Dienstag, 12. November 2013

490 EU- Millionen nach Beben bei Mafia versickert

Das Geld war für die Ärmsten der Armen bestimmt, doch wie viel haben sie davon wirklich erhalten? Neue Arbeitsdokumente und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft decken auf: Ein großer Nutznießer der EU- Erdbebenhilfe nach dem verheerenden Erdbeben von L'Aquila im Jahr 2009 mit rund 300 Toten dürfte die italienische Mafia gewesen sein.




"493,7 Millionen Euro wurden aus dem EU- Solidaritätsfonds für die Abruzzen mobilisiert", weiß der fraktionsfreie EU- Abgeordnete Martin Ehrenhauser - und er weiß auch, dass dabei nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Die größten Skandale im Überblick:
  • Laut dem obersten Staatsanwalt sind 200 der installierten Erdbebenisolatoren fehlerhaft. Auffällig: Jenes Labor, das eben jene Geräte getestet hatte, wurde von G. Calvi geleitet, der auch der Chef der CASE (siehe nächster Punkt) in der Abteilung für Katastrophenschutz ist.

  • 350 Millionen Euro wurden zum Bau von 80 sogenannten CASE- Häusern bereitgestellt. Der Rechnungshof stellte nun aber fest, dass die Kosten der Gebäude 158 Prozent (!) über dem Marktpreis liegen.

  • Meldung laut RH: "Ein Teil der Finanzmittel wurde an Unternehmen ausgezahlt, die direkte oder indirekte Verbindungen zur organisierten Kriminalität haben." Viele der Unterauftragnehmer verfügten demnach nicht über das "Anti- Mafia- Zertifikat".

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