Der schiefe Turm von Pisa gehört zu Italien wie Spaghetti und Pizza. Doch die Touristenattraktion in der Toskana wäre Anfang der 90er-Jahre fast gesprengt worden – von der Mafia.
Das sagte der Kronzeuge Gioacchino La Barbera aus. Verhandelt wird eigentlich darüber, ob italienische Abgeordnete in den 1990er-Jahren einen Friedensvertrag mit der Mafia schlossen. Doch diese unerwartete Aussage La Barberas schockiert ganz Italien.
Die Bomben seien sogar schon vorbereitet gewesen.
Rückblick: 1992 herrschte in Italien der Ausnahmezustand. Die Cosa Nostra hatte dem Staat den Krieg erklärt, nachdem dieser in umfassenden Prozessen die Strukturen der Verbrecherorganisation offengelegt und außerdem Geld beschlagnahmt hatte.
Anschläge auf Polizisten und Richter waren an der Tagesordnung, auch Museen und Züge wurden zu Zielen für die Mafia. Doch der Verbrecherorganisation war all dies offenbar nicht genug: Wie der Kronzeuge La Barbera vor Gericht in Palermo erzählte, schlug der verurteilte Terrorist Paolo Bellini den Turm als Anschlagsziel vor.
Mit den Worten „Stell dir nur vor, Pisa wacht auf und der Turm ist nicht mehr da“ soll er versucht haben, einem der Mafia-Bosse den Anschlag schmackhaft zu machen. Das berichtet die britische Zeitung "Daily Mail" Bellini – Spitzname schwarze Primel – wollte einen der eindrucksvollsten italienischen Bauten dem Erdboden gleichmachen!
Der Plan wurde abgeblasen, nachdem einige wichtige Mitglieder der Mafia, unter ihnen der sizilianische Pate Toto Riina, verhaftet worden waren.
Der Bürgermeister von Pisa reagierte schockiert auf
die Aussagen: „Das
sind schaurige Enthüllungen. Die blinde Brutalität der Mafia gegen den schiefen
Turm, der das Symbol Italiens in der Welt und Kulturerbe ist, zeigen den
Charakter dieser Organisation.“ Der Turm solle nun ein Symbol für den Kampf
gegen die organisierte Kriminalität werden.
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