandel sowie bei der Kontrolle der Prostitution aktiv.
2012 sei in Neapel die Zahl der auf die Camorra zurückzuführenden Morde um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, berichtete Bonajuto. In Zahlen bedeuten die erwähnten 18 Prozent 178 Morde, die auf das Konto der Mafia-Ladies gehen. Auch die mit dem organisierten Verbrechen verbundenen Delikten mit Drogendeals und Prostitution seien um 55 Prozent gewachsen.
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