Bei der "Operation Neues Morgengrauen" in Rom und dem Vorort Ostia seien 51 Menschen im Visier gewesen, teilte Polizeisprecher Mario Viola mit. Sechs von ihnen seien bereits in Gewahrsam gewesen, 45 wurden festgenommen. Der Einsatz richtete sich gegen zwei große Mafia-Clans aus Rom und Sizilien, die Familien Fasciani und Triassi, wie Einsatzleiter Renato Cortese erläuterte. Diese hätten sich in einer Art "pax mafiosa" ihre Einflussgebiete untereinander aufgeteilt, in denen sie jeweils ungestört ihren verbotenen Geschäften nachgingen.
Die Vorwürfe reichen von Drogenhandel und Wuchergeschäften über Schutzgelderpressung bis zum Manipulieren von Spielautomaten. Rund 500 Polizeibeamte waren demnach im Einsatz, darunter Wasserschutzpolizei, Hundestaffeln sowie ein Helikopter. Die Ermittlungen reichten bis nach Spanien: auf der Insel Teneriffa wurde einer der Köpfe der Triassi-Familie gefasst, zwei weitere mutmaßliche Mafiosi wurden in Barcelona festgenommen.
Die Razzia im Süden richteten sich der Polizei zufolge gegen Angehörige des 'Ndrangheta-Clans, insgesamt wurden dort Haftbefehle gegen 65 Verdächtige ausgestellt. Die Ermittler seien gegen "Unternehmer, Politiker und Anwälte", aber auch gegen Ärzte und Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung vorgegangen, sagte Viola.
Die 'Ndrangheta gilt als gefährlichste der vier großen Mafia-Organisationen und hat ihre Aktivitäten von Kalabrien aus nach Norditalien ausgeweitet. Sie wird aber auch mit Verbrechen in West- und Nordeuropa und sogar Amerika und Australien in Verbindung gebracht. Die anderen Zweige sind die Cosa Nostra (Sizilien), die Camorra (Neapel) und die Sacra Corona Unita (Apulien).
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